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Eierstockkrebs

Als Eierstockkrebs werden bösartige Tumoren bezeichnet, die sich aus dem Gewebe des Eierstocks gebildet haben. In über 70 % der Fälle bildet sich der Tumor an der Epithelschicht (Deck- und Drüsengewebe) des Eierstocks.

Eierstockkrebs
© IStock - Raycat

Maligner Aszites bei Eierstockkrebs

Beschwerden lindern

Patientinnen mit Eierstockkrebs im fortgeschrittenen Stadium leiden oft unter Bauchwassersucht. Dieser sog. Aszites entsteht aus einem Ungleichgewicht zwischen Flüssigkeitszufluss und -abfluss und kann auch durch andere Erkrankungen, vor allem der Leber, hervorgerufen werden. Ist er durch eine Krebserkrankung bedingt, spricht man vom malignem Aszites. Der geschwollene Bauch kann zahlreiche Beschwerden hervorrufen, die die Lebensqualität der Betroffenen einschränken.

Die Bauchhöhle wird in der Fachsprache als Peritonealraum bezeichnet und umfasst den Raum unterhalb des Zwerchfells, in dem die Bauchorgane liegen: Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Milz, Dünn- und Dickdarm. Unterhalb des Bauchfells, der dünnen Haut, die die Peritonealhöhle auskleidet, liegen die Harnblase und Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke. Das Bauchfell ist mit einem Sekret, dem Bauchwasser (Peritonealflüssigkeit), überzogen, das die Bauch- und Beckenorgane gegeneinander verschiebbar macht. Während neue Flüssigkeit produziert wird, wird gleichzeitig die vorhandene Flüssigkeit resorbiert. Somit spielt sich deren Menge normalerweise auf ca. 50-100 Milliliter ein. Eine größere Menge lässt den Bauch anschwellen. Man kann das von außen fühlen, indem man die Bauchdecke eindrückt und damit kleine Wellen auslöst. Aber meist spürt es die Betroffene selbst durch z. B. Schmerzen im Bauchraum, Übelkeit und Erbrechen, Kurzatmigkeit, Erschöpfungszuständen und Ödeme an Hand- und Fußgelenken.

Bei Verdacht auf einen Aszites wird der Arzt Ultraschall, CT und MRT zur Diagnose durchführen. Die Ursache lässt sich nach einer zytologischen Untersuchung feststellen, indem durch Punktion etwas Flüssigkeit aus der Bauchhöhle entnommen und diese untersucht wird. Tumorzellen im Punktat lassen auf eine Peritonealkarzinose schließen: Hier haben sich Tumrozellen in der Bauchhöhle angesammelt. Weitere Indizien sind Tumormarker, der Wachstumsfaktor VEGF, hohe Werte von Cholesterin, Eiweiß und Laktatdehydrogenase. Aufschlüsse können auch anschließende Bluttests oder eine Bauchspiegelung geben.

Bei der Behandlung geht es im Wesentlichen darum, die Beschwerden zu lindern. Es haben sich hier Parazentese, Shunt, Diurese und Chemotherapie als Ansätze etabliert. Prinzipiell richtet sich die Therapie nach dem zugrunde liegenden Primärtumor. Zur medikamentösen Behandlung werden auch trifunktionale Antikörper eingesetzt. Ziel dabei ist es, eine verstärkte Immunreaktion gegen Krebszellen zu erreichen, die die Hauptursache der Aszitesbildung sind.

Was kann die Betroffene selbst im Alltag tun, um die Symptome zu lindern? Fest steht, dass ein Aszites nicht durch veränderte Ernährung beeinflusst werden kann, also nicht durch verminderte Flüssigkeitszufuhr oder durch salzarme Diät. Durch die Flüssigkeitsansammlung, die mehrere Liter betragen kann, leiden viele unter Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Völlegefühl. Deshalb ist bewusst auf eine ausreichende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu achten, damit es nicht zu Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen kommt. Wichtig ist es auch, der überdehnten Bauchhaut intensive Hautpflege zukommen zu lassen, etwa durch fetthaltige Cremes, die das Spannungsgefühl lindern. Die Punktionsstelle nach einer Parazentese muss hygienisch sauber gehalten werden, damit sie sich nicht infiziert.

Bei starkem Aszites kann es sinnvoll sein, einen dauerhaften Portkatheter einzusetzen, mit dessen Hilfe die Patientin die Flüssigkeit zu Hause selbstständig abfließen lassen kann. Das häufige Ablassen kleinerer Flüssigkeitsmengen ist oft kreislaufschonender. Auch in diesen Fällen muss auf die Hygiene der Kathetereintrittsstelle geachtet werden. Bei Infektionen, die sich meist durch Fieber, Schmerzen, Rötungen, Sekretfluss an der Einstichstelle bemerkbar machen, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Quelle: Leben? Leben! 1/2012

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