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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Neurodermitis und die Darmflora

Der Darm und die in ihm lebenden Bakterien, die sog. Darmflora, spielen eine wesentliche Rolle bei der Immunabwehr, also bei der Abwehr von Krankheiten. Eine gesunde Darmflora etwa scheint eine positive Auswirkung auf Neurodermitis zu haben, während eine gestörte Darmflora womöglich Neurodermitisschübe begünstigt.

Einnahme von Probiotika zur Vorbeugung von Neurodermitis

Deshalb kann es u. U. sinnvoll sein, dass Schwangere in den letzten Wochen der Schwangerschaft Probiotika einnehmen, wenn bei ihrem Kind eine erbliche Veranlagung für Neurodermitis besteht, so das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf Grundlage einer Untersuchung der World Allergy Organization (WAO). Probiotika sind Lebensmittel oder Medikamente, die lebende Bakterien (z. B. Milchsäurebakterien) enthalten, die sich günstig auf die Darmflora auswirken. Eine Veranlagung (Prädisposition) für Neurodermitis besteht, wenn ein Elternteil oder eine Schwester bzw. ein Bruder des Kindes bereits an Neurodermitis erkrankt ist. Auch während der Stillzeit, so das IQWiG, kann die Mutter zur Vorbeugung von Neurodermitis beim Säugling weiter Probiotika einnehmen. Babys, die mit der Flasche ernährt werden und Familienmitglieder mit Neurodermitis haben, können mit probiotischer Säuglingsnahrung gefüttert werden.

Die WAO hatte verschiedene Studien ausgewertet, die sich mit dem Einfluss von Probiotika auf Neurodermitis beschäftigten. Diese ergaben Hinweise darauf, dass die Einnahme von Probiotika und damit eine Stärkung der Darmflora eine positive Auswirkung auf das Neurodermitisrisiko haben könnte. Denn in den Studien, in denen entweder die Mutter in der Schwangerschaft oder Stillzeit ihre Darmflora durch Probiotika stärkte oder aber das Kind probiotische Säuglingsnahrung erhielt, entwickelte sich später bei einer geringeren Anzahl von Kinder Neurodermitis.

Da das Risiko für Nebenwirkungen bei der Einnahme von Probiotika gering ist, so die WAO, können Schwangere und Stillende i. d. R. beruhigt Probiotika nehmen. Auch erblich vorbelastete Säuglinge vertragen probiotische Säuglingsnahrung meist gut.

Quelle: allergikus 2/2017

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