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Parkinson

Bei der Parkinson-Krankheit handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems, die langsam fortschreitet. Verursacht werden die typischen Parkinson-Symptome durch eine Störung in einem kleinen, eng begrenzten Gebiet tief im Inneren des Gehirns, der sogenannten „schwarzen Substanz“.

Parkinson
© Chinnapong

Entstehung von Parkinson

Parkinson, in der Fachsprache als Morbus Parkinson, Paralysis agitans oder idiopathisches Parkinson-Syndrom bezeichnet, ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Parkinson tritt vermehrt bei Personen im Alter von 50 bis 79 Jahren auf. Im Durchschnitt erkranken zwischen 100 und 200 Personen von 100.000 in Deutschland an Parkinson. Ab einem Lebensalter von 50 Jahren erkranken etwa 1.800 von 100.000 Personen an Parkinson. Etwa 10 Prozent der Parkinson-Patienten sind unter 40 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Fehlende Botenstoffe und sterbende Gehirnzellen begleiten die Entstehung von Parkinson

Bei einer Parkinson-Erkrankung degenerieren im Laufe der Zeit die Zellen der sogenannten ‚schwarzen Substanz‘ (Subastantia nigra), einem im Mittelhirn gelegenen Kerngebiet. Dieses Kerngebiet ist unter anderem zuständig für die Produktion des Botenstoffes Dopamin, welches für die Koordinierung der Bewegung verantwortlich ist. Wenn rund 60 bis 70 Prozent der Zellen zerstört sind, treten Parkinson-Symptome auf. Bei einer verminderten Produktion von Dopamin ist das Gleichgewicht der Botenstoffe und damit die Kommunikation der Nervenzellen untereinander gestört.

Dies äußert sich in den typischen Symptomen wie etwa Bewegungsarmut (Akinese), Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), Zittern in Ruhe (Ruhetremor), Muskelsteifheit (Rigor) sowie Gang- oder Gleichgewichtsstörungen (posturale Instabilität). Diese Hauptsymptome von Parkinson treten insbesondere bei der Entstehung in unterschiedlicher Ausprägung auf. Rund 20 bis 30 Prozent der Parkinson-Symptome haben jedoch ihre Ursache in einer anderen Erkrankung.

Die wichtigsten Parkinson-Symptome

Erste Anzeichen bei der Entstehung einer Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) bei Parkinson ist, dass ein Arm beim Gehen weniger mitschwingt als der andere. Bestimmte Bewegungen wie etwa das Gehen, Drehen oder Aufstehen werden zunehmend nur mit großer Anstrengung und stark verlangsamt bewältigt. Der Patient nimmt immer mehr eine gebeugte Haltung ein, die Schritte werden kleiner und beim Drehen sind mehrere Zwischenschritte nötig. Betroffen bei Parkinson sind auch oft die Gesichtsmuskeln, was dazu führt, dass Gestik und Mimik abnehmen und das Gesicht wie eine Maske wirkt.

Die Muskelsteifheit ist eine Versteifung der Muskeln bei erhaltener Kraft, Bewegungen können nur noch ruckartig ausgeführt werden. Auch der Tremor betrifft, wie die Bewegungsverlangsamung, zu Beginn der Parkinson-Erkrankung nur eine Seite des Körpers. Das Zittern ist bei Entstehung der Krankheit zunächst nur im Ruhezustand und in den Händen bemerkbar, weitet sich im Verlauf von Parkinson meist auf weitere Gliedmaßen aus und tritt ständig auf. Bei der posturalen Instabilität fällt es dem Parkinson-Patienten zunehmend schwerer, Bewegungen auszuführen, wodurch es zu Unsicherheiten beim Gehen und Stehen, sodass es zu vermehrter Sturzneigung kommt.

Was löst die Entstehung von Parkinson aus?

In den meisten Fällen verläuft die Entstehung von Parkinson ohne erkennbare Ursachen. d. h. idiopathisch. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler aber auch von einer genetischen Komponente bei der Entstehung von Parkinson aus. Ein möglicher Auslöser ist zudem eine starke Belastung mit Giften wie Schwermetallen oder Pestiziden. Bislang ungeklärt ist der Einfluss von Stoffwechselendprodukten, den so genannten ‚freien Radikalen‘. Wissenschaftler vermuten, dass deren starke Reaktionsfähigkeit die Gehirnzellen nachhaltig schädigen und so die Entstehung von Parkinson begünstigen können.

Von der Parkinson-Krankheit zu unterscheiden sind die unterschiedlichen Formen der Parkinson-Syndrome. Parkinson-Syndrome kommen insbesondere im fortgeschrittenen Alter häufiger vor als die eigentliche Parkinson-Erkrankung. Es handelt sich hierbei um Krankheitsbilder, die hinsichtlich ihrer Symptome der Parkinson-Erkrankung ähnlich sind aber andere Ursachen haben.

Symptomatische Parkinson-Syndrome

Eine der häufigsten Formen dieses Parkinson-Syndroms ist das so genannte Vaskuläre Parkinson Syndrom. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung der Blutgefäße des Gehirns, der Arteriosklerose. Dabei kommt es zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden. Die Arteriosklerose wird verursacht durch hohen Blutdruck, starke Herzrhythmusstörungen und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Kleinere Schlaganfälle in den Tiefen des Gehirns wie etwa in der ‚schwarzen Substanz‘, die oft von den Patienten nicht bemerkt werden, führen zum stetigen Absterben der Zellen und zur Entstehung des Parkinson-Syndroms. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente beeinflusst den menschlichen Stoffwechsel und somit auch die Produktion von Dopamin. Medikamente die Symptome von Parkinson auslösen können sind:

  • einige Neuroleptika
  • einige Medikamente gegen Brechreiz (Antiemetika)
  • einige Medikamente gegen Bluthochdruck
  • Kalzium-Antagonisten
  • Valproinsäure
  • Lithium
  • Auch ein Schädelhirntrauma, Hirnentzündungen und andere Schädigungen des Gehirns können das Parkinson-Syndrom auslösen.

    Guido Maiwald

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