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Malignes Melanom

Maligne Melanome sind bösartige Neubildungen, die sich aus pigmentbildenden Zellen entwickeln. Der Großteil der malignen Melanome entsteht aus Melanozyten im Bereich der Haut. Weil maligne Melanome häufig dunkel gefärbt sind, bezeichnet man diese Krebsart auch als „schwarzen Hautkrebs“.

Malignes Melanom
© iStock - Kateryna Kukota

Therapie eines malignen Melanoms

Die therapeutischen Maßnahmen zur Behandlung eines malignen Melanoms sind abhängig von verschiedenen Parametern. Zur exakten Therapieplanung wird daher im Vorfeld ermittelt, wie tief das Melanom in die Haut (=Tumoreindringtiefe) eingewachsen ist und ob der Tumor bereits Metastasen in Lymphknoten oder in andere innere Organe abgesiedelt hat. Außerdem wird der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten und der Patientenwunsch in die Planung miteinbezogen. Hier hilft zur Orientierung des Patienten und seiner Angehörigen auch die bestehende Patientenleitlinie Melanomhttp://leitlinienprogramm-onkologie.de/uploads/txsbdownloader/PatientenleitlinieMelanom.pdf.

Operative Entfernung des Tumors

Die chirurgische Entfernung des malignen Melanoms steht am Beginn der Behandlung. Dabei wird das gesamte Tumorgewebe mit einem Sicherheitsabstand aus gesundem Gewebe entfernt. Mit dieser Verfahrensweise will man sichergehen, dass alle Krebszellen entnommen wurden. Der Sicherheitsabstand wird in Anhängigkeit von der Tumoreindringtiefe festgelegt und oftmals in einer zweiten Operation – zumeist in örtlicher Betäubung – erreicht. Die Operationswunde wird in der Regel funktionsgerecht geschlossen, bedarf in mancher anatomischer Lokalisation auch einer Transplantation von Haut einer anderen Körperstelle.

Je nach Stadium des Tumors (und Tumoreindringtiefe) kann es notwendig werden, nächstgelegene Lymphknoten zu entfernen (sog. Wächterlymphknotenbiopsie) und auf Tumorzellen zu untersuchen. Dies dient dazu, das Tumorstadium genauer zu bestimmen und festzustellen, ob der Tumor bereits Zellen über das Lymphsystem abgesiedelt hat. Eine Tumorzellabsiedlung in den Lymphknoten bedeutet für den Patienten in der Regel ein höheres Rückfallrisiko.

Behandlung nach der OP

In der adjuvanten Therapie des malignen Melanoms, die einem Rückfall vorbeugen soll, kann u. a. Interferon-Alpha eingesetzt werden. Interferon ist ein Protein, das z. B. von weißen Blutkörperchen gebildet wird. Durch die Gabe von Interferon-Alpha soll das Immunsystem stimuliert und der Körper auf diese Weise bei der Bekämpfung von verbliebenen Tumorzellen unterstützt werden. Aus klinischen Studien ist mittlerweile gut gesichert, dass das beim Melanom bestehende Rezidivrisiko, d. h. die Gefahr, dass der Krebs wiederauftritt, durch Interferon verringert werden kann, allerdings wird die Gesamtüberlebenszeit nur geringfügig beeinflußt. Daher werden derzeit eine Vielzahl anderer, neuer Medikamente getestet und es wird im Laufe des Jahres 2018 mit Neuzulassungen in diesem Gebiet gerechnet.

Behandlung bei Befall innerer Organe

In der Behandlung des fortgeschrittenen Melanoms sind in den letzten Jahren erhebliche therapeutische Fortschritte gemacht worden. Hierzu haben neue zielgerichtete Medikamente als auch Immuntherapeutika, sog. Checkpoint-Inhibitoren, und deren Zulassungen beigetragen.

Für die Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten, die bei etwa 50 % der Patienten möglich sind, sind genetische Untersuchungen des Tumors Voraussetzung. Für die Infusionstherapie mit Checkpoint-Inhibitoren ist eine derartige Untersuchung nicht notwendig. Unter Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren als auch mit zielgerichteten Therapien sind Langzeitüberleben über fünf Jahre keine Seltenheit mehr. Chemotherapien spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.

Darüber hinaus wird, bei Metastasenbildung in den inneren Organen die Strahlentherapie eingesetzt. Dabei wird der Tumor mit ionisierender Strahlung behandelt. In Einzelfällen, z. B. bei einem inoperablen Tumor, wird sie auch anstelle einer operativen Entfernung angewandt. Um eine bestmögliche Therapie zu erhalten, ist die ausführliche Beratung in einem zertifizierten Hauttumorzentrum zu empfehlen.

Prof. Dr. Schadendorf,
Universitätsklinikum Essen

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