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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

Krebs allgemein
© iStock - koto_feja

Strahlentherapie bei Krebs: Die richtige Hautpflege

Eine Strahlentherapie soll den Tumor an Ort und Stelle bekämpfen: Dass dabei auch die Haut in Mitleidenschaft gezogen wird, kann vorkommen, auch wenn schwere Strahlenschäden aufgrund modernder Bestrahlungsgeräte heutzutage meist nicht mehr vorkommen, so der Krebsinformationsdienst.

Dennoch kann die Haut auf die Strahlentherapie reagieren. So können in den ersten Wochen nach Beginn der Strahlentherapie leichte Rötungen oder Schwellungen wie bei einem Sonnenbrand entstehen, so der Krebsinformationsdienst. Es kann auch zu einem Brennen kommen bzw. die Haut kann sich pellen. Dies sei jedoch kein Grund, die Strahlentherapie abzubrechen, so der Krebsinformationsdienst. Mit der richtigen Hautpflege lassen sich Reizungen oder entzündliche Veränderungen meist vorbeugen. Nur wenige Wochen nach der Beendigung der Strahlentherapie erholt sich außerdem die Haut i. d. R. wieder vollständig.

Duschen und Waschen: Nur kurz und lauwarm

Die richtige Hautpflege bei Strahlentherapie fängt bereits beim Duschen und Waschen an: Der Krebsinformationsdienst rät dazu, sich in dem Bereich, der bestrahlt wird, möglichst nur kurz zu waschen bzw. abzuduschen. Längere Wassereinwirkung führt dazu, dass die Haut aufweicht. Die Farbmarkierungen, die der Strahlentherapeut auf der Haut anbringt, sollten außerdem nicht durch Waschen und Baden entfernt werden. Normalem Duschen halten sie aber i. d. R. stand. Die Wassertemperatur sollte weder zu heiß noch zu kalt sein, da die bestrahlte Haut sensibler reagiert – am besten geeignet sind lauwarme Temperaturen. Wenn der Kopf bestrahlt wird, dürfen sich die meisten Betroffenen auch vorsichtig die Haare waschen.

Pflegeprodukte bei Krebs genau auswählen

Ebenso sollte man bei der Auswahl der Pflegeprodukte Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen. Ein Problem von vielen Kosmetika sind chemische Zusätze, die die Haut reizen oder sogar Allergien auslösen können. Auch mechanische Reize sollten für bestrahlte Haut möglichst gering gehalten werden. Das Uniklinikum Erlangen rät daher ab von Nassrasuren, alkalischen Seifen, Deodorants, Parfüms, Desinfektionsmitteln, besonders solche mit hohem Alkoholgehalt, Rasierwasser, Make-up oder Haarepilierungsmitteln. Auch parfümierte Seifen sollten nicht verwendet werden, so das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Am besten sollte man klares Wasser zur Reinigung und Pflegemittel für Babys oder eine medizinische Seife verwenden. Diese Produkte werden von vielen Patienten als angenehm empfunden, weil die Haut dann weniger spannt, heißt es weiter.

Generell macht es Sinn, mit dem Arzt bzw. dem Pflegeteam Rücksprache zu halten, welche Pflegeprodukte geeignet sind – viele Kliniken halten auch eine entsprechende Liste mit geeigneten Produkten parat. Die Uniklinik Erlangen empfiehlt zur Pflege der bestrahlten Haut bei beginnender Strahlenwirkung beispielsweise lipophile Präparate vom W/O-Typ (Wasser in Öl). Für normale Haut bzw. Mischhaut reichen zur Vorbeugung auch Pflegeprodukte vom Typ Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) aus, allerdings sollten alle Pflegeprodukte möglichst ohne Parfümstoffe, Konservierungsmittel und Lanolin sein. Empfohlene Produkte zur Hautpflege, gerade bei trockener oder bereits geschädigter Haut, enthalten darüber hinaus Feuchthaltefaktoren wie Vitamin E, Panthenol, Urea oder Hyaluronsäure oder die Wundheilung förderndes Allantoin sowie Zink. Bei Juckreiz können auch Präparate mit Inhaltsstoffen wie Gerbstoff oder Lidocain zur Verwendung kommen, letzteres ist ein örtliches Betäubungsmittel, das den Juckreiz lindert.

Haut „richtig“ abtrocknen

Beim Abtrocknen sollte man darauf achten, ein weiches Tuch oder Handtuch zu benutzen und nicht zu rubbeln, sondern die Haut trocken zu tupfen. Trockenrubbeln sollte man vermeiden, damit keine Verletzungen entstehen. Alternativ kann man sich auch mit einem Fön auf kalter Stufe trocknen, so die Uniklinik Erlangen. Auch beim Haarefönen sollte man darauf achten, dass der Fön nicht zu heiß eingestellt ist, rät der Krebsinformationsdienst. Besonders sorgfältig sollte man sich in Hautfalten abtrocknen, z. B. im Halsbereich, in der Achselhöhle oder in der Bauch- und Leistengegend.

Weitere Tipps bei Hautproblemen während der Strahlentherapie

Mechanische Reizung der Haut durch scheuernde oder enge Kleidung sollte man vermeiden. Weiterhin empfiehlt es sich, die Kleidung mit mildem Waschmittel zu waschen, damit keine Rückstände die Haut reizen können. Frauen müssen ggf. auf ihren BH verzichten, wenn der Oberkörper bestrahlt wird. Mechanische Reizungen könnten auch von Schmuck ausgehen. Direkte und zu starke Sonneneinstrahlung sollte man ebenfalls vermeiden, weil die Haut nach Angaben der Uniklinik Schleswig-Holstein viel stärker reagieren könnte. Sonne und frische Luft allgemein sind aber auch Strahlenpatienten erlaubt.

Nach der Strahlentherapie

Auch nach Abschluss der Bestrahlung sollte die Haut noch eine Zeit lang geschont werden. Wie lange das der Fall ist und wie man nach der Strahlentherapie mit der bestrahlten Haut umgeht, bespricht man am besten mit den behandelnden Ärzten bzw. auch den Pflegekräften, so der Krebsinformationsdienst. Noch einige Zeit danach sollte man auf jeden Fall mit Deodorants, Pflegeprodukten, die Alkohol enthalten, Parfüm und ätherischen Ölen vorsichtig sein.

Quellen:
Befund Krebs 5/2017
Befund Krebs 5/2015

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