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PAVK

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine Gefäßerkrankung, bei der eine zunehmende Verengung bzw. Verstopfung der Schlagadern dazu führt, dass die Versorgung der Beinmuskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen verringert ist.

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© iStock - Professional Studio

Therapie einer PAVK

Ziel der Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) ist es, das Fortschreiten der Gefäßverengung durch die Arteriosklerose zu stoppen und damit eine Verschlimmerung des Krankheitsbildes zu verhindern. Wichtig ist hierbei insbesondere eine Änderung der Lebensgewohnheiten: Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel sollten nach Möglichkeit vermieden werden.

Konservative Therapie der PAVK

Um Risikofaktoren zu minimieren, empfehlen Experten neben dem sofortigen Rauchstopp eine vollwertige, ballaststoffreiche und fettarme Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ca. 2 l täglich). Diabetiker oder Hypertoniker sollten auf eine gute Einstellung von Blutzucker bzw. Blutdruck achten. Auch auf eine gründliche Fußpflege sollte Wert gelegt werden, um Verletzungen, die i. d. R. nicht gut heilen, zu vermeiden.

Die Therapie der PAVK wird darüber hinaus meist mit medikamentösen Mitteln unterstützt. Zum Einsatz kommen u. a. sog. Blutgerinnungshemmer (Thrombozytenaggregationshemmer), die das Aneinanderlagern (Aggregation) von Blutplättchen (Thrombozyten) verhindern und so Blutgerinnseln vorbeugen, die die Bein- bzw. Beckenarterien verstopfen könnten. Häufig wird dazu Acetylsalicylsäure (ASS) verwendet. Auch die Fließeigenschaften des Blutes können bei Bedarf durch Arzneimittel verbessert werden. Sie erweitern außerdem die Arterien, beugen Blutgerinnseln vor und schützen die Gefäßinnenhaut.

Um die Durchblutung aktiv zu fördern, wird ab Stadium 2a (Schmerzen bei einer Gehstrecke über 200 m) ein Gehtraining empfohlen. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und die schmerzfreie Gehstrecke kann verlängert werden. Das Training sollte natürlich an die Möglichkeiten des Patienten angepasst sein und keinesfalls zu starken Schmerzen führen.

Viele Betroffene profitieren von der Teilnahme an einer sog. Gefäßsportgruppe. Hier erlernen Patienten mit Gefäßkrankheiten gemeinsam unter fachlicher Anleitung Übungen und Bewegungsabläufe, die die Behandlung effektiv ergänzen.

Operative Therapieverfahren: Angioplastie und Gefäßrekonstruktion bei der PAVK

Ab dem Stadium 2b (Schmerzen bei einer Gehstrecke unter 200 m) können auch operative Maßnahmen in Betracht kommen. Derzeit setzen Mediziner u. a. auf sog. Kathetertechniken wie die Ballondilatation (Perkutane Transluminale Angioplastie, PTA). Dabei wird ein Katheter mit einem aufblasbaren Ballon in die verengte Arterie eingeführt. An der Engstelle wird der Ballon mit Luft gefüllt und das Gefäß so geöffnet. Anschließend kann bei Bedarf mithilfe einer Gefäßstütze (Stent) ein Wiederverschließen der Arterie verhindert werden.

Eine zweite chirurgische Behandlungsmöglichkeit bietet ein sog. Bypass. Dabei wird eine verengte oder verschlossene Stelle in einem Blutgefäß überbrückt. Dazu kann entweder körpereigenes Gewebe (z. B. eine Vene aus dem Unterschenkel) oder auch künstliches Material (z. B. aus Kunststoff) verwendet werden.

Treten bereits in Ruhe Schmerzen auf (Stadium 3) oder ist es bereits zu Gewebeuntergang gekommen (Stadium 4) können auch chirurgische Maßnahmen zur Gefäßrekonstruktion eingesetzt werden. Dazu gehört u. a. die sog. Ausschälmethode oder auch Thrombendarteriektomie (TEA). Hierbei werden die arteriosklerotischen Ablagerungen zusammen mit der Gefäßinnenhaut ausgeschält.

Ist das Gewebe durch die Mangeldurchblutung bereits so stark geschädigt, dass es abstirbt, ist eine Amputation der betroffenen Extremität i. d. R. unvermeidbar.

Antje Habekuß

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