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Herpes simplex

Unter der Bezeichnung Herpes simplex versteht man Erkrankungen, die durch eine Primärinfektion mit dem Herpes simplex-Virus (HSV) oder eine Reaktivierung der im Körper verbliebenen Viren ausgelöst werden.

Herpes
© iStock - GizemBDR

Therapie von Herpes simplex

Bis jetzt ist es Medizinern noch nicht gelungen, das einmal in den Körper eingedrungene Virus abzutöten. Daher ist es bislang nur möglich, die Viren im Akutfall zu bekämpfen und Symptome der Erkrankung zu lindern. Herpes simplex-Viren besitzen die Fähigkeit, in den Nervenknoten in eine Art Ruhezustand zu verfallen, aus dem sie jederzeit wieder reaktiviert werden können. Daher kann es in unterschiedlichen Abständen zum Wiederauftreten (Rezidiven) kommen. Die Symptome der Erkrankung müssen daher nicht nur bei der Erstinfektion, sondern auch bei jedem Wiederauftreten behandelt werden.

Virostatika hemmen die Vermehrung des Virus

Zur Behandlung von Virusinfektionen werden Wirkstoffe angewandt, die unter der Bezeichnung Virostatika subsummiert werden. Diese Arzneimittel greifen an unterschiedlichen Stellen in die Virusvermehrung ein und verhindern so ein weiteres Ausbreiten des Erregers. Die zur Bekämpfung von Herpes simplex-Viren bei Lippenherpes häufig angewandten Virostatika, wie z. B. Aciclovir gehören zur Gruppe der sog. Nukleosidanaloga. Sie hemmen die DNA-Synthese und damit die Virusvermehrung, indem sie den Reproduktionsmechanismen von Herpes simplex-Viren vorgaukeln, ein wichtiger Baustein für die DNA (z. B. die Base Guanin) zu sein. Verwendet das Virus den Wirkstoff jedoch für seine DNA, kommt es zu Fehlern, wodurch die Vervielfältigung unterbunden wird.

Diese Nukleosidanaloga können topisch angewandt werden. Für die lokale Anwendung werden die Arzneistoffe meist in Form einer Creme auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. In manchen Fällen reicht die Lokalbehandlung jedoch nicht aus. Aus diesem Grund können die Wirkstoffe auch systemisch, beispielsweise in Tablettenform, eingesetzt werden.

Zur Behandlung von Lippenherpes gibt es viele wirkstoffhaltige Cremes rezeptfrei in der Apotheke. Es ist ratsam, schon bei den ersten Anzeichen einer Reaktivierung, wenn die Haut zu kribbeln oder zu spannen beginnt, mit der Behandlung zu beginnen. Bei Genitalherpes hingegen ist es anzuraten, einen Arzt zu konsultieren.

Schlafende Viren konnten bislang nicht bekämpft werden

Da Nukleosidanaloga in die Virusvermehrung eingreifen, funktionieren sie nur bei sich aktiv reproduzierenden Viren. Dem in den Nervenknoten schlummernden Virus können sie nichts anhaben. US-amerikanische Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, wie sie das Virus gezielt aktivieren können. Die Forscher hoffen, dass diese Entdeckung schon bald für ein Medikament genutzt werden könnte, mit dem eine HSV-Infektion vollständig geheilt werden kann.

Tipps zur Vorbeugung gegen Lippenherpes

Meist kommt es dann zu einer Reaktivierung des schlummernden Virus, wenn das Immunsystem ihm nichts entgegenzusetzen hat. Unsere Abwehrkräfte sind u. a. dann geschwächt, wenn wir krank sind oder Stress haben. Ein starkes Immunsystem ist also der beste Schutz vor einer erneuten Aktivierung des Herpes simplex-Virus. Gesunde Ernährung, Sport, wenig Stress und ausreichend Schlaf stärken die Abwehrkräfte.

Antje Habekuß

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