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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Was ist Medical Wellness?

Medical Wellness – das ist ein Kunstwort für gesundheitliche Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität, die Menschen i. d. R. auf eigene Faust durchführen, weil sie ihnen gut tun. Dabei handelt es sich oft um Maßnahmen, deren Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, weil der Nutzen für die jeweilige Krankheit oder Störung (noch) nicht erwiesen ist, die individuell jedoch als nützlich und wohltuend empfunden werden. In manchen Fällen tragen die Krankenkassen aus Kulanz einen Teil der Kosten.

Es gibt eine Vielzahl von Behandlungen und Behandlungsformen, die die Krankenkassen bei MS bereits bewilligen. Dazu gehören z. B. bei Bedarf das Erlernen einer Entspannungsmethode sowie Physio- und Ergotherapie. Daneben gibt es zahlreiche Maßnahmen, die der Gesundheit bei MS förderlich sein können, aber nicht erstattet werden. So bieten viele Reha-Kliniken Medical-Wellness-Kuren für Selbstzahler an. Die Dauer des Aufenthalts können die Teilnehmer selbst festlegen genauso wie die Auswahl der Angebote, die sie wahrnehmen wollen. In vielen Fällen bieten Kliniken auch Pakete mit einer Vorauswahl an Gesundheitsleistungen an.

Wann ist Medical Wellness sinnvoll?

Medical Wellness ist immer sinnvoll, wenn von MS Betroffene den Eindruck haben, dass sie an Lebensqualität gewinnen. Lebensqualität heißt in diesem Fall nicht unbedingt, dass Medical Wellness die Beweglichkeit steigert oder Schmerzen lindert, es reicht oft bereits aus, wenn die Betroffenen für eine Weile einen Teil ihrer Probleme vergessen.

Medical Wellness wird nicht nur von Kliniken oder ambulanten Rehazentren angeboten, sondern auch von Vereinen (z. B. Kneipp-Vereinen) und Einzelpersonen. Wer ein solches Angebot wahrnehmen möchte, sollte sich zuvor darüber informieren, ob für das Angebot eine Ausbildung nötig ist und der Kursleiter über die dafür notwendige Qualifikation verfügt. Da es viele Angebote zu Medical Wellness gibt, kann es u. U. schwierig sein, das individuell passende auszuwählen. Wer gerne etwas für sich und seinen Körper und/oder seine Psyche tun möchte, aber noch nicht weiß, welches Angebot geeignet ist, sollte daher ein „Schnupperstunde“ besuchen.

Nach der Vorauswahl sollten MS-Patienten zudem den behandelnden Arzt fragen, ob das gewählte Medical-Wellness-Angebot für sie geeignet ist und es keine Kontraindikationen gibt. So sind für Menschen mit Uhthoff-Phänomen etwa Sauna- oder Dampfbadbesuche eher ungeeignet, weil diese die MS-Symptome zeitweilig verstärken können.

Welche Angebote gibt es?

Es gibt ganz vielfältige Medical-Wellness-Angebote: Angefangen bei Rückenschulkursen über verschiedene Formen der Massage (Fußreflexzonenmassage, Lomi-Lomi-Massagen, Aromaölmassagen, Klangschalenmassage), Tai-Chi, Aquagymnastik, Pilates oder Entspannungsmethoden – die Auswahl ist riesig. Es gibt Kurse, die die kognitiven Fähigkeiten (z. B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung) trainieren, genauso wie Kurse zur gesunden Ernährung und zum Abbau von Übergewicht, Nordic-Walking-Kurse, Angebote zum Stressabbau, zur Körperpflege und -hygiene, zur Verbesserung von persönlichen Beziehungen. All diese Angebote können zur körperlichen und seelischen Gesundheit beitragen, einen langfristigen Nutzen haben die meisten – mit Ausnahme von Angeboten wie Massagen – jedoch nur, wenn die in ihnen vermittelten Strategien bzw. Übungen unter professioneller Anleitung erlernt und zu Hause weiter vertieft werden.

Kostenübernahme manchmal möglich

Ist ein Medical-Wellness-Angebot medizinisch sinnvoll für den Betroffenen ist, übernimmt u. U. die Krankenkasse die Kosten. Ist der behandelnde Arzt etwa der Ansicht, dass ein von MS Betroffener vom Erlernen einer Entspannungsmethode profitiert, zahlen die meisten Krankenkassen einen Kurs zum Erlernen eines Entspannungsverfahrens wie Yoga oder autogenes Training. Z. T. bieten die Krankenkassen selbst Kurse an, an denen ihre Versicherten bei Bedarf teilnehmen können. Auch bei einem Medical-Wellness-Aufenthalt in einer Klinik übernehmen die Krankenkassen u. U. auf Antrag die Kosten für einen solchen Kurs oder für Angebote, von denen die Versicherten nachweislich wahrscheinlich gesundheitlich profitieren. Den kompletten Aufenthalt in der Klinik tragen sie bei einem Medical-Wellness-Aufenthalt jedoch nicht. Der Vorteil eines Medical-Wellness-Aufenthalts in einer Klinik liegt darin, dass die Teilnehmer sicher sein können, von Fachleuten angeleitet bzw. behandelt zu werden.

Quelle: Befund MS 1/2016

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