Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.
Eine Pollenallergie kann zudem weitere Auswirkungen auf den Gesundheitszustand und das Allgemeinbefinden haben. In erster Linie reduzieren starke Symptome die Konzentrationsfähigkeit, sodass die schulischen oder beruflichen Leistungen leiden können.
Auch die Lebensqualität verringert sich, u. a., weil die Beschwerden eine Vielzahl von Aktivitäten (z. B. Sport) beeinträchtigen. In vielen Fällen ist auch der Schlaf gestört. Die Unfallgefahr beim Autofahren erhöht sich ebenfalls.
Eine unzureichende Behandlung sowie der Verzicht auf Maßnahmen, die Pollenlast zu verringern (z. B. Pollenschutzgitter vor den Fenstern, Reduzierung des Aufenthalts im Freien während des Pollenflugs), können weitere gesundheitliche Auswirkungen nach sich ziehen.
Eine Nasennebenhöhlenentzündung etwa kann sich zur Allergie gesellen, die Symptome verstärken und neue Beschwerden, z. B. Kopfschmerzen, hervorrufen. Eine dauerhaft verstopfte Nase beeinträchtigt den Geruchssinn erheblich.
Auch die Ohren können betroffen sein – unter Umständen kommt es sogar zu einer schmerzhaften Ansammlung von Flüssigkeit im Mittelohr, Paukenerguss genannt.
Die Augen sind bei Heuschnupfen ebenfalls in der Regel betroffen – sie tränen und schränken damit häufig das Gesichtsfeld ein. Auch eine behandlungsbedürftige Bindehautentzündung kann als Folge auftreten. Gelangen Pollen in den Magen-Darm-Trakt, z. B. über Lebensmittel oder durch Verschlucken – können bei besonders empfindlichen Menschen Durchfall oder Magenbeschwerden hinzukommen. Liegt zusätzlich eine Hauterkrankung wie Neurodermitis vor, verschlechtert sich unter Umständen das Hautbild durch den Kontakt mit Pollen ebenfalls.
Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können im Verlauf einer Pollenallergie auftreten, z. B. wenn es aufgrund der Pollenallergie zu anhaltenden Schlafstörungen und als Folge zu Tagesmüdigkeit kommt. Da die Pollenallergie, vor allem aber allergisches Asthma sportliche Aktivitäten behindert und diese daraufhin unterlassen werden, wirkt sich die Allergie in einigen Fällen auch auf das Körpergewicht aus – eine Gewichtszunahme ist möglich und geht unter Umständen mit erhöhtem Blutdruck einher.
Aus diesen Gründen ist es notwendig, mit einer Pollenallergie einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen, feststellen zu lassen, gegen welche Pollen eine Allergie besteht, bei Bedarf Medikamente einzunehmen und vor allem die jeweiligen Pollen so gut wie möglich meiden.
Quelle: Allergikus 2/2021