Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).
So können die individuell ausgebildeten Hunde z. B. kleinste Spuren von Erdnüssen riechen und „ihre“ Menschen vor dem Verzehr des jeweiligen Nahrungsmittels warnen. Hunde können zudem erlernen, im Falle einer Anaphylaxie Hilfe oder auch das Allergie-Notfallset zu holen, das Medikamente enthält, die im Notfall lebensrettend sein können.
Einen Allergie-Assistenzhund können Betroffene ausbilden lassen oder auch unter Anleitung selbst ausbilden. Weitere Informationen finden Interessierte z. B. beim Deutschen Allergie- und Asthmabund.
Die Anschaffung eines Hundes, der Hilfestellung beim Erkennen von Allergenen leisten soll. In der Regel nur für Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie sinnvoll, nicht jedoch bei einer Allergie gegen Stoffe, die in der Luft vorkommen wie Pollen oder der Kot von Hausstaubmilben.
Wer sich einen Hund anschaffen möchte, sollte zudem zuvor überlegen, ob ein Hund ins eigene Leben passt. Denn Hunde machen Arbeit: Sie brauchen Auslauf, wollen beschäftigt werden und sollten nicht zu lange allein sein.
Einen Hund zu halten, bedeutet Verantwortung zu übernehmen – ein ganzes Hundeleben lang. Dafür geben sie auch viel zurück.
Jeder Hund lässt sich zum Allergie-Assistenzhund ausbilden. Die Frage ist: Welcher Hund passt am besten in das eigene Leben? Was soll er später können? Sind etwa Kinder von der Nahrungsmittelallergie betroffen, sollte es ein Hund sein, der kinderlieb ist. Soll der Hund lernen, Tische nach Spuren von Nahrungsmitteln abzusuchen (z. B. nach Erdnussspuren), darf er nicht zu klein sein.
Soll er seine Besitzer*innen auch im Alltag möglichst überallhin begleiten (z. B. ins Büro), sollte er vielleicht nicht zu einer Rasse gehören, die gemeinhin als gefährlich angesehen wird. Wer weniger aktiv ist, sollte sich keinen Hund zulegen, der viel Bewegung und Beschäftigung braucht.
Die Ausbildung können die Besitzer*innen des Hundes selbst übernehmen mit Unterstützung von versierten Ausbilder*innen. Hierfür gibt es z. B. Fernlehrgänge, die online durchgeführt werden und bei denen Hundehalter*innen zusätzliches Ausbildungsmaterial erhalten.
Die Kosten für die Ausbildung eines Allergie-Assistenzhundes werden bislang in der Regel nicht erstattet. Betroffene können bei ihrer Krankenkasse nachfragen, ob diese sich an den Kosten beteiligt.
Für die Ausbildung müssen die Hunde mit dem Allergen in Kontakt kommen. Es kann daher sinnvoll sein, eine weitere Person, die auf den jeweiligen Stoff nicht allergisch reagiert, zumindest zeitweilig an der Ausbildung zu beteiligen. Wer die Mühen für die Ausbildung eines Allergie-Assistenzhundes scheut, kann seinen Hund auch ausbilden lassen.
Quelle: Allergikus 3/2022