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Fußpilz

Fußpilz trägt den medizinischen Namen Tinea pedis. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die die Haut an den Füßen und Zehen befällt. Verantwortlich dafür sind Hautpilze, sog. Dermatophyten.

Fusspilz
© iStock - RyanKing999

Umgang mit Pilzerkrankungen

Trockene, schuppige Haut an der Fußsohle, grauweiße Haut zwischen den Zehen, glanzlose Nägel oder eine verdickte Nagelplatte – all dies können Symptome einer Pilzerkrankung sein. Und: Diese ist gar nicht so selten, bleibt häufig sogar über Jahre unentdeckt, weil die Betroffenen die Auffälligkeiten an Haut und Nägeln nicht richtig deuten.

„Insgesamt sind rund 30 % der Bevölkerung von Pilzerkrankungen an Haut und Nägeln betroffen“, erklärt Dr. Jan Hundgeburth, Frechen. „Bei Sportlern sind es laut Studien sogar bis zu 80 %.“ Der Grund: Pilzerkrankungen sind ansteckend und die Ansteckung erfolgt fast ausnahmslos über das Barfußlaufen. Dies ist bei Sportlern besonders häufig der Fall, da sie sich etwa vermehrt in Umkleidekabinen aufhalten. Auch der Besuch im Schwimmbad, der Sauna und im Hotel birgt ein Risiko der Ansteckung. „Betroffene stecken sich aber auch zu Hause an, da sie z. B. gemeinsam ein Bad benutzen“, betont Dr. Hundgeburth. Gerade diese Gefahr der Ansteckung bei anderen Familienmitgliedern werde allerdings häufig unterschätzt. Der einzig wirksame Schutz? Aus Sicht des Experten hilft nur das Tragen von Schuhen, wie z. B. Badeschlappen in Schwimmbad und Sauna.

98 % der Betroffenen erkranken an der harmlosen Variante der Pilzerkrankungen, die sich i. d. R. leicht behandeln lassen. „Meist handelt es sich um Fadenpilzerkrankungen. Am häufigsten sind die Zehenzwischenräume, die Fußsohlen, die Nägel und die Leiste betroffen“, bemerkt Dr. Hundgeburth. Sehr selten, dafür aber hoch ansteckend und gefährlich ist eine Pilzerkrankung am ganzen Körper, die meist bei Kindern auftritt. „Diese Erkrankung ist an Krusten auf der Kopfhaut und kahlen Stellen am Kopf zu erkennen“, erläutert der Dermatologe. Diese Pilzerkrankung, die z. B. von Tieren wie Katzen, Hunden oder Meerschweinchen übertragen wird, breite sich i. d. R. aggressiv aus und müsse unbedingt von einem Spezialisten behandelt werden.

Gründliche Behandlung wichtig

Wer an einer Fußpilzerkrankung leidet, kann sich zunächst in einer Apotheke zur Behandlung mit einer Creme beraten lassen. „Diese Cremes, die die Apotheken empfehlen, sind i. d. R. vernünftig“, weiß Dr. Hundgeburth aus Erfahrung. „Die Selbstmedikation mit Pilzcremes ist nicht gefährlich“, betont er. Wichtig sei allerdings vor allem eine gründliche Behandlung. D. h., auch, wenn die Symptome verschwunden sind, sollten Betroffene die Creme weiter auftragen. „Die Sporen der Pilze werden nicht direkt abgetötet“, erklärt Dr. Hundgeburth den Hintergrund. Wer die Behandlung also zu schnell beendet, kann einen Rückfall erleiden. „Und die Rückfallquote ist hoch“, betont Dr. Hundgeburth. Ein weiterer Grund für einen Rückfall kann auch eine schnelle Wiederansteckung mit Pilzen sein – auch dies ist nicht selten.

Bleibt die Pilzerkrankung unentdeckt und damit unbehandelt, kann sie etwa an den Füßen schnell die ganze Fußsohle betreffen und auch in die Nägel eindringen. „Dort ist sie dann viel hartnäckiger wieder loszuwerden“, erklärt Dr. Hundgeburth. Nicht selten wandert die Infektion dann auch über die Verwendung von Handtüchern – etwa nach dem Duschen – oder über die Hände in den Leistenbereich. Darüber hinaus können bei fehlender Behandlung Risse in der Haut, z. B. an den Füßen, entstehen, durch die dann Bakterien eindringen können. Die mögliche Folge ist eine Infektion.

Tabletteneinnahme bei Nagelpilz

Wird ein Nagelpilz nicht behandelt, werden die Nägel mit der Zeit immer bröckeliger und dicker. „Die Nägel können dann bleibende Schäden nehmen“, betont der Dermatologe. Wichtig sei hier die Behandlung mit einem Nagellack. Ist bereits mehr als die Hälfte des Nagels befallen und die Pilzinfektion hat sich in Richtung Nagelwurzel ausgedehnt, „dann ist auch eine Behandlung mit Tabletten notwendig“, betont der Experte. Diese hemmen das Wachstum der Pilze.

Liegt der Verdacht einer Pilzerkrankung eines oder mehrerer Nägel vor, rät Dr. Hundgeburth einen Dermatologen aufzusuchen. „So kann der Dermatologe bei einem leichten Nagelpilz die Erkrankung bestätigen.“ So wird verhindert, dass Betroffene eine Behandlung vornehmen, obwohl gar kein Nagelpilz vorliegt. „Und bei einem fortgeschrittenen Nagelpilz ist ohnehin immer die Behandlung mit Tabletten nötig, die dann durch den Arzt verschrieben werden können.“ Grundsätzlich gilt: Eine Pilzerkrankung sollte immer behandelt werden. Je früher diese Behandlung erfolgt, desto besser.

Quelle: Patient und Haut 1/2016

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