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Histaminintoleranz

Unter dem Begriff Histaminintoleranz versteht sich eine Unverträglichkeit von Histamin, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Ursache ist ein Mangel an bestimmten Enzymen, die am Abbau von Histamin beteiligt sind.

Histaminintoleranz
© iStock - roobcio

Alltag mit Histaminunverträglichkeit

„Juckreiz, brennende, juckende rote Flecken, bei denen sich zum Teil Bläschen bilden“ – so beschreibt Doris Eisele ihre Beschwerden. Betroffen sind bei der 65-jährigen aus Baden-Württemberg meist Hals und Oberkörper, aber auch die Arme, „sodass ich bei akutem Auftreten auch nachts keinen Schlaf finden kann.“ Die Diagnose stellte dann ihr Hautarzt: Histamin-Intoleranz.

Vorhanden war Doris Eiseles Histamin-Unverträglichkeit in leichter Form bereits seit ihrer Kindheit. „Ich hatte gegen viele Lebensmittel, die viel Histamin enthalten, eine Abneigung“, erinnert sich Doris Eisele. Seit ihrer Geburt hat sie eine ausgeprägte Unverträglichkeit gegen das Eiweiß in Kuhmilch. „Daher verspüre ich ständig einen leichten Juckreiz da, den ich aber toleriere.“

Doch seit 2020 hat sich der Leidensdruck bei Doris Eisele aufgrund des Histamins stark erhöht: Nach dem Genuss von gekauften Erdbeeren und Tomaten bekam sie heftige Beschwerden. Ein anderes Mal bekam sie einmal einen starken Allergieschub nach dem Genuss getrockneter schwarzer Oliven, vermutlich ausgelöst durch ein Konservierungsmittel. Deshalb wurden ausführliche Allergietests durchgeführt, die dann die Diagnose brachten. Da Doris Eisele wegen anderer Erkrankungen sowohl Kortison als auch ein Medikament gegen chronische Sarkoidose einnehmen muss, musste zudem darauf geachtet werden, dass die Arzneien die Testergebnisse nicht verfälschen.

Seitdem studiert Doris Eisele die Zutatenlisten von neuen Lebensmitteln und probiert zunächst mit kleinen Mengen aus, ob sie ihr bekommen. „Dann merke ich aufgrund der Reaktion, ob ich die Lebensmittel vertrage“, berichtet sie.

Pizza und Gerichte mit Tomatensoße sind gestrichen

In ihrem Alltag hat Doris Eisele gelernt, mit der Unverträglichkeit zu leben. Wie schon bei Milch und Käse ist sie es gewohnt, verschiedene Lebensmittel wegzulassen. Im Familienleben kommt sie mit Kompromissen klar: „Beim Kochen gibt es dann teilweise unterschiedliche Gerichte für die Familie und mich.“ Das funktioniert für alle gut.

Auch im Urlaub ist die Situation eingespielt: „Wir suchen uns vorwiegend Ferienwohnungen, in denen wir uns selbst versorgen,“ berichtet Doris Eisele. Steht einmal ein Hotel auf dem Urlaubsplan, sucht sie die passenden Gerichte von der Speisekarte aus – nicht immer ohne Bedauern. „Leider sind Pizza und Gerichte mit Tomatensoße von der Speisekarte gestrichen. Erwische ich doch einmal eine Portion Histamin, habe ich Antihistaminika für den Notfall parat.“

Probleme in ihrem persönlichen Umfeld hat Doris Eisele durch ihre Unverträglichkeit nicht bemerkt. Hier stößt sie vielfach auf Verständnis – und ähnliche Fälle: „Ich habe in meinem privaten Umfeld schon einen starken Anstieg an Unverträglichkeiten bemerkt,“ berichtet sie.

Auch fürs Weihnachtsdinner ist Doris Eisele bereits gerüstet: „Es gibt gegarten Lachs mit frischer Kräuterauflage aus dem Backofen. Dazu serviere ich gebackene Kartoffelspalten und Wirsing oder ein anderes Wintergemüse.“ So muss Doris Eisele an den Festtagen nicht auf ein leckeres Menü verzichten – und ihre Familie auch nicht.

Quelle: Magen, Darm & Co. 4/2021

15.06.2022
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