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Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

Pollenallergie
© iStock - mladenbalinovac

Pollenflug: Vegetation und Zeiten haben sich verändert

Pollen (Blütenstaub) gehören zu den häufigsten Auslösern von Atemwegsallergien wie allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) und allergischem Asthma. Die Pollen, d. h. die männlichen Keimzellen der Pflanzen, enthalten jeweils spezifische Eiweiße, auf die empfindliche Menschen allergisch reagieren. Da die Pollen windbestäubter Pflanzen durch die Luft zu den weiblichen Blütenorganen getragen werden, geraten sie zur Zeit des Pollenflugs unweigerlich auch in die Atemwege, wenn Menschen sich im Freien aufhalten, und rufen bei Menschen mit einer Allergie Beschwerden wie Schnupfen, Husten, tränende oder gerötete Augen sowie u. U. Asthma hervor.

Pollen können bei gutem Wetter- und Windverhältnissen mehrere Hundert Kilometer zurücklegen, sodass es selbst in Gegenden, in denen allergieauslösende Pflanzen aufgrund anderer klimatischer Bedingungen noch keine Pollen entwickelt haben, zu allergischen Reaktionen kommen kann. Deshalb sollten Betroffene insbesondere im Frühling und im Sommer stets die Pollenvorhersage für die Region, in der sie sich aufhalten, beachten, um „ihren“ Pollen im Idealfall weitgehend ausweichen zu können.

Veränderungen der Vegetation

Jede klimatische Region besitzt ihre eigene Vegetation und damit auch ihre eigenen Pollen. In anderen Regionen Europas (z. B. in Südeuropa) sind andere pollentragende Pflanzen vorherrschend und damit auch andere Pollenallergien. Doch in den letzten Jahren machen die Wissenschaftler immer mehr Veränderungen aus: So siedeln sich Pflanzen aus anderen Regionen mittlerweile auch in Deutschland an. Ein Beispiel: Ambrosia, auch Beifuß-Traubenkraut genannt. Diese Pflanze ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und gelangte unbeabsichtigt u. a. über den Flugverkehr nach Europa. Obwohl Ambrosia Wärme bevorzugt, hat sie sich in Deutschland mittlerweile in zahlreichen Regionen angesiedelt. Ambrosia gehört zu den Pflanzen, deren Pollen ein hoch allergenes Potenzial besitzen. Da sie ähnliche Allergene wie der in Deutschland beheimatete Beifuß enthalten, kommt es häufig zu Kreuzallergien, d. h. viele Menschen, die auf Beifuß-Pollen allergisch reagieren, sind auch allergisch auf die Pollen von Ambrosia.

Eine Studie des Umweltbundesamts machte aus, dass in Bayern 37 % der Studienteilnehmer mit Allergievorerfahrung für Oliven-Pollen sensibilisiert waren, während es in Nordrhein-Westfalen nur 17 % waren. Eine mögliche Ursache dafür können etwa Urlaube in Regionen sein, in denen Olivenbäume beheimatet sind, aber auch die Klimaveränderung hat vermutlich ihren Anteil daran. Durch sie ändern sich u. a. die Windbewegungen, sodass vermehrt Pollen aus anderen Ländern in Regionen getragen werden, wo sie bislang nicht vorkamen.

Zeitliche Veränderungen des Pollenflugs

Durch den Klimawandel verschieben sich auch die Zeiten, zu denen Pollen fliegen. So ergab eine Auswertung der Pollenflugdaten seit 1974, dass in den kühleren Regionen Europas der Pollenflug immer früher startet, aber kürzer andauert, so die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Für Deutschland heißt das z. B., dass Haselpollen bereits im Dezember fliegen und auch Birkenpollen vereinzelt schon im Februar in der Luft zu finden sind. Dagegen fliegen laut Aussage der Stiftung im Süden Europas die Pollen später, stattdessen aber länger. Zudem hat sich die Intensität des Pollenflugs verstärkt. Ob durch die Luftverschmutzung Pollen ein stärkeres allergisches Potenzial besitzen, ist hingegen noch nicht abschließend geklärt.

Quelle: allergikus 1/2017

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