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Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs, auch als Ösophaguskarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Veränderung der Schleimhautzellen, welche die Speiseröhre auskleiden. Das Ösophaguskarzinom befällt zumeist das mittlere und das untere Drittel der Speiseröhre.

Speiseröhrenkrebs
© iStock - Dr_Microbe

Neue Therapieoption bei Speiseröhrenkrebs

Analyse des Erbguts

Menschen, die unter der Refluxkrankheit leiden, haben ein erhöhtes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Der Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre, der bei dieser Erkrankung auftritt, führt zu einer Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut. In der Folge kommt es zu einer Veränderung der Zellstruktur und es kann zur Entstehung von Speiseröhrenkrebs kommen.

Da Speiseröhrenkrebs meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, wenn eine Operation nicht mehr infrage kommt, sterben viele Betroffene an der Erkrankung. Die palliative Chemotherapie dient dem Erhalt der Lebensqualität in dieser Phase, in der der Krebs nicht mehr heilbar ist.

Genetische Veränderungen haben Einfluss auf den Therapieerfolg

In einer Studie beschäftigten sich Forscher der Universität Cambridge mit dem Erbgut einer bestimmten Form von Speiseröhrenkrebs, dem Adenokarzinom. Die dabei entdeckte Häufigkeit genetischer Veränderungen könnte Einfluss auf die Therapie von Speiseröhrenkrebs haben, so die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Diese Vielzahl an genetischen Veränderungen gebe nicht nur Rückschluss darüber, warum sich Speiseröhrenkrebs so schnell ausbreitet, sondern auch, warum moderne Medikamente wie Tyrosinkinase-Hemmer nicht wie gewünscht anschlagen. Tyrosinkinase-Hemmer wirken gezielt auf bestimmte Treibergene. Da bei Speiseröhrenkrebs verschiedene Treibergene den Krebs auslösen, die von Patient zu Patient verschieden sind, reicht es nicht, nur einen Tyrosinkinase-Hemmer zu verabreichen.

Medikamente müssen individuell kombiniert werden

Eine neue Möglichkeit der Therapie wäre somit, eine individuell auf den Patienten zugeschnittene Kombination verschiedener Tyrosinkinase-Hemmer. Dafür müsste im Vorfeld eine genaue Analyse des Erbguts erfolgen, um zu bestimmen, welche Medikamente beim jeweiligen Patienten ansprechen.

Da solche Erbgutanalysen sehr kostenintensiv sind, müssen weitere Studien zunächst zeigen, ob auf diese Weise tatsächlich zuverlässig die Wirkung der Medikamente auf den Patienten ermittelt werden kann. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden in Nature Genetics veröffentlicht.

Sabrina Tamoschus

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