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Makuladegeneration

Bei einer Makuladegeneration ist der funktionale Bereich der Netzhaut im Auge betroffen, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Dieser Bereich auf der Netzhaut wird als „Makula“ oder „Gelber Fleck“ bezeichnet.

Makuladegeneration
© iStock - monkeybusinessimages

Therapie einer Makuladegeneration

In den meisten Fällen ist eine vollständige Heilung einer Makuladegeneration nicht möglich. Die Medizin versucht mit verschiedenen Therapieansätzen, den Verlauf einer Makuladegeneration zu verlangsamen und im Idealfall zu stoppen, was allerdings nur in seltenen Fällen gelingt. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Therapie die Behandlung einer trockenen Makuladegeneration von der einer feuchten Makuladegeneration.

Therapie einer trockenen Makuladegeneration

Für die Therapie einer trockenen altersbedingten Makuladegeneration gibt es bis heute keine anerkannte Heilmethode. In Studien konnte jedoch nachgewiesen werden, dass sich hochdosierte Gaben von Antioxidantien und Zink insofern positiv auswirken, als sie das Entstehen einer zusätzlichen feuchten Makuladegeneration zumindest fallweise verhindern. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten der Therapie bei einer trockenen Makuladegeneration begrenzt, da die Sinneszellen auf der Makula, in der das Zentrum für scharfes Sehen liegt, nachhaltig beschädigt und/oder abgestorben sind.

Therapie einer trockenen Makuladegeneration: Hilfsmittel

Um die verbliebene Sehkraft sowohl bei einer trockenen als auch bei einer feuchten Makuladegeneration optimal nutzen zu können, gibt es eine Reihe technischer Hilfsmittel, die an einer Makuladegeneration erkrankten Patienten helfen, sich im Alltag zurechtzufinden. Reicht eine einfache Leselupe zum Erkennen von Schriftzeichen nicht mehr aus, kann eine Lupenbrille eine weitere Vergrößerung der Schrift erzeugen.

An Computern und Bildschirmlesegeräten ist es mit wenigen Handgriffen möglich, Schriften so zu vergrößern, dass sie auch bei fortgeschrittener Makuladegeneration noch erkennbar bleiben. Darüber hinaus gibt es an modernen Computern Sprachausgaben, die am Bildschirm gezeigte Texte vorlesen können. Wichtig ist darüber hinaus auch der Austausch mit anderen an einer Makuladegeneration erkrankten Menschen. Es gibt zahlreiche regional organisierte Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen, in denen man Rat und Unterstützung bekommt.

Therapie einer feuchten Makuladegeneration

Bei einer feuchten Makuladegeneration entwickeln sich unter der Netzhaut, in deren Zentrum die Makula liegt, unkontrolliert neue Blutgefäße, deren Gewebestruktur instabil ist und die zu Einblutungen in das umliegende Gewebe neigen. Durch diese Blutungen werden die Sinneszellen massiv geschädigt und es kann zu einem raschen Verlust der Sehfähigkeit kommen. Es gibt zur Therapie einer feuchten Makuladegeneration eine Reihe von Wirkstoffen, die das weitere Wachstum wuchernder Blutgefäße verhindern sollen.

Diese Wirkstoffe, die teilweise für die Krebstherapie entwickelt wurden, bekommt der Patient unter lokaler Anästhesie als Injektion in den Glaskörper des Auges verabreicht. Diese Therapieform erscheint unangenehm, ist jedoch in aller Regel nicht schmerzhaft und mit einer geringen Rate an Komplikationen verbunden. Die Therapie mit diesen sogenannten Anti-VEGF (Anti-Vascular-Endothelial Growth Factor, deutsch: Wachstumsfaktorhemmer) ist noch relativ neu, doch hat sie in den vergangenen Jahren positive Ergebnisse bei einer Makuladegeneration gezeigt. Der Verlauf der Erkrankung konnte durch Anti-VEGF bei zahlreichen Patienten verlangsamt werden und hat teilweise zu einer Verbesserung der Sehfähigkeit geführt.

Therapie einer feuchten Makuladegeneration: Lasertherapie

Ebenfalls mit dem Ziel, wuchernde Blutgefäße, die für eine feuchte Makuladegeneration typisch sind, am weiteren unkontrollierten Wachstum zu hindern, wird die Photokoagulation, eine Form der thermischen Lasertherapie, eingesetzt. Bei dieser Therapie zerstört ein hochpräziser Laserstrahl das wuchernde Blutgefäßgewebe. Dadurch wird das weitere Wachstum des unkontrolliert entstehenden Gewebes verhindert, damit keine weiteren Schädigungen auftreten.

Da durch die Verbrennung des wuchernden Gewebes Narben auf der Netzhaut entstehen, wird die Therapie nur in den Randbereichen der Makula eingesetzt. Die Verödung der wuchernden Gefäße ist in rund 50 Prozent der Fälle erfolgreich. Die Gefahr, dass sich erneut Gefäße bilden, ist jedoch gegeben. Je näher der betroffene Bereich an der Makula liegt, umso eher greift man in der Regel zu den oben beschriebenen medikamentösen Therapien.

Therapie einer feuchten Makuladegeneration: photodynamische Therapie

Die photodynamische Therapie ist mittlerweile ein Standardverfahren, das bei feuchter Makuladegeneration angewandt wird. Bei dieser Therapie, die auch in der Tumormedizin Verwendung findet, wird dem Patienten eine Substanz, die durch Licht aktiviert wird (Photosensibilisator), injiziert. Diese Substanz lagert sich in den betroffenen Bereichen der Netzhaut an. Im Anschluss daran wird der betroffene Bereich mit niedrigenergetischem Laserlicht bestrahlt. Die Aktivierung der injizierten Substanz durch das gezielt eingesetzte Laserlicht verursacht eine Schädigung des wuchernden Gewebes und schließlich seine Zerstörung.

Zunehmend wird die Makuladegeneration auch systemtherapeutisch behandelt. Dabei wird das erkrankte Auge nicht isoliert betrachtet, wie in der traditionellen Medizin üblich, sondern als Teil des gesamten Wahrnehmungssystems und des gesamten Organismus behandelt.

Pia-Susan Berger-Bügel

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