Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Dies deckt nicht den Bedarf an Spenderorganen: So standen Ende 2020 255 Menschen auf der Warteliste für eine solche Transplantation. Im weiteren Verlauf wurden dann 158 weitere Patient*innen gemeldet, die eine neue Bauchspeicheldrüse benötigen. Diabetes Typ 1 ist dabei der häufigste Grund für eine solche Transplantation.
Laut BZgA ist die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse meist kein lebensrettender Eingriff, weshalb eine Risikoabwägung erfolgt. Auf die Warteliste für eine Bauchspeicheldrüsenspende können z. B. Menschen mit Typ-1-Diabetes kommen, die zudem auf die Dialyse angewiesen sind.
Sie erhalten dann in der Regel eine Transplantation von Bauchspeicheldrüse und Niere. Mit der Verpflanzung einer gesunden Bauchspeicheldrüse kann der Körper wieder Insulin produzieren, sodass Folgeerkrankungen vermieden werden können.
Nach Angaben der BZgA sind die Erfolgsaussichten in den vergangenen Jahren gestiegen: So arbeiten etwa 80 Prozent der transplantierten Bauchspeicheldrüsen nach einem Jahr korrekt, nach fünf Jahren sind es rund 68 Prozent.
Laut Universitätsklinikum Freiburg brauchen Menschen, die erfolgreich Bauchspeicheldrüse und Niere transplantiert bekommen haben, kein Insulin mehr spritzen und auch die Dialyse entfällt fortan. Dies führt oftmals zu einer besseren Lebensqualität. Ebenfalls können Spätfolgen des Diabetes gebessert oder verhindert werden.
Zudem haben Menschen mit Diabetes, denen beide Organe transplantiert wurden, eine höhere Lebenserwartung als solche, denen nur eine Niere transplantiert wurde, wie Studien zeigen. Transplantierte müssen lebenslang Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppression).
So soll verhindert werden, dass das Immunsystem die Spenderorgane wieder abstößt. Mit der dauerhaften Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken, sind auch Risiken verbunden, u. a. eine erhöhte Infektionsgefahr.
Quelle: Befund Diabetes 1/2022