COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Atemnot, chronischer Husten sowie Auswurf – das sind sogenannte AHA-Symptome einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD genannt. Ursache kann dabei auch ein Alpha-1-Antitrypsinmangel sein.
Dies ist eine seltene Erbkrankheit, an der in Deutschland etwa 20.000 Menschen leiden. Durchschnittlich vergehen sieben Jahre zur Diagnose. Menschen, bei denen COPD diagnostiziert wurde, sollten sich auf die erbliche Stoffwechselkrankheit testen lassen.
Da beim Einatmen nicht nur Sauerstoff, sondern auch mögliche Krankheitserreger in die Lunge gelangen, besitzt der Körper verschiedene Abwehrmechanismen. Neutrophile Granulozyten beispielsweise sind eine Unterart der weißen Blutkörperchen. Sie setzen eiweißabbauende Enzyme (sogenannte Proteasen) frei, die Krankheitserreger in der Lunge unschädlich machen.
Allerdings können diese nicht zwischen Krankheitserregern und körpereigenem Gewebe unterscheiden. Gäbe es nicht eine Art Schutzschild, würden sie auch die Wände der Lungenbläschen angreifen, sodass diese an Elastizität verlieren und beim Ausatmen schlaff in sich zusammenfallen würden. Dieser Schutzschild ist das Alpha-1-Antitrypsin – dieses Schutzeiweiß fehlt bei Betroffenen.
Erstes Anzeichen ist meist Atemnot, unter der Betroffene am Anfang bei Anstrengung, später auch in Ruhe leiden. Dieses Symptom tritt häufig in einem Alter von 30 bis 40 Jahren auf. Später kommen auch Husten, häufig in den frühen Morgenstunden, und Auswurf hinzu.
Da das Schutzeiweiß in der Leber gebildet wird, kann sich ein Mangel auch auf dieses Organ auswirken. So können Betroffene eine chronische Leberentzündung entwickeln – schlimmstenfalls bis hin zur Leberzirrhose. In seltenen Fällen sind weitere Organe von dem Mangel betroffen.
Der Test auf einen Alpha-1-Antitrypsinmangel kann entweder mithilfe eines Schnelltests oder einer Laboruntersuchung erfolgen. Bei beiden Tests wird die Konzentration des Alpha-1-Antitrypsins im Blut bestimmt.
Laut Deutscher Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sollten sich u. a. Personen mit folgenden Erkrankungen auf einen Alpha-1-Antitrypsinmangel testen lassen:
Ein Alpha-1-Antitrypsinmangel ist nicht heilbar. Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Krankheit und den weiteren Abbau der Lungenbläschen zu verhindern sowie Beschwerden zu lindern.
Zur Linderung von Atemnot werden in der Regel bronchienerweiternde Medikamente (z. B. Anticholinergika, Beta-2-Sympathomimetika) eingesetzt. In schweren Fällen erhalten Betroffene eine Substitutionstherapie, bei der das fehlende Alpha-1-Antitrypsin ersetzt (substituiert) wird. Hierfür wird Betroffenen das Schutzeiweiß einmal in der Woche als Infusion in die Vene gespritzt. Schreitet das Emphysem fort, kann eine Lungentransplantation notwendig werden. Manchmal ist auch eine Lebertransplantation sinnvoll.
Betroffene können Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen durch:
Quelle: COPD und Asthma 2/2021