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Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Treten nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel immer wieder Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen oder Hautausschlag, Atemprobleme oder Kopfschmerzen auf, liegt der Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nahe.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten
© iStock - Milos Dimic

Vegetarische und vegane Ernährung bei Unverträglichkeiten

Eine vegetarische oder vegane Ernährung ist auch für diejenigen möglich, die von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit betroffen sind. Im Prinzip gilt – wie bei einer tierprodukthaltigen Kost auch –, die Nahrungsmittel wegzulassen, auf die man unverträglich reagiert. Das ist nur wenig komplizierter als bei einer Ernährung mit Tierprodukten, hat man sich einmal damit auseinandergesetzt.

Laktose- und Histaminunverträglichkeit

Bei einer veganen Ernährung spielt es keine Rolle, ob eine Laktoseunverträglichkeit vorliegt, denn bei dieser Form der Ernährung sind Milch und Milchprodukte ohnehin tabu. Bei einer Laktoseunverträglichkeit ist eine vegane Ernährung u. U. günstig, sofern darauf geachtet wird, alle wichtigen Nährstoffe – insbesondere Eiweiß und einige Vitamine aus der B-Gruppe – in ausreichender Menge zu sich zu nehmen. Bei einer vegetarischen Ernährung sollten die von Laktoseunverträglichkeit Betroffenen – wie bei der fleischhaltigen Kost auch – darauf achten, nur Käsesorten oder Milchprodukte zu sich zu nehmen, die eine geringe Menge an Milchzucker beinhalten. Dazu gehören etwa lang gereifte Hartkäsesorten oder Käse wie Brie und Camembert. Daneben gibt es spezielle laktosefreie Milchprodukte. Fertiggerichte sollten kein Milch- oder Molkenpulver enthalten.

Bei Histaminunverträglichkeit muss bei einer veganen Ernährung auf Soja und Produkte aus Soja verzichtet werden. Auch bestimmte Obst- und Gemüsesorten wie Zitrusfrüchte oder Tomaten sind eher ungünstig. Der Eiweißbedarf bei der veganen Ernährung lässt sich beim Verzicht auf Sojaprodukte u. a. durch Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen) oder Weizeneiweiß (Seitan) und Produkte aus Lupinen decken. Bei Histaminintoleranz und vegetarischer Ernährung sollten Betroffene neben den Sojaprodukten ältere Käsesorten vom Speiseplan streichen. Alkohol (vor allem – auch veganem – Rotwein, Sekt und Bier) müssen sowohl Veganer als auch Vegetarier mit Histaminintoleranz vorsichtig sein.

Zöliakie

Bei Zöliakie entfallen alle Nahrungsmittel, die Gluten enthalten. Gluten kommt in Weizen und allen Weizenprodukten sowie den Getreiden Dinkel, Gerste, Roggen, aber auch in sog. Urgetreiden wie Kamut oder Emmer vor. Selbst Sojaprodukte können Weizen enthalten und Seitan, ein bei der veganen Ernährung geschätzter Fleischersatz, besteht aus Weizeneiweiß und ist somit bei Zöliakie tabu. Stattdessen können zur Deckung des Kohlenhydratbedarfs Mais und Maismehl, Quinoa, Buchweizen, Hirse und Reis genutzt werden. Auch Amaranth enthält kein Gluten. Eine vegane Ernährung ist damit also bei Zöliakie genauso möglich wie eine vegetarische Ernährungsweise.

Fruktoseintoleranz

Eine Fruktoseintoleranz kann die vegane Ernährung erschweren, da viele Obstsorten reich an Fruchtzucker (Fruktose) sind. Es gibt jedoch verschiedene Obstsorten, die auch bei Fruktoseintoleranz i. d. R. vertragen werden, da sie wenig Fruktose oder in einem etwa ähnlichen Verhältnis Glukose enthalten, wodurch Fruchtzucker besser vertragen wird. Zu diesen Obstsorten gehören u. a. Bananen, Beerenfrüchte und Aprikosen. Bei einer Fruktoseintoleranz ist es zudem günstig, wenn dem Körper zugleich mit Fruchtzucker etwas Fett zugeführt wird. Ungünstig sind Trockenfrüchte sowie Haushaltszucker und Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Xylit. Wer Obst lieber meiden möchte, kann seinen Vitamin- und Ballaststoffbedarf bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung auch über die Aufnahme von Gemüse decken, denn Gemüse enthält kaum Fruktose.

Quelle: allergikus 1/2016

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