Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung, die mit 60 – 70 % die häufigste Form der Demenz ist. Beim Verlauf der Alzheimer-Erkrankung wird zwischen drei Stadien unterschieden.
Die Diagnose von Alzheimer vollzieht sich mit einem ausführlichen Patientengespräch, der genauen Erhebung der Krankengeschichte, bestimmten Tests und bildgebenden Verfahren.
Der Arzt wird mit dem Betroffenen und den Angehörigen ein ausführliches Gespräch führen. Alle Veränderungen der Gedächtnisleistungen, des Erkennens und Wiedererkennens, veränderten Gewohnheiten und Verhaltensweisen müssen geschildert werden, am besten mit konkreten Beispielen. Der Arzt wird zur Diagnose bei Verdacht auf Alzheimer die genauen Probleme erfragen. Verlegt der Betroffene seine Schlüssel? Erkennt er einen Nachbarn nicht mehr? Steigt er in den falschen Bus? Welche Gedächtnisschwächen sind den Angehörigen und dem Betroffenen selbst aufgefallen?
Neben der nachlassenden Gedächtnisleistung muss, um die Diagnose Alzheimer zu verfestigen, mindestens eines der folgenden Symptome von Alzheimer auftreten:
Bei der Diagnose Alzheimer beginnt die Problematik schleichend. Die Symptome bestehen bei Alzheimer aber fortdauernd. Im Verlauf von Alzheimer werden die Symptome schlimmer.
Es kommen u. U. bei einer auffälligen Vergesslichkeit auch andere Erkrankungen außer Alzheimer infrage, z. B.:
Es ist also zu untersuchen, ob wirklich eine Demenzerkrankung wie Alzheimer vorliegt oder vielleicht eine Krankheit im psychischen Bereich. Manchmal kann auch das Nachlassen des Gedächtnisses mit dem hohen Alter vereinbar sein und nicht Alzheimer bedingt.
Es gibt zwar bereits einen Labortest für die Früherkennung von Alzheimer, aber dieser wird noch nicht großflächig zur Diagnose eingesetzt. Man sollte sich zur Diagnose Alzheimer an einen Neurologen wenden. Dieser kann feststellen, ob eine Demenzerkrankung vorliegt und sich so der Diagnose Alzheimer nähern. Mit diesen Tests werden durch unterschiedliche Aufgaben und Fragen die wichtigsten Gehirnleistungen untersucht. Drei Tests für die Diagnose Demenz werden besonders häufig eingesetzt:
Bei diesen Verfahren werden Geräte eingesetzt, die zwei- oder dreidimensionale Abbildungen des Körperinneren erzeugen können. Für die Diagnose Alzheimer müssen mit diesen bildgebenden Methoden vor allem andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Es lassen sich die Gehirnstrukturen beurteilen und typische Gehirnveränderungen für die Diagnose Alzheimer feststellen. Zu diesen Methoden zählen:
Der Vorteil dieser bildgebenden Verfahren liegt darin, dass auf diese Weise Veränderungen im Gehirn schon früh erkannt werden können – oft bevor Symptome wie ein nachlassendes Gedächtnis bemerkt werden. Allerdings liefert diese Apparatediagnostik keine gesicherte Diagnose, ob tatsächlich Alzheimer vorliegt.
Mit der körperlichen Untersuchung bei der Diagnose lassen sich Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausschließen, z. B. Parkinson, Chorea Huntington oder körperliche Folgen von Schlaganfällen. Es kann auch eine Dopplersonografie (Ultraschalluntersuchung) erforderlich sein, um die Arterien zu untersuchen, die das Gehirn mit Blut versorgen. Eine mangelnde Blut- oder Sauerstoffversorgung kann ursächlich sein für Gedächtnisstörungen. Allerdings sind Hindernisse im Blutfluss noch kein Beweis für eine Demenzerkrankung. Im Labor kann Blutarmut ausgeschlossen werden, ebenso Infektionen, Mangel von Vitaminen oder im Hormonhaushalt.
Bei einer Liquorpunktion wird Hirnrückenmarksflüssigkeit entnommen. So kann man zur genaueren Diagnose von Alzheimer das beta-Amyloid-Protein und das Tau-Protein bestimmen. Ist die Konzentration des beta-Amyloid vermindert und die des Tau-Proteins erhöht, ist die Diagnose Alzheimer wahrscheinlich. Auch kann der Arzt beim Verdacht auf Alzheimer die Muskelreflexe testen und überprüfen, wie die Reaktion der Pupillen auf Licht aussieht.
Fedor Singer