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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Neuer Kaliumkanal als Ansatzpunkt für die MS-Therapie

Aggressive Immunzellen können über einen bislang unbekannten Kanal ins Gehirn eindringen. Das berichten Forscher aus Münster und Würzburg in Nature Medicine. Ihre Entdeckung eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung der Multiplen Sklerose.

Wie stellt man sich den Krankheitsprozess bei der MS heute vor? Dazu Prof. Christoph Kleinschnitz, einer der Leiter der Klinischen Forschungsgruppe für Multiple Sklerose an der Universität Würzburg: „Als Erstes werden die schädlichen Immunzellen fälschlicherweise aktiviert. Dann durchdringen sie die Blut-Hirn-Schranke – das ist eine Barriere des Gehirns, die sie normalerweise nicht überwinden können. Und schließlich lösen sie in Gehirn und Rückenmark Entzündungen aus.“

Kalium-Kanal als neuer Angriffspunkt

Laut Universität Würzburg brauchen die Immunzellen für das Eindringen ins Gehirn offenbar einen bislang unbekannten Kanal, wie Prof. Kleinschnitz mit Kollegen von der Universität Münster berichtet. Der Kanal (TREK-1) sitzt in den Zellen, die die kleinen Blutgefäße auskleiden, und ist normalerweise dafür zuständig, Kaliumionen aus den Zellen hinaus ins Blut zu schaffen. Allerdings sorgt der Kanal auch dafür, dass sich die schädlichen Immunzellen an der Blutgefäßwand anheften und durch sie hinweg ins Gehirn einwandern können. Genau diesen Prozess haben die Forscher nun in verschiedenen Tiermodellen erfolgreich gestört. Der Effekt: Die Symptome der MS wurden schwächer.

Nächstes Ziel: noch bessere Wirkstoffe

Als Nächstes wollen die Wissenschaftler weitere Wirkstoffe entwickeln, die noch gezielter und stärker an den Kanälen angreifen. „Möglicherweise ergibt sich aus dieser Arbeit eines Tages ein Medikament, mit dem sich die Therapie der Multiplen Sklerose weiter verbessern lässt“, so Dr. Stefan Bittner und Prof. Sven Meuth, die beiden federführenden Autoren des Artikels. Ihre Hoffnung ist berechtigt: Die Wirksamkeit der Strategie, die Immunzellwanderung durch die Blut-Hirn-Schranke zu blockieren, ist prinzipiell belegt.

Quelle: Befund MS 03/2013

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