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Leberkrebs

Als Leberkrebs, oder genauer Leberzellkrebs, bezeichnet man bösartige Tumoren, die aus dem Gewebe der Leber (griech. hepar) entstehen. In der medizinischen Fachsprache wird diese Erkrankung auch Hepatozelluläres Karzinom (HCC) genannt.

Leberkrebs
© iStock - Raycat

Entstehung von Leberkrebs

Wie andere Krebsarten kann auch Leberkrebs dann entstehen, wenn eine Störung des Reproduktionsmechanismus von Zellen vorliegt. Eine Mutation in der Erbsubstanz von Körperzellen kann dazu führen, dass sich Zellen schneller teilen oder ihren eingebauten Selbstzerstörungsmechanismus – die Apoptose – nicht bei Bedarf ausführen.

Meist wird Leberkrebs durch eine Leberzirrhose ausgelöst

Leberzellkrebs wird in rund 80 % der Fälle durch eine bestehende Leberzirrhose ausgelöst. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer irreversiblen Schädigung des Lebergewebes. Experten schätzen, dass bei ca. 5 % der Menschen mit Leberzirrhose im Verlauf der Erkrankung ein Leberzellkarzinom diagnostiziert wird. Menschen, bei denen die Leberzirrhose durch eine Infektion mit Hepatitis-B oder -C, eine Hämochromatose (Eisenspeichererkrankung) oder eine Tyrosinämie (erhöhter Tyrosinspiegel) hervorgerufen wurde, haben ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs. Geht die Leberzirrhose vor einer Erkrankung wie beispielsweise Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit) aus, ist das Risiko für Leberkrebs in der Regel geringer.

Hepatitis ist ein wesentlicher Risikofaktor für Leberzirrhose

Bei Hepatitis handelt es sich um eine Entzündung, die u. a. durch die Infektion mit einem Virus ausgelöst werden kann. Zu den Erregern, die eine virale Hepatitis auslösen, gehören u. a. der Hepatitis-B-Virus (HBV) und der Hepatitis-C-Virus (HCV). In Europa ist es meist der Hepatitis-C-Erreger der Hepatitis verursacht. In vielen Fällen verläuft die durch Viren hervorgerufene Hepatitis chronisch.

Insbesondere derartige chronische Hepatitiserkrankungen können dazu beitragen, dass das Immunsystem wiederholt Leberzellen angreift und sich diese im Anschluss mittels eines Reparaturmechanismus erneuern müssen. Dabei kann es u. U. zu malignen Neubildungen kommen. Bei Hepatitis-B ist es v. a. der Einbau viraler Erbsubstanz in das Genom der Zelle, der zur Entstehung von Leberkrebs führen kann.

Weitere mögliche Risikofaktoren für Leberkrebs

Neben den durch Hepatitis-Erreger ausgelösten Infektionen kann v. a. jahrelanger, missbräuchlicher Alkoholkonsum eine sog. Leberzirrhose zur Folge haben und damit zur Entstehung eines Leberzellkarzinoms führen. Fast doppelt so hoch ist das Krebsrisiko, wenn beide Faktoren – Alkoholkonsum und Hepatitis – zusammenkommen. Aus diesem Grund sollten Hepatitis-Patienten Alkohol möglichst gar nicht zu sich nehmen. Weitere Risikofaktoren, die zur Bildung eines Leberzellkarzinoms führen können, sind beispielsweise Schimmelpilzgifte (insbesondere Aflatoxin) oder Zigarettenrauchen.

Wie Studien belegen, reagieren die Leberzellen besonders sensibel auf eine Schädigung durch Noxen, wenn eine Leberzellverfettung vorliegt. Daher kommt auch ein stark erhöhter Body-Mass-Index (BMI über 35 kg/m²) als Risikofaktor für das Leberzellkarzinom infrage. Insbesondere in Verbindung mit einem bestehenden Diabetes mellitus, wie es häufig beim metabolischen Syndrom der Fall ist, kann Adipositas zu einer Hepatitis (sog. nicht alkoholische Steatohepatitis, NASH) führen und somit die Entstehung von Leberkrebs begünstigen.

Antje Habekuß

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