Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Neurologie  »  Multiple Sklerose  »  Ich habe Multiple Sklerose  »  Blasenfunktionstraining gegen Blasenfunktionsstörungen bei MS

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Blasenfunktionstraining gegen Blasenfunktionsstörungen bei MS

Funktionsstörungen der Blase wirken sich in vielerlei Hinsicht auf das Leben der Patienten aus. Sie beeinträchtigen das soziale Leben, die berufliche Tätigkeit und das Sexualleben. Um das Problem in den Griff zu bekommen, gibt es z. B. bestimmte Trainingstechniken und Medikamente.

Fast alle an Multipler Sklerose erkrankte Menschen haben im Verlauf der Krankheit Blasenfunktionsstörungen. Auch wenn diese manchmal spontan auftreten und ebenso schnell wieder verschwinden, sollten sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zwei Arten von Blasenfunktionsstörungen treten bei MS häufig auf, zum einen Störungen der Speicherfunktion (Hyperaktivität) und zum anderen der Entleerungsfunktion (komplexgestörte Blase).

Speicherstörungen der Blase

Zu Beginn der MS-Erkrankung sind Speicherstörungen der Blase recht häufig. Sie treten auf, wenn eine Unterbrechung der Nervenbahnen im Rückenmark Signale übermittelt, die eine unfreiwillige Kontraktion der Blasenmuskulatur zur Folge haben. Patienten mit einer solchen „überaktiven Blase“ verspüren ständig den Drang, urinieren zu müssen. Dabei werden jedoch stets nur kleine Mengen ausgeschieden. Die Hyperaktivität der Blase ist zwar ausgesprochen lästig, medizinisch jedoch weitestgehend unbedenklich. Auf keinen Fall sollte die Flüssigkeitszufuhr reduziert werden, um den Problemen zu entgehen. Es sollten mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag getrunken werden. Es bietet sich jedoch an, diese Flüssigkeitsmenge in kleinen Portionen aufzunehmen, da eine sukzessive gefüllte Blase mehr aufnehmen kann. Auch das sog. Blasentraining oder „Timed Voiding“, das heißt eine regelmäßige Entleerung der Blase auch ohne Harndrang, z. B. alle drei Stunden, kann helfen. Zwischen den festgelegten Zeiten muss dann dem Harndrang widerstanden werden. Die Überaktivität der Blase lässt sich auch durch den Einsatz von Medikamenten, die das parasympathische Nervensystem beeinflussen, hemmen. Wichtig ist, dass während der Therapie eine ständige Kontrolle der Restharnmenge durchgeführt wird, um Entzündungen zu vermeiden.

Blasenentleerungsstörungen

Eine Blasenentleerungsstörung liegt dann vor, wenn die Koordination zwischen Blasenaustreibungsmuskulatur und Harnröhrenverschlussmechanismus gestört ist. Die vollständige Entleerung der Blase wird durch einen erhöhten Auslasswiderstand verhindert, sodass Restharn zurückbleibt. Diese Form der Funktionssteuerung tritt gehäuft im fortgeschrittenen Verlauf der Multiplen Sklerose auf. Auch hier kann Blasentraining kombiniert mit rhythmischem Beklopfen der Bauchhaut oberhalb des Schambeins versucht werden. In der Therapie werden spastiksenkende Medikamente verabreicht. Verbleibt dennoch mehr als 150 ml Urin nach der Miktion in der Blase, haben sich zur Vorbeugung gegen schwerwiegende Entzündungen des Harntraktes ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine regelmäßige Kontrolle des Urins und das Selbstkatheterisieren bewährt.

Ah

Aus Befund MS 1/08

Multiple Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Weitere Artikel: Ich habe Multiple Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Curado Übersicht Neurologie
Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG