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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Vorteile zertifizierter Zentren für Patientinnen

Zertifizierte Zentren erfüllen hohe Qualitätsstandards

Im Jahr 2003 wurde das erste Brustkrebszentrum zertifiziert. Heute gibt es deutschlandweit 279 dieser Zentren, außerdem noch 134 gynäkologische Zentren. Alle diese Kliniken erfüllen strenge Qualitätsstandards. Die Standards werden von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) festgelegt. Das Ziel: Die Versorgung der Patientinnen dauerhaft verbessern.

Zu den Kriterien, die erfüllt werden müssen, gehört u. a. die Anzahl der Primärfälle im Jahr, die eine Klinik behandelt (100 Fälle), die Vorstellung der Patientin in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, das Angebot von Studien, die psychoonkologische Betreuung der Patientinnen oder die Anwesenheit eines Sozialdienstes im Haus, ebenso wie physiotherapeutische Angebote.

Eine Zertifizierung hält also eindeutig fest, welche Qualität die Zentren erfüllen müssen. Damit ist die Zertifizierung auch eine wichtige Orientierungshilfe. Patientinnen können sich darauf verlassen, dass die vorgeschriebenen Kriterien hier auch einhalten werden.

Qualität der Behandlung verbessert

Jede Klinik kann sich um ein Zertifikat bewerben. Fachexperten eines unabhängigen Instituts (OnkoZert) überprüfen dann vor Ort, ob die festgelegten Kriterien in der Klinik umgesetzt werden. Nur dann erhält das Krankenhaus das Qualitätssiegel. In regelmäßigen Abständen wird dann die Einhaltung der Standards immer wieder unter die Lupe genommen. Nach der Erstzertifizierung erfolgt im Abstand von einem Jahr ein sog. Überwachungsaudit, bei dem stichprobenhaft die Einhaltung der Kriterien erneut überprüft wird, bevor nach drei Jahren ein sog. Wiederaudit ansteht, bei dem erneut jeder Bereich geprüft wird.

„Bei der ersten Zertifizierung wussten wir ja noch nicht, was auf uns zukommt.“

Kommen die Experten das erste Mal in die Klinik, ist dies ein ganz besonders aufregender Tag für die Fachkräfte vor Ort, wie Nicole Leuteritz, Bad Kreuznach, weiß. Seit 30 Jahren arbeitet sie in der Pflege, seit zehn Jahren leitet sie die Abteilung für Gynäkologie-Geburtshilfe und Senologie an ihrem Krankenhaus. 2010 hat sich ihre Klinik erstmals für eine Zertifizierung beworben – und auch das Qualitätssiegel erhalten. „Bei der ersten Zertifizierung wussten wir ja noch nicht, was auf uns zukommt.“ Die Vorbereitung der Zertifizierung hatte die Fachkräfte viel Arbeit gekostet. Sie hatten sich vorher bereits sehr viele Gedanken über die Verbesserung von Abläufen und der Versorgung der Patientinnen gemacht. „Die Quelle unseres Wissens waren dabei stets die Patientinnen selbst“, betont Nicole Leuteritz. „Sie waren sozusagen die Kompetenzzentrale. Die Mitarbeit der Patientinnen hat die Zertifizierung spannend gemacht. So konnten wir unsere Abläufe noch einmal hinterfragen.“

Mithilfe der Hinweise von Betroffenen und natürlich der eigenen Fachkompetenz haben Nicole Leuteritz und ihre Kollegen dann ein onkologisches Pflegekonzept entwickelt. „Darin ist z. B. genau festgehalten, wie wir mit den Patientinnen umgehen, wie wir diese empfangen und während der Behandlung begleiten“, erklärt sie. Aber auch der Umgang mit Nebenwirkungen, wie etwa Übelkeit während der Chemotherapie, sei im Konzept festgehalten. „Uns ging es immer darum, wie wir den Patientinnen in ihrer Krankheit helfen können.“ Auch die Ärzte würden seit der Zertifizierung sensibler mit den Erkrankten umgehen, in Arzt-Patienten-Gesprächen eine laienverständliche Sprache verwenden.

Abteilungen arbeiten intensiver zusammen

Durch die Zertifizierung hat sich zudem die Zusammenarbeit der Abteilungen verbessert. Ein Kriterium, das die Fachexperten bei ihrem Besuch ganz genau unter die Lupe nehmen. „Die Abteilungen haben so ihr Wissen zusammengeführt“, stellt Nicole Leuteritz fest. „Die Patientinnen rücken so eindeutig in den Fokus.“

Aus Sicht von Nicole Leuteritz bringt die Zertifizierung noch einen weiteren Vorteil mit sich: Das Pflegepersonal kann – und muss – sich regelmäßig fortbilden. So gibt es auf ihrer Station mittlerweile zwei Breast Care Nurses (BCN), eine Painnurse, eine onkologische Fachpflegekraft und eine Mammacare. „So kann sich das Pflegepersonal auch weiterentwickeln und die Pflege ist personell gut aufgestellt“, sagt die Stationsleitung. Eine wichtige Voraussetzung bei der Versorgung von Krebspatientinnen. Denn diese haben einen ganz besonderen Versorgungsbedarf. „Es braucht Freiräume, um sich gut um die Betroffenen kümmern zu können. Auf so einer Station kann man nicht Pflege nach Akkord machen“, betont Nicole Leuteritz. Deshalb bleibt trotz Klinikalltag auf ihrer Station immer genug Zeit für individuelle Gespräche.

Quelle: Leben? Leben! 1/2018

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