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Plattfuß

Bei einem Plattfuß ist diese Längswölbung nicht mehr, oder nur äußerst geringfügig, vorhanden. Der Fuß liegt nahezu komplett auf dem Untergrund auf und ist „platt“.

Plattfuss
© iStock - sittithat tangwitthayaphum

Therapie eines Plattfußes

Möglichkeiten der Therapie

Die Therapie der Fußfehlstellung Plattfuß kann sehr unterschiedlich aussehen. Bei Kindern mit nur leichter Symptomatik handelt es sich beim Plattfuß in den meisten Fällen nur um ein harmloses, in gewisser Weise natürliches Entwicklungsstadium während des Wachstums. In diesen Fällen ist eine Therapie des Plattfußes nicht nötig. Einfache fußgymnastische Übungen wie der Zehenstand und Greifübungen mit den Zehen reichen aus, um den Fuß zu trainieren. In erster Linie sollte viel barfuß gegangen werden. Von einer Therapie des Plattfußes mithilfe spezieller Einlagen ist u. U. abzuraten. Die Entwicklung der kindlichen Fußanatomie kann durch die harten Einlagen behindert werden.

Liegt dem Plattfuß eine schwerwiegendere Ursache zugrunde, gib es verschiedene Therapiemethoden. Unterschiedliche operative Eingriffe sind möglich und werden je nach Art und Beschaffenheit der Deformation eingesetzt. Ziel der Therapie vom kindlichen Plattfuß ist grundsätzlich, die Entwicklung von normaler Fußform und Funktion zu gewährleisten.

Konservative Therapiemethoden beim Plattfuß

Bevor beim angeborenen Plattfuß zu operativen Maßnahmen gegriffen wird, kann der Versuch einer Redression erfolgen. Dieser Fachbegriff leitet sich vom französischen Wort für „berichtigen“ (franz. redresser) an. Beginnend unmittelbar nach der Geburt wird durch manuelles Eingreifen wird versucht, die Fehlstellung des Plattfußes Schritt für Schritt zu korrigieren. Mit Hilfe von Gipsverbänden wird der behandelte Fuß immobilisiert und in die richtige Position gebracht. In den meisten Fällen reicht diese Form der Therapie leider nicht aus. Eine anschließende Operation ist beim angeborenen Plattfuß die Regel.

Therapie eines Plattfußes – operative Maßnahmen

Unterschieden wird zwischen Operationen beim Plattfuß, welche korrigierend in die Knochenstruktur eingreifen und Eingriffen, die nur das Weichteilgewebe betreffen. Während einer Weichteiloperation wird meist die Tibialis-posterior Sehne, welche im gesunden Zustand die Längswölbung des Fußes aufrecht hält, verlagert. Durch diesen Schritt wird das Fußgewölbe aktiv aufgerichtet. Diese Operation eines Plattfußes sollte schon Ende des ersten Lebensjahres durchgeführt werden.

Ein modernes minimalinvasives Verfahren ist die sogenannte Arthrorise. Ziel dieses Eingriffs ist vor allem, den Fuß zu stabilisieren. Kinder von 8 bis 13 Jahren mit Plattfuß können mit dieser Methode behandelt werden. Ein kleiner Dübel oder eine Schraube wird in den unteren Bereich des Sprunggelenks eingesetzt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass dieses Implantat die Fußmuskeln aktiviert. Dem Fuß wird so dabei geholfen, sich aus eigener Kraft aufzurichten. Die Regeneration nimmt nach diesem Eingriff meist nur wenig Zeit in Anspruch. Oftmals können die Kinder schon nach wenigen Wochen wieder vorsichtig Sport treiben. Das Implantat wird nach circa drei Jahren wieder entfernt.

Mitunter werden sogenannte Sinus-Tarsi-Implantate zur Behandlung des Plattfußes verwendet. Diese werden nicht im Knochen fixiert, sondern in den Zwischenraum zwischen Sprung- und Fersenbein eingebracht. Daher handelt es sich bei dieser Methode um eine Operation, welche nur das Weichteilgewebe betrifft.

Patienten mit Plattfuß über 13 Jahren können durch eine künstliche Verlängerung des Fersenbeins therapiert werden. Auch hier ist die Stabilisierung des Fußes das Ziel. Zu diesem Zweck muss Knochenmaterial aus dem Becken entnommen werden. Die Operation ist meist aufwendiger als die Athrorise. Zusätzlich zum Fersenbein muss meist die Achillessehne verlängert werden. Meist vergehen einige Monate, bis der behandelte Fuß wieder vollkommen belastbar und einsatzfähig ist.

Therapie der Tibialis-posterior-Dysfunktion

Dieses auch als „schleichender Sehnenriss“ bekannte Krankheitsbild ist bei Patienten ab einem Alter von ca. 50 Jahren häufige Ursache für einen Plattfuß. Methoden der Therapie, wie Schonung oder das äußere Schienen des Fußes, sind nur so lange die Sehne noch keinen Schaden aufweist und somit in einem äußerst frühen Krankheitsstadium ausreichend.

Ist die Sehne bereits in Mitleidenschaft gezogen, sollte der Plattfuß operativ behandelt werden. Es bestehen unterschiedliche Methoden der Operation, darunter Korrekturen einzelner Knochen oder die Verlagerung von Sehnen. Im Spätstadium kann auch die Versteifung von einzelnen Fußwurzelgelenken eine Maßnahme der Therapie des Plattfußes darstellen. Die Behandlung vom durch schleichenden Sehnenriss entstandenen Plattfuß kann sich über einige Monate hinziehen. Allerdings ist im Anschluss an die Therapie im Regelfall mit in der Regel guten Ergebnissen zu rechnen.

Franziska Köhler

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