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Rheumatoide Arthritis

Rheumatoide Arthritis ist eine Erkrankung, die durch schmerzende, geschwollene Gelenke charakterisiert ist. In ihrem Verlauf führt sie zu fortschreitender Gelenkzerstörung und dadurch zu zunehmenden

Rheumatoide Arthritis
© iStock - Doucefleur

Entstehung von Rheumatoider Arthritis

Trotz der vielen Erkenntnisse, die medizinische Forscher seit einigen Jahren auf dem Gebiet der Rheumatoiden Arthritis errungen haben, ist bislang nicht genau geklärt, welche Ursachen zur Entstehung der Rheumatoiden Arthritis führen. Die krankhaften Prozesse, durch die die Erkrankung charakterisiert ist, werden von einer fehlgeleiteten Reaktion des Immunsystems ausgelöst: Abwehrmechanismen, die den Organismus eigentlich vor fremden Eindringlingen schützen sollen, greifen körpereigenes Gewebe (in diesem speziellen Fall meist die Gelenkinnenhaut) an. Dadurch werden Entzündungsreaktionen ausgelöst, die nach und nach zur Zerstörung des Gewebes führen. Rheumatoide Arthritis wird aus diesem Grund zu den Autoimmunerkrankungen gezählt.

Vermutlich sind mehrere Faktoren ursächlich an der Krankheitsentstehung beteiligt

Experten gehen heute davon aus, dass eine Vielzahl von Faktoren zusammenkommen muss, um die Erkrankung auszulösen. Im Verdacht haben die Forscher dabei sowohl genetische als auch nicht-genetische Einflüsse. Dass es Gene geben muss, die das Erkrankungsrisiko beeinflussen, zeigen insbesondere Zwillingsstudien sehr anschaulich. Dabei wurde die sog. Krankheitskonkordanz ermittelt, d. h. die Höhe der Wahrscheinlichkeit, dass ein eineiiger bzw. zweieiiger Zwilling erkrankt, wenn dessen Schwester oder Bruder an der Erkrankung leidet.

Es stellte sich heraus, dass die Krankheitskonkordanz bei eineiigen Zwillingen viermal so hoch ist wie bei zweieiigen Zwillingen, die keine identische Erbsubstanz haben. Würde diese Konkordanz bei eineiigen Zwillingen 100 % betragen, d. h. würden immer beide erkranken, wäre dies ein Beleg für ausschließlich genetische Faktoren. Die tatsächlichen Ergebnisse lassen jedoch eher den Schluss zu, dass z. B. auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Gezeigt werden konnte bis jetzt u. a. ein Zusammenhang zwischen bakteriellen Infektionserkrankungen und Rheumatoider Arthritis, insbesondere Borrelia-burgdorferi-Infektionen nach Zeckenstich (sog. Lyme-Borreliose). Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass auch virale Infektionen (z. B. mit dem Epstein-Barr-Virus, EBV) als Auslöser infrage kommen könnten.

Häufig haben Menschen mit Rheumatoider Arthritis eine ganz bestimmte HLA-Eigenschaft

Wie bei einigen anderen Autoimmunerkrankungen vermuten Mediziner auch bei der Rheumatoider Arthritis einen Zusammenhang mit dem HLA-System (engl. human leucocyte antigen system). Diese Antigene befinden sich an der Oberfläche von fast allen Körperzellen und zeigen dem Immunsystem an, dass es sich um körpereigenes Gewebe handelt. Bei Menschen, die an Rheumatoider Arthritis leiden, fanden Forscher besonders häufig einen ganz bestimmten Typ von HLA (HLA-DR). Dies ist jedoch keine seltene HLA-Eigenschaft: Rund 30 % der Bevölkerung hat sie – jedoch nur 1 % hat tatsächlich Rheumatoide Arthritis.

In Anbetracht der bis jetzt erzielten Forschungsergebnisse liegt der Schluss nahe, dass Rheumatoide Arthritis vermutlich bei genetischer Disposition und einem oder mehreren hinzukommenden äußeren Faktoren ausgelöst wird.

Antje Habekuß

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