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Lupus erythematodes

Lupus erythematodes steht als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von Autoimmunerkrankungen der Haut und der inneren Organe. Die beiden hauptsächlich auftretenden Formen der Erkrankung sind der systemische Lupus erythematodes sowie der chronisch diskoide Lupus erythematodes.

Lupus Erythematodes
© iStock - EmirMemedovski

Entstehung von Lupus erythematodes

Alle Formen von Lupus erythematodes haben eins gemeinsam: Sie werden durch autoimmunologische Prozesse ausgelöst. Autoimmunerkrankungen sind Krankheiten, die durch eine fehlgeleitete Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems hervorgerufen werden. Normalerweise sorgt das Immunsystem dafür, dass in den Körper eingedrungene Fremdstoffe (sog. Antigene) unschädlich gemacht werden.

Aus bisher meist noch nicht gänzlich geklärten Umständen kommt es bei Autoimmunerkrankungen zu einer Fehlreaktion des Immunsystems. Die Abwehrmechanismen richten sich dabei gegen körpereigenes Gewebe und verursachen dadurch schwere entzündliche Reaktionen, die nach und nach zu Organschädigungen führen.

Ursache ist eine fehlgeleitete Immunreaktion

Beim systemischen Lupus erythematodes sind es v. a. sog. antinukleäre Antikörper (ANA). Diese Autoantikörper richten sich gegen Bestandteile von Zellkernen. Antikörper und Antigene bilden zusammen Immunkomplexe, die sich, da sie nicht von den Makrophagen (sog. „Fresszellen“) vernichtet werden, in Gefäßen und/oder Geweben ablagern und schließlich zu einer Gefäßentzündung bzw. zu einem Gefäßverschluss führen. Außerdem treten bei systemischem Lupus erythematodes Autoantikörper auf, die sich gegen die doppelsträngige DNA im Zellkern richtet (sog. Anti-dsDNA).

Viele Faktoren sind an der Auslösung von Lupus erythematodes beteiligt

Bei systemischem Lupus erythematodes wird heute aufgrund der Ergebnisse von Zwillingsstudien und häufig positiver Familienanamnese davon ausgegangen, dass eine genetische Komponente besteht. Meist erkranken bei eineiigen Zwillingen beide Kinder an systemischem Lupus erythematodes und rund ein Zehntel der SLE-Betroffenen hat einen näheren Verwandten in der Familie, der ebenfalls an der Erkrankung leidet.

Neben dieser genetischen Disposition, so meinen Experten, kommen weitere auslösende Faktoren infrage. Im Verdacht stehen u. a. virale Infektionen, UV-Strahlung und hormonelle Einflüsse. Der Einfluss von Hormonen – insbesondere von weiblichen Geschlechtshormonen – könnte eine Erklärung dafür sein, warum v. a. Frauen im gebärfähigen Alter an Lupus erythematodes erkranken.

Gießener Forscher haben eine weitere Hypothese aufgestellt, die erklären könnte, warum Frauen häufiger an systemischem Lupus erythematodes erkranken: Im Experiment fanden sie heraus, dass das Immunsystem von Frauen eine deutlich größere Menge eines bestimmten entzündungsfördernden Stoffes (Interferon-alpha, INF-alpha) bildet als das von Männern. Aus welchem Grund die Produktion von INF-alpha bei Frauen höher ist, konnte jedoch noch nicht geklärt werden.

Antje Habekuß

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