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Hausstauballergie

Hausstauballergie bezeichnet die allergische Reaktion auf den eiweißhaltigen Kot von Hausstaubmilben. Der Allergiker kann mit Symptomen wie Schnupfen, Anschwellen der Schleimhäute, Jucken von Nase und Augen und asthmatischem Husten reagieren.

Hausstauballergie
© iStock - Zinkevych

Hausstauballergie

Hausstauballergie bezeichnet die allergische Reaktion auf den eiweißhaltigen Kot von Hausstaubmilben. Mit etwa 25 bis 30 Prozent der Allergieerkrankungen stellt die Hausstauballergie heute nach Pollenallergien den zweitgrößten Anteil an allergischen Erkrankungen. Die Hausstauballergie gehört zu den sogenannten Typ 1-Allergien. In Deutschland sind etwa 4,5 Millionen Menschen von einer Hausstauballergie betroffen.

Der Allergiker kann mit Symptomen wie Schnupfen, Anschwellen der Schleimhäute, Jucken von Nase und Augen und asthmatischem Husten auf den Kot von Hausstaubmilben reagieren. Die Kotballen der Hausstaubmilbe gelangen über die Atemwege in den Körper der Betroffenen und lösen die Überempfindlichkeit aus, die bei Nichtbehandlung zu chronischen Krankheiten führen kann.

Auslöser ist der Kot der Hausstaubmilben

Entgegen der Bezeichnung: „Hausstauballergie“ entsteht die Allergie von Hausstauballergikern nicht durch den Hausstaub selbst, sondern durch den getrockneten Kot der darin lebenden Hausstaubmilben. Die mikroskopisch kleinen Tiere aus der Gattung der Spinnentiere sind weltweit mit mehr als 150 Arten vertreten. Sie ernähren sich von Hautschuppen, von denen jeder Mensch täglich etwa 1,5 Gramm verliert. Davon können rund 1,5 Millionen Hausstaubmilben ernährt werden, durchschnittlich leben 10.000 Milben in einem („sauberen“) Bett. Deren Hauptvermehrungszeit sind die Monate Mai bis Oktober.

Mit Beginn der Heizperiode und der damit verbundenen Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit stirbt der größte Teil der Milben ab, hinterlässt aber eine große Menge an angesammelten Exkrementen und sorgt damit für die maximale Ausprägung der Beschwerden.

Vorkommen der Milbenallergene

Da sich Hautschuppen und Haare vorzugsweise in Betten finden und der Mensch etwa ein Drittel des Tages darin verbringt, leben die Milben hauptsächlich in Bettdecken und –kissen sowie an allen Stellen, an denen sich Staub sammelt. Dazu gehören Gardinen, Polstermöbel oder Kuscheltiere. Werden durch das Ausschütteln oder das Ausklopfen der Gegenstände der Milbenkot und der Staub aufgewirbelt, verteilt sich der Kot in der Luft und gelangt über die Atemwege in den Körper.

Die Verdauung des Staubs durch die Milben ist möglich, weil dieser von Schimmelpilzen der Gattung Aspergillus vorverdaut wird. Hilfreich ist dabei, dass die Milben mit diesem Pilz in Symbiose leben und diesen auf ihrem Körper tragen.

Untersuchungen haben ergeben, dass sich im Inhalt eines zwei Jahre alten ungewaschenen Kopfkissens 10 Prozent tote Milben und deren Ausscheidungen befinden. Eine Temperatur von 20 bis 30 Grad Celsius und 65 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit begünstigen das Vorkommen von Milben; bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 50 Prozent sterben sie.

Symptome treten ganzjährig auf

Milben sind ganzjährig im Haushalt vorhanden, sodass die Hausstauballergie im Gegensatz zum symptomatisch ähnlichen Heuschnupfen keine saisonalen Beschwerden auslöst, sondern als Ganzjahresallergie bezeichnet wird. Die Beschwerden einer Hausstauballergie sind bei feuchter und warmer Witterung am stärksten ausgeprägt und treten insbesondere nachts und morgens beim Aufwachen auf.

Der Kontakt der Milbenallergene mit den Schleimhäuten des Körpers setzt Entzündungsstoffe (Histamine) frei. Gängige Symptome sind dadurch entstehende Niesattacken und anhaltender Schnupfen mit wässrigem Sekret sowie angeschwollenen Schleimhäuten. Ein weiteres Symptom einer Hausstauballergie ist eine Bindehautentzündung mit juckenden, tränenden und lichtempfindlichen Augen. Durch die Aufnahme des Milbenkots über die Atemwege können Asthmaanfälle ausgelöst werden.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Hausstauballergie wird anhand der Symptomschilderung des Patienten gestellt. Hauttests und ein Antikörpernachweis im Rahmen einer Blutuntersuchung können die Diagnose einer Hausstauballergie unterstützen.

Da die allergieauslösende Substanz im Haushalt vorkommt, kann die Ausprägung der Hausstauballergie durch eine Anpassung der Haushaltsführung und des Alltags gemindert werden. Dazu gehören der regelmäßige Austausch von Matratzen, die Verwendung von allergendichten Überzügen (Encasings) und das regelmäßige Waschen von Bettdecke, Kissen und Bettwäsche bei hoher Temperatur.

Bei Wäschestücken, die nur bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden können, ist ein spezieller milbenabtötender Waschzusatz empfehlenswert. Die Vermeidung von sogenannten Staubfängern und bestimmten Bodenbelägen kann die Auslösung der Beschwerden verhindern.

Medikamentöse Behandlung

Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung einer Hausstauballergie können neben Antihistaminika in Form von Sprays oder Tabletten Kortison und weitere Wirkstoffe verwendet werden. Bei einer schweren Verlaufsform der Allergie kann mit einer sogenannten Hyposensibilisierungstherapie eine „Gewöhnungskur“ verordnet werden. Durch die aktive Verabreichung des Allergens erfolgt eine Gewöhnung des Körpers an das Allergen und die Beschwerden verschwinden bei etwa 70 % der Allergiker, die diese Therapieform versuchen.

Genetische Ursachen und Lebensumstände

Genetische Veranlagungen für die Überempfindlichkeit gegenüber Hausstaubmilbenkot sind nachgewiesen und sorgen häufig für das Vorkommen mehrerer Hausstauballergiker in einer Familie. Werden Haustiere gehalten, kann sich die Allergie verschlimmern, da sie und ihre Schlafstätten einen weiteren Nährboden für Milben bilden.

Barbara Kliem

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