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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Lungensport bei COPD: Verordnung und Ziele

Lungensport ist ein speziell angepasstes und entsprechend dosiertes Training für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen. Lungensport ist aber sicher kein Leistungssport, sondern er soll Atemwegspatienten schulen / trainieren mit ihrer Erkrankung besser umzugehen und den Alltag ökonomischer zu bewältigen.

Patienten-Zielgruppen für Lungensport

  • Asthma bronchiale
  • chronische Bronchitis
  • COPD mit / ohne Lungenemphysem
  • Patienten mit LTOT (Sauerstofflangzeittherapie)
  • pulmonale Sarkoidose
  • Bronchiektasen
  • Alpha-1-Antitrypsinmangel
  • Lungenfibrose
  • Z.n. Lungenoperationen
  • Cystische Fibrose
  • Verordnungsablauf

    Lungensport kann bei gesetzlich Versicherten vom Hausarzt oder Lungenfacharzt mit dem Formular 56 verordnet werden. Hierbei besteht einmal die Möglichkeit einer Verordnung mit 50 Einheiten befristet auf 18 Monate oder mit 120 Einheiten in 36 Monaten. Diese ausgefüllte Verordnung ist dann bei der Krankenkasse mit der Bitte um Genehmigung einzureichen- in vielen Fällen geht´s schneller und einfacher, wenn man persönlich vorbei geht und vorspricht. Mit der genehmigten Verordnung dann beim Therapeuten vorstellig werden.

    Patienten, die eine Rehabilitationsmaßnahme über die Deutsche Rentenversicherung in einer pneumologischen Rehabilitationsklinik durchführen, können sich in der Reha-Klinik direkt Lungensport für 6 Monate mit der Rentenversicherung als Kostenträger verordnen lassen. Dabei gilt das ausgefüllte Formular G 850 bereits als Kostenzusage. Hierbei gibt es allerdings die Vorgabe, dass spätestens 3 Monate nach Beendigung der Rehabilitationsmaßnahme mit der Verordnung begonnen werden muss.

    Privatversicherte sollten sich im Vorfeld mit dem Übungsleiter und mit ihrem zuständige Kostenträger bzgl. der Kostenübernahme in Verbindung setzen. In vielen Fällen müssen die Patienten z.B. mit 5 €uro pro Einheit in Vorleistung treten und bekommen dann bei Einreichung der Rechnung mit einer Kopie der gültigen Übungsleiterlizenz den Betrag wieder erstattet. Aber: sicherheitshalber lieber vorher schon mal informieren.

    Weitere Informationen zum Lungensport

    Für die Anerkennung bei den Kostenträgern und Durchführung von Lungensport-Gruppen ist eine entsprechende Ausbildung und die vorgeschrieben Fachübungsleiter-Lizenz – incl. der Lizenzverlängerungskurse- notwendig.

    Der Leistungserbringer (Sportverein) muss Mitglied im Behindertensportverband des jeweiligen Bundeslandes sein. Bitte nicht wundern: in Deutschland laufen chronische Erkrankungen eben unter dem Deckmantel des Behinderten-sportverbandes- und nicht über den Sportbund. Lungensport dauert zwischen 60 und 90 Minuten, und findet im Regelfall einmal in der Woche statt. Allerdings muss- im Vergleich zum Herzsport- der betreuende Arzt nicht anwesend, sondern nur rufbereit sein.

    Ziele und Inhalte des Lungensports

    Bereich „Atmung“: neben der Bewusstmachung und Wahrnehmung der Atmung, gehören das Erlernen der wichtigsten Selbsthilfetechniken (Lippenbremse, Bauchatmung, atemerleichternde Positionen) ebenso dazu, wie auch das Training der weiteren Atemformen (Flankenatmung, Nierenatmung). Ergänzt wird der Bereich Atmung durch Übungen zur Steigerung der Brustkorbbeweglichkeit, Verbesserung der Atemmuskelkraft, der Atem-Vertiefung und Ökonomisierung der Atmung. Da alle Entspannungsverfahren die Atmung als zentrales Element haben, gehören natürlich auch die Entspannungstechniken zum Bereich Atmung im Lungensport. Trainiert bzw. geübt wird hierbei in unterschiedlichen Ausgangspositionen und mal mit und mal ohne Gerät.

    Bereich „Schulung“: hierzu zählen die Elemente Sekretolyse, das richtige Husten, die Hustenvermeidungsstrategien und die Nasenhygiene genauso, wie das Notfallverhalten- auch als Info für den Partner- und natürlich die Wissensvermittlung über die Krankheiten und das Krankheitsmanagement- dies erfolgt v.a. durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen. Da seit wenigen Jahren auch Patienten mit Sauerstofflangzeittherapie offiziell am Lungensport teilnehmen dürfen, sollte sich natürlich der Übungsleiter auch entsprechend informieren, um dieses Wissen z.B. zum Thema Hygiene an seine Gruppenteilnehmer weitergeben zu können.

    Bereich „Training“: hierbei sind die Ziele Steigerung der physischen Belastbarkeit, Wahrnehmung und Verschiebbarkeit der Leistungsgrenzen und Vermeidung von Gelenkversteifungen und Schonverhalten. Dies wird erreicht durch Einheiten mit allgemeiner Kräftigung, Dehnübungen , Koordinationstraining und Übungen zur Verbesserung der Ausdauer. Dieser Bereich geht nahtlos in den Bereich „Alltag“ über, da das Training alltagorientiert und zur Vermeidung von schädigenden Atemformen bei Alltagsaktivitäten (z.B. Luft anhalten, uneffektiv atmen,…) sein sollte. Zudem ist es wichtig gemeinsam ein umsetzbares Heimprogramm zu erarbeiten, denn mit dem einen Termin in der Woche ist es nicht getan!

    Michaela Frisch
    Bad Dürrheim

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