Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Ratgeber  »  Therapien  »  Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Unter den Begriff Traditionelle Chinesische Medizin (abgekürzt: TCM) fallen verschiedene aus der chinesischen Tradition entnommene Therapieverfahren und Vorstellungen, wie Krankheit entsteht und zu bekämpfen ist.

Traditionelle chinesische Medizin
© iStock - shironosov

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Unter den Begriff Traditionelle Chinesische Medizin (abgekürzt: TCM) fallen verschiedene aus der chinesischen Tradition entnommene Therapieverfahren und Vorstellungen, wie Krankheit entsteht und zu bekämpfen ist. Die zur TCM zählende Akupunktur wird, etwa als Therapie bei einigen chronischen Schmerzen, mittlerweile auch von gesetzlichen Krakenkassen akzeptiert. Sie ist seit 2007 Bestandteil des Leistungskatalogs in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Traditionelle Chinesische Medizin – einige Grundlagen

Die Traditionelle Chinesische Medizin wurzelt in einer über 6.000 Jahre alten Heilkunde aus China, die dort in den 50er-Jahren für die Moderne modifiziert wurde. TCM baut auf einer Philosophie auf, in der die Begriffe Yin, Yang, Wandlungsphasen und Qi eine Rolle spielen:

  • Traditionelle Chinesische Medizin und Yin und Yang: Das Prinzip von Yin und Yang ordnet jedem natürlichen Phänomen oder Gefühl ein Gegenteil zu. Yang steht etwa unter anderem für Hitze und Aktivität, Yin für Kälte und Passivität. Yin und Yang sind für die Traditionelle chinesische Medizin eine Einheit. Sie folgen aufeinander, kontrollieren einander. Bezogen auf den menschlichen Körper heißt das: Gesund ist derjenige, bei dem Yin und Yang ausgewogen sind.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin und Wandlungsphasen: Die Lehre der fünf Wandlungsphasen ist eine Erweiterung dieser Yin/Yang Lehre. Mit den Wandlungsphasen sind in der TCM die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser gemeint. Beschrieben wird mit diesem Prinzip ein stetiger Wandel. So steht das Element „Holz“ etwa für die Geburt, Feuer für Wachstum, Erde für Blütezeit, Metall für die Reifung und Wasser für den Tod. Jede Wandlungsphase steht zudem unter anderem für bestimmte Organe, Gefühle, Energiebahnen im Körper, Beschwerdebilder und auch Zustände der Lebensenergie „Qi“: Holz steht für Aufsteigen, Feuer für Ausbreitung, Erde für Zirkulation, Metall fürs Absteigen und Wasser fürs Innen-Gekehrtsein.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin und Qi: Qi ist in der TCM die Lebensenergie. Sie fließt über sogenannte Meridiane durch den Körper. Die Traditionelle Chinesische Medizin kennt unter anderem zwölf Hauptmeridiane und acht Sondermeridiane. Auf den Meridianen sind Akupunkturpunkte angeordnet. Jeder Hauptmeridian ist unter anderem Yin oder Yang, einem Organ, einem Sinnesorgan zugeordnet. Zudem hat jeder der zwölf Meridiane jeweils zwei Tagesstunden, in denen die Energie in ihm am höchsten ist.

Wie Krankheit entsteht, beschreibt die Traditionelle Chinesische Medizin auf dieser philosophischen Basis. So kann die Lebensenergie etwa laut TCM im gesunden Körper harmonisch fließen und ist in ausreichendem Maße vorhanden, während ein eingeschränkter Energiefluss wie ein Qi-Mangel zu Krankheit führen kann. Die Harmonie von Yin und Yang ist gestört.

Traditionelle Chinesische Medizin: Arten der Diagnose und Therapie

Die Traditionelle Chinesische Medizin ordnet Bereiche der Diagnose den vier Sinnen sehen, hören, fühlen und riechen zu. So wird etwa unter anderem die Zungenober- und -unterseite sowie der Teint der Haut untersucht (Sehen). Die Antworten des Patienten auf Fragen des Mediziners und der Klang der Stimme (Hören) sind für die Traditionelle Chinesische Medizin ebenso wichtig bei der Diagnose sowie fühlbare Verspannungen und der Puls (Fühlen) und Körpergerüche (Riechen). Im Wesentlichen wird die Traditionelle Chinesische Medizin zudem in fünf Therapievarianten unterteilt:

  • Traditionelle Chinesische Medizin – Akupunktur: Die im Westen bekannteste Therapievariante ist die Akupunktur, mit der der Energiefluss im Körper beeinflusst werden soll. Die Ärzte der TCM bedienen sich dabei feiner Nadeln, die in die Akupunkturpunkte der Meridiane gestochen werden. Verwandte Therapiemethoden sind die Moxibustion und die Akupressur. Bei der Moxibustion (oder Moxa-Therapie) soll Wärmeeinwirkung an bestimmten Körperstellen den Qi-Fluss beeinflussen, bei der Akupressur ist es eine Massage an diesen Punkten.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin – Medikamententherapie: Eine weitere Therapieform der TCM ist die chinesische Arzneimitteltherapie, wobei jedem Medikament Meridiane zugeordnet werden, auf die es wirkt. Wichtige Eigenschaften sind Geschmacksrichtung und Temperaturverhalten. Für die Traditionelle Chinesische Medizin wirken auch Geschmacksrichtungen nicht nur auf den Geschmackssinn, sondern auf den Körper. Verabreicht werden die Medikamente vorwiegend in Form von Tees, aber auch in Pulvern oder Pillen.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin – Ernährungslehre: Die Traditionelle Chinesische Medizin beinhaltet auch die Ernährungslehre als eine ihrer Säulen. Nahrungsmittel werden nicht nur anhand ihres Geschmacks, sondern auch anhand von Eigenschaften wie Farbe, Beschaffenheit und Geruch eingeteilt. Auf dieser Basis stellt die Traditionelle Chinesische Medizin einen individuellen Ernährungsplan für Patienten zusammen.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin – Qi Gong: Qi Gong bereichert die Traditionelle Chinesische Medizin um eine Bewegungslehre mit meditativen Elementen und Atemübungen. Auch hierbei geht es darum, den Energiefluss im Körper zu stärken. Qi Gong existiert in verschiedenen Varianten.

 

  • Traditionelle Chinesische Medizin – Tuina-Massage: Diese Art der Massage wirkt auf einige für die Traditionelle Chinesische Medizin bedeutende Elemente des Körpers wie die Meridiane und die Akupunkturpunkte, um sowohl den Blutfluss als auch den Qi-Fluss anzuregen.

 

Traditionelle Chinesische Medizin: Einsatzbereiche und Kritik

Laut der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (DGTCM) kann eine TCM-Therapie bei vielen Erkrankungen und Beschwerden helfen, zu denen unter anderem chronische Schmerzen, Krankheiten von Magen-Darm, Bewegungsapparat, Haut und Lunge gehören. TCM soll laut DGTCM zudem bei chronischen Wunden, Leistungsschwäche, Allergien und bei weiteren gesundheitlichen Problemen Linderung verschaffen. Die Schulmedizin sieht viele dieser beschriebenen Wirkungen der TCM skeptisch. Die Diskussion um das Für oder Wider ist für die Traditionelle Chinesische Medizin bisher nicht abgeschlossen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema geben etwa die Deutsche Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (www.dgtcm.de) oder die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (www.agtcm.de).

Ansgar Sadeghi

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG