Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom genannt, bezeichnet eine bösartige Tumorerkrankung in der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse ist eine der größten Drüsen des Menschen.
Bislang ist es Forschern noch nicht gelungen, die Entstehungsmechanismen zu entschlüsseln, die zu Bauchspeicheldrüsenkrebs führen. Jedoch sind heute einige Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs begünstigen können.
Wie für andere Krebserkrankungen scheint es auch für den Bauchspeicheldrüsenkrebs genetische Faktoren zu geben, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Diesen Schluss legen Beobachtungen nahe, nach denen es Familien gibt, deren Mitglieder besonders häufig an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken. Die Deutsche Krebsgesellschaft schätzt, dass bei rund 5 bis 10 % der Fälle genetische Faktoren eine Rolle spielen. Besonders hoch scheint das Risiko für Menschen zu sein, die an einer genetisch bedingten Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) leiden.
Einen weiteren wesentlichen Risikofaktor stellt das Rauchen dar: Experten gehen davon aus, dass durch den Tabakkonsum das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs um das Dreieinhalbfache ansteigt. Auch der übermäßige Konsum von Alkohol wird als Risikofaktor diskutiert. Hier schätzen Fachleute, dass sich das Risiko um das Zweieinhalbfache steigern kann. Kommen Tabak- und Alkoholkonsum zusammen, erhöht sich das Risiko weiter.
Auch die Ernährung hat vermutlich Auswirkungen auf die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Allgemein ist die Studienlage zu Ernährungsfaktoren jedoch uneinheitlich. Eine Studie deutet darauf hin, dass eine flavonolreiche Ernährung möglicherweise das Bauchspeicheldrüsenkrebs-Risiko vermindern kann. Flavonole sind Stoffe, die z. B. in Äpfeln, Beeren und Brokkoli enthalten sind. Allgemein geht man davon aus, dass eine Ernährung, die viel auf pflanzliche und dafür weniger tierische bzw. fettreiche Produkte setzt, vermutlich das Bauchspeicheldrüsenkrebs-Risiko senkt. Auch einer ballaststoffreichen Ernährung wird z. T. ein risikosenkender Effekt zugeschrieben.
Daneben scheint der übermäßige Verzehr von Zucker der Bauchspeicheldrüse nicht zu bekommen: Schwedische Forscher vermuten anhand der Daten einer Studie, dass eine erhöhte, längerfristige Zuckeraufnahme die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs fördern kann.
Bislang vorliegende Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten, die sich z. B. aufgrund eines Magengeschwürs einer Magenoperation unterziehen mussten, ein höheres Risiko für ein Pankreaskarzinom tragen als gesunde Menschen. Auch Menschen mit hereditärer Pankreatitis oder chronischer Pankreatitis haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms. Außerdem wird diskutiert, ob Diabetes mellitus die Gefahr, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, erhöhen kann.
Antje Habekuß