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Zöliakie

Bei Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, wird durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, eine entzündliche Reaktion in der Dünndarmschleimhaut ausgelöst, die zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms führt (Enteropathie).

Zöliakie
© istock - MarsBars

Zöliakie und Diabetes mellitus

Während Zöliakie der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft zufolge nur bei 0,5 % der Gesamtbevölkerung vorkommt, sind bis zu 7 % aller Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 zugleich von einer Zöliakie betroffen. Das bedeutet, Zöliakie geht vergleichsweise häufig mit dieser Form von Diabetes einher. Beim Typ-2-Diabetes kommt Zöliakie hingegen nicht häufiger vor.

Problem: Unentdeckte Zöliakie

Meistens entwickelt sich eine Zöliakie erst, nachdem der Typ-1-Diabetes bereits diagnostiziert wurde. In vielen Fällen wird die Zöliakie deshalb nicht gleich erkannt, denn sowohl die Patienten als auch manche Ärzte führen die Beschwerden, die mit Zöliakie einhergehen, zunächst auf den Diabetes zurück. Deshalb sollten Menschen mit einem neu diagnostizierten Typ-1-Diabetes bzw. ihre Eltern stets auch an Zöliakie denken, sollten sich Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall und Müdigkeit nicht legen, wenn der Diabetes mit der Gabe von Insulin behandelt und kontrolliert wird. In manchen Fällen sind die Beschwerden jedoch vergleichsweise mild, sodass sie nicht besonders beachtet werden.

Da Zöliakie vergleichsweise häufig mit Typ-1-Diabetes einhergeht, fordern manche Ärzte daher, dass bei dieser Form von Diabetes ein Test auf Zöliakie verpflichtend werden sollte.

Behandlung

Sowohl Typ-1-Diabetes als auch die Zöliakie erfordern eine Therapie. Typ-1-Diabetes wird mit auf die jeweilige Person zugeschnittenen Insulingaben behandelt. Bei der Zöliakie besteht die Behandlung in einer glutenfreien Ernährung.

Die Insulingaben werden heute i. d. R. so dosiert, dass es eine „Grundversorgung“ mit Insulin und eine auf die jeweiligen Mahlzeiten zugeschnittene Insulinaufnahme gibt. Selbstverständlich muss vor der Gabe des „Zusatzinsulins“ zu den Mahlzeiten zunächst der Blutzuckerspiegel gemessen werden. Gleichzeitig müssen Menschen mit Typ-1-Diabetes lernen einzuschätzen, wie viel Insulin sie für die jeweilige Mahlzeit benötigen. Das ist wichtig, um dem Körper nicht zu viel Insulin zuzuführen, da dies u. U. eine gefährliche Unterzuckerung nach sich ziehen würde.

Außerdem müssen Menschen, die gleichzeitig von Diabetes und Zöliakie betroffen sind, darauf achten, dass einige glutenfreie Mehle mehr Kohlenhydrate enthalten als glutenhaltige. Glutenfreie Produkte beinhalten zudem manchmal mehr Zucker. Beides wirkt sich auf den Blutzuckerspiegel aus, weshalb die Betroffenen lernen müssen, den Kohlenhydratgehalt und dessen Wirksamkeit auf den Blutzuckerspiegel (messbar mit dem sog. glykämischen Index, der für Glukose bei 100 liegt) für diese Nahrungsmittel einzuschätzen und bei Bedarf die Insulinzufuhr daran anzupassen.

Quelle: Befund Diabetes 3/2016

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