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Lipödem

Das Lipödem ist eine chronische Gefäßkrankheit, bei welcher es im Hautgewebe zu einer Fehlverteilung und -stauung von Fett kommt und bei welcher sich Wasser im Gewebe ansammelt.

Lipödem
© iStock - Animaflora

Therapie des Lipödems

Wie man heute aus den Berichten von an Lipödem Erkrankten und den das Lipödem behandelnden Ärzten weiß, lässt sich die Krankheit Lipödem nicht vollständig heilen. Es gibt keine Medikamente, die das Lipödem, also das falsch verteilte Fett und die Wassereinlagerungen in dem Hautgewebe, beseitigen könnten.

Medikamentöse Therapie des Lipödems

Das Lipödem lässt sich nicht mit Medikamenten beseitigen. Entwässernde Tabletten im Falle eines Lipödems können allerdings eher schädigend als hilfreich sein. Diese sollen zwar zur Entwässerung der Wassereinlagerung, die durch das Lipödem veranlasst werden, führen. Jedoch begünstigen sie auf lange Sicht den Vorgang des vermehrten Anstauen und Verhärten des Fettes in dem Hautgewebe noch. Somit sind Diuretika beim Lipödem nicht hilfreich.

Sport als Therapie gegen ein Lipödem

Da viele vom Lipödem Betroffene dazu neigen übergewichtig zu sein, kann es sinnvoll sein, das Gewicht zu reduzieren. Sport und gesunde Ernährung sind in der Regel ein hilfreiches Mittel gegen das Lipödem. Es sollte jedoch streng darauf geachtet werden, dass die Gewichtsreduktion nicht zu rasch geschieht. Ein schlagartiger Verlust des Gewichtes kann für die ohnehin schon in die Mitleidenschaft gezogene Haut negative Auswirkungen haben. Da Lipödeme in den schwereren Krankheitsgraden Hautlappen bilden können, sollte eine starke Gewichtsabnahme vermieden werden, damit sich durch die Reduktion des Gewichtes kein zusätzliches „Ausleihern“ der Haut entstehen kann.

Aber auch die Sportart sollte bei einem Lipödem wohl überlegt und zweckentsprechend gewählt werden. Sportarten, welche das rasche und starke Aufbauen von Muskeln fördern, sind im Falle eines Lipödems nicht zu raten. Durch den Muskelaufbau kann sich der Umfang der bereits erkrankten und angeschwollenen Stellen vermehren. Das Fett, welches sich in dem Hautgewebe ansammelt, kann durch Krafttraining und dem Muskelaufbau nicht abgebaut werden. Deshalb sollten sich am Lipödem Erkrankte vom übermäßigen Krafttraining eher fernhalten oder in diesem Falle gemäßigt vorgehen. Hilfreiche Sportarten, die sich für die Therapie vom Lipödem gut eignen, sind alle Wassersportarten, wie etwa Schwimmen, Wassergymnastik, Wasserjogging, Wassercycling und andere Wassersportarten. Zudem können Spaziergänge, Fahrrad fahren, Wandern und Nording Walking im Falle eines Lipödems hilfreich sein. Auf keinen Fall sollte man beim Sporttreiben die Kompressionsstrümpfe vergessen.

Kompressionsstrümpfe als Stütze der Therapie

Kompressionsstrümpfe helfen dabei, das Gewebe zu stützen und vor Erschütterungen des Gewebes, die bei der Erkrankung mit einem Lipödem zu Schmerzen führen können, zu vermeiden. Zudem soll mit der Kompressionsstrümpfe das starke Anschwellen der vom Lipödem betroffenen Körperstellen gemäßigt werden. Mithilfe des durch die Kompressionsstrümpfe ausgeübten Drucks auf das Venensystem sollen die Gefäße, die zum Abtransport der Flüssigkeit im Gewebe zuständig sind, besser arbeiten und somit die starke Flüssigkeitsansammlung verringern helfen. Früher wurden Kompressionstrümpfe nur ungern getragen, da sie ziemlich unattraktiv wirkten. Heute hingegen unterscheidet man kaum noch einen Kompressionsstrumpf von einem herkömmlichen Strumpf. Kompressionsstrümpfe gibt es heute in vielen verschiedenen Farben und Modellen, was ihre Anwendung unauffällig und komfortabel macht.

Konservative Therapie des Lipödems: Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage gehört zu der konservativen Art der Therapie beim Lipödem. Die Lymphdrainage ist eine Technik der Massage, die zur Entstauung des Gewebes und zur besseren Lymphtätigkeit beitragen soll. Diese spezielle Massagetechnik besteht aus einem Zusammenspiel von spiral- und kreisförmigen Massagebewegungen, welche somit den Druck auf das vom Lipödem belastete Gewebe auf- und abbauen und das Entstauen fördern. Bei dieser Form der Therapie können Kompressionsstrümpfe hilfreich sein.

Operative Therapie: Liposuktion

Die Liposuktion ist ein medizinischer Eingriff, bei dem das angesammelte Fett und Wasser des Lipödems aus dem Gewebe durch Absaugen entfernt wird. Eine Liposuktion darf nur ein Experte durchführen. Bei einer Liposuktion werden Fettablagerungen entlang der Lymphe abgesaugt. Pro Eingriff dürfen nur drei bis vier Liter Flüssigkeit beseitigt werden. Diese Operation dient keineswegs einer Gewichtsreduktion, sie soll den Patienten von Schmerzen befreien.

Es gibt zwei verschiedene Techniken der Liposuktion, diese nennt man WAL-Technik und TLA-Technik. Beide Techniken erweisen sich meist als schonend und führen somit zu keiner Gewebeschädigung. Da pro Eingriff nur eine bestimmte Menge an Fett entfernt werden darf, bedarf es meist mehrerer operativer Eingriffe. Die Liposuktion ist eine Operation im herkömmlichen Sinne und sollte deshalb nicht unterschätzt werden. Wie viele der anderen chirurgischen Eingriffe trägt auch dieser Eingriff Nebenwirkungen mit sich. Die Durchführung eines operativen Eingriffs zur Therapie eines Lipödems wird erst dann geraten, wenn die konservative, manuelle Therapie keine deutliche Besserung zeigen. Diese Operation geht mit hohen Kosten einher. In den meisten Fällen werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen oft nicht übernommen.

Maria Ballau

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