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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Wellness und Sauna bei Lymphödemen nicht zu empfehlen

Was es bei Saunabesuchen und Wellnessangeboten für Brustkrebspatientinnen zu berücksichtigen gilt, erklärt Prof. Dr. Peter Hillemanns von der Medizinischen Hochschule Hannover.

„Wellness- und Saunaanwendungen haben keinen negativen Effekt auf die Krebserkrankung. Es gibt dazu bisher keine Hinweise oder konkreten Daten. Die Befürchtungen, dass der Tumor durch Wärmebehandlungen wächst, sind ebenfalls nicht berechtigt“, erklärt Prof. Dr. Peter Hillemanns. „Dadurch, dass Massagen lediglich an der Oberfläche der Haut stattfinden, besteht kein Zusammenhang zwischen Metastasen und Massagen“, sagt Prof. Hillemanns.

Anders ist es z. B. bei der prophylaktischen Anwendung von Lymphdrainage bei einem Lymphödem, die das Auftreten eines Lymphödems nicht verhindert. Lymphdrainage sollte nur angewendet werden, wenn sich ein Ödem gebildet hat. Ob regelmäßige Saunagänge einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Patientin haben, hängt vom individuellen Empfinden der Patientin ab. Generell lässt sich da keine Empfehlung aussprechen. „Was sportliche Aktivität (70 % Ausdauer, 30 % Krafttraining) betrifft, haben wir allerdings eindeutige Hinweise, dass sich Bewegung günstig auf den Krankheitsverlauf bei Brustkrebspatientinnen auswirkt. Die Rückfallquote kann dadurch um 3-5 % gesenkt werden“, erläutert Prof. Hillemanns.

Therapie muss abgeschlossen sein

Ein paar Hinweise sollten bei Saunabesuchen und Wellnessanwendungen berücksichtigt werden. „Sobald die Therapie abgeschlossen ist, können Patientinnen ohne Weiteres in die Sauna gehen oder Wellnessanwendungen wahrnehmen. Wenn einer Patientin allerdings die Lymphknoten entfernt worden sind und sie dazu neigt ein Lymphödem zu entwickeln, dann sollte sie vorsichtig sein bei Saunagängen und Wärmeanwendungen“, warnt Prof. Hillemanns. Es ist durchaus möglich, dass der Saunagang ein Lymphödem begünstigt oder verschlechtert.

„I. d. R. tritt ein Lymphödem auf, wenn viel bewegt wird. Durch die Bewegung wird vermehrt Lymphflüssigkeit produziert, und wenn die Lymphknoten entfernt worden sind, dann kann die Lymphe nicht mehr so schnell aus dem Gewebe abtransportiert werden. Durch Saunagänge oder Wärmeanwendungen wird die Durchblutung ebenfalls gefördert und kann dadurch zu einer vermehrten Produktion von Lymphe führen, wodurch ein Lymphödem begünstigt wird“, sagt Prof. Hillemanns. Frauen, die wissen, dass sie zu einem Lymphödem neigen, sollten eher zurückhaltend bei Saunabesuchen sein. Bei der Verwendung von ätherischen Ölen sollte darauf geachtet werden, dass sie keine Allergien auslösen. „Manche Patientinnen reagieren nach einer Chemotherapie empfindlich auf Gerüche. Sie sollten also auf ihr eigenes Empfinden Rücksicht nehmen. Sonst sind mit ätherischen Ölen keine gesundheitlichen Einschränkungen verbunden“, meint Prof. Hillemanns.

Anfangs auf Schwimmbadbesuche verzichten

Auch bei Schwimmbadbesuchen sollten Patientinnen anfangs vorsichtig sein. „Nach einer Operation gilt grundsätzlich, Schwimmbadbesuche so lange zu vermeiden, bis die Krusten verheilt sind. Im Anschluss an eine Strahlentherapie wird ebenfalls davor gewarnt ins Schwimmbad zu gehen, weil die Haut sehr empfindlich ist. Die Wirkung der Strahlentherapie sollte also auf jeden Fall abgeklungen sein, bevor die Frau wieder schwimmen geht“, erläutert Prof. Hillemanns.

Es ist von Patientin zu Patientin unterschiedlich, wann sie wieder ins Schwimmbad gehen kann und sollte individuell entschieden werden. Bei einigen kann es sich dabei um eine Woche handeln, bei anderen um drei bis vier Wochen. „Bei der Chemotherapie ist es ebenfalls sehr unterschiedlich, weil es davon abhängt, welche Chemotherapie die Patientin erhalten hat. Es gilt darauf zu achten, dass die Haut nicht zu sehr aufgeweicht wird, weil sie anfällig für Infektionen ist. Die Haut- und Schleimhautpflege nimmt im Anschluss an die Chemotherapie einen besonderen Stellenwert ein“, so Prof. Hillemanns.

Quelle: Leben? Leben! 4/2013

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