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Eierstockkrebs

Als Eierstockkrebs werden bösartige Tumoren bezeichnet, die sich aus dem Gewebe des Eierstocks gebildet haben. In über 70 % der Fälle bildet sich der Tumor an der Epithelschicht (Deck- und Drüsengewebe) des Eierstocks.

Eierstockkrebs
© IStock - Raycat

Lymphödem nach Eierstockkrebs

Kompressionsstrümpfe – mein täglicher Begleiter

Luftige Kleider, kurze Röcke dazu Sandalen oder Flipflops – ein Outfit, das für viele Frauen bei warmen Sommertemperaturen selbstverständlich ist, hat Renate Lochner vollständig aus ihrem Repertoire gestrichen.

Seit acht Jahren leidet sie unter einem chronischen Lymphödem an beiden Beinen, trägt seither nur noch Hosen und meist geschlossene Schuhe. „Im vergangenen Sommer habe ich mir das erste Mal offene Kompressionsstrümpfe bestellt und ein paar Sandalen angehabt“, berichtet sie. 2007 wurde bei ihr Eierstockkrebs diagnostiziert. Im Unterleib wurden bei der Operation sämtliche Lymphe entfernt. Die Folge sind die Lymphödeme, mit denen sie heute zu kämpfen hat.

Seit dieser Zeit sind die Kompressionsstrümpfe ihre ständigen Begleiter. „Wenn ich morgens aufstehe und mich fertig mache, ziehe ich sie direkt an. Es ist wie ein Gebiss oder eine Brille. Die Strümpfe sind ein Teil von mir und dennoch werde ich mich nie wirklich daran gewöhnen“, erzählt Renate Lochner. Einmal in der Woche geht sie außerdem zur Lymphdrainage, „leider werden die Beschwerden aber trotz der Behandlung schlimmer“, schildert sie ihre persönlichen Erfahrungen.

Beine im Sommer mit Wasser kühlen

Im Sommer, vermeidet sie es vor allem, ihre Beine der Sonne auszusetzen. Ins Schwimmbad geht sie nur zur Aquafitness und genießt es, dass sie bei ihren Kindern im Garten den Pool benutzen kann. „Wenn es sehr heiß ist, bin ich im Garten und kühle dort meine Beine mit Wasser“, erklärt sie. Die Strümpfe selbst müssen dafür nicht ausgezogen werden. Alle sechs Monate bekommt sie zwei Paar neue Kompressionsstrümpfe von ihrer Krankenkasse bewilligt und bezahlt.

In der Öffentlichkeit fällt Renate Lochner auf, wenn ihre Strümpfe sichtbar sind. „Sicher, ich werde angeschaut, aber ich lebe damit und habe auch kein Problem, über meinen Krebs zu reden“, berichtet sie. Auch die Fragen der Enkelkinder zum Tragen der Strümpfe und zu ihrer Erkrankung beantwortet sie offen und ehrlich – dies ist ihr wichtig.

Bewegung ist eingeschränkt

Renate Lochner muss allerdings nicht nur Einschränkungen beim Tragen von Kleidung hinnehmen, sondern vor allem auch eine eingeschränkte Mobilität, die durch die Ödeme und die Strümpfe verursacht wird. „Meine Beine so zu bewegen wir vor der Operation, das geht einfach nicht mehr. Ich kann mich beispielsweise nicht mehr knien. Auch Fahrrad fahren ist nicht mehr so einfach und ich brauche ein Rad mit einem sehr tiefen Einstieg“, berichtet sie.

Doch trotz aller Widrigkeiten steckt Renate Lochner den Kopf nicht in den Sand und hält immer wieder die Augen offen, ob es neue Verfahren gibt, die ihr helfen können. In nächster Zeit will sie sich einmal über das Verpflanzen von Lymphen informieren. Grundsätzlich sagt sie: „Ich habe mich auf alles eingestellt.“ Und, Renate Lochner ruft sich immer wieder in Erinnerung, wie viel Glück sie hatte. Denn der Eierstockkrebs wurde bei ihr nur durch Zufall entdeckt und hatte noch nicht gestreut, was bei dieser Tumorart selten ist.

Quelle: Leben? Leben! 3/2016

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