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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Allergene im eigenen Garten

Personen mit einer Pollen- oder Kontaktallergie müssen einiges beachten, um den Aufenthalt im Grünen genießen zu können. So sollten in ihrem Garten möglichst wenig Pflanzen wachsen, die allergenes Potenzial besitzen. Bei einer Schimmelpilzallergie ist vor allem bei der Gartenarbeit Vorsicht geboten, denn Gartenerde enthält in der Regel Schimmelpilzsporen. Auch in Komposthaufen sind Schimmelpilzsporen zu finden.

Pollenallergie

Von einer Pollenallergie Betroffene sollten bei der Bepflanzung des Gartens Pflanzen meiden, auf deren Pollen sie allergisch reagieren. Kreuzallergien sollten dabei ebenfalls bedacht werden – die Merkmale mancher Pollen ähneln sich, sodass auch die Pollen bislang unkritischer Pflanzen unter Umständen nach einiger Zeit allergische Reaktionen auslösen können. Während des Pollenflugs der allergieauslösenden Pflanzen heißt es für Betroffene ohnehin, sich weitgehend im Haus aufzuhalten, selbst wenn diese Pflanzen nicht im Garten zu finden sind. Denn der Wind transportiert die Pollen von anderen Gärten, Wiesen oder Wäldern in den Garten.

Lässt sich der Aufenthalt im Garten nicht vermeiden oder wollen Menschen mit einer Pollenallergie ihren Garten während der Pollenflugzeit genießen, sollten sie einen Mundschutz, wenn möglich mit Filter tragen, der zusätzlich über die Nase gezogen werden kann. Das Tragen von Handschuhen sollte für Menschen mit einer Allergie bei der Gartenarbeit selbstverständlich sein. Am günstigsten ist die Gartenarbeit bei einer Pollenallergie nach einem Regenschauer, der die Pollen aus der Luft gespült hat. Gibt es im Garten eine Rasenfläche, sollte sie bei einer Pollenallergie kurzgehalten werden.

Pflanzen, die Allergien auslösen

Zu den Pflanzen, die besonders häufig Pollenallergien auslösen, gehören Hasel, Weide, Birke, Spitzwegerich und Gräser, vor allem aber Ambrosia, das beifußblättrige Traubenkraut. Allgemein lässt sich sagen, dass Pflanzen mit großen, auffälligen Blüten weniger häufig Allergien auslösen. Sie werden durch Insekten bestäubt, sodass ihre Pollen nicht oder nur in geringem Maß an die Luft abgegeben werden. Auch Pflanzen mit Blüten, die halb geschlossen sind, sodass der Wind nur schwer, Insekten jedoch in sie hineingelangen, sind in der Regel günstig bei Allergien.

Zu den Pflanzen, die Kontaktallergien hervorrufen können, gehört u. a. die Primel. Doch auch Pflanzen, die kleine Härchen verlieren oder Stachel besitzen, sind für Menschen mit Kontaktallergien wenig geeignet.

Rasen sollten Menschen mit Allergien möglichst kurz halten. Auf diese Weise verringert sich das Risiko, dass die Gräser blühen und Pollen in die Luft gelangen. Menschen mit Allergien sollten beim Rasenmähen eine Staubmaske tragen, denn dabei werden Pollen aufgewirbelt. Sinnvoll kann es sein, sich einen Mähroboter anzuschaffen, um dieses Risiko zu vermeiden.

Im Garten sitzen und arbeiten

Bei der Gartenarbeit sollten von Allergien Betroffene immer Handschuhe tragen, bei Bedarf auch einen Mund-Nasen-Schutz. Bei einer Schimmelpilzallergie gilt Letzteres vor allem bei der Arbeit mit Erde oder Kompost. Denn bei Verrottungsprozessen im Garten entsteht Schimmel. Die Sporen werden bei der Gartenarbeit aufgewirbelt. Der Komposthaufen sollte daher möglichst weit von den Sitzplätzen im Garten angelegt werden und der Kompost einen Deckel besitzen. Das Gleiche gilt für Biotonnen.

Die Luftpollenkonzentration im Garten ist am geringsten, wenn es kurz zuvor geregnet hat. Doch natürlich wollen Menschen mit Allergien auch bei schönem Wetter im Garten sitzen. Hier hilft, die Pflanzen rund um den Sitzplatz mit Wasser abbrausen, sodass die Pollen abgewaschen werden. Ein Windfang um den Sitzplatz ist ebenfalls eine Möglichkeit, um die Pollenbelastung zu verringern.

Insektengiftallergie

Von einer Insektengiftallergie Betroffene sollten auf Obstbäume und -sträucher im Garten weitgehend verzichten, denn die Früchte locken auch nach der Blütezeit Insekten an. Außerdem sollte bei einer Insektengiftallergie eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) erfolgen, um die Gefahr eines lebensgefährlichen anaphylaktischen Schocks nach einem Stich zu verringern und den Aufenthalt im Garten fortan angstfrei genießen zu können.

Menschen mit einer Insektengiftallergie müssen andere Dinge beachten. So sollten sie bei warmen Temperaturen nie barfuß über die Wiese gehen, um das Risiko eines Bienen- oder Wespenstichs zu minimieren. Insekten lassen sich selbstverständlich nicht völlig aus dem Garten ausschließen, doch von einer Insektengiftallergie Betroffene können evtl. einen kleinen Teil ihres Gartens z. B. mit einem Moskitonetz abschirmen und sich auf diese Weise eine insektenfreie Entspannungsoase schaffen.

Quellen:
Allergikus 2/2021
Allergikus 2/2020

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