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Morbus Crohn

Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Mit ungefähr 40 % befällt die Erkrankung vorwiegend das Ileum (= unterer Teil des Dünndarms) und das Kolon (= Teil des Dickdarms).

Morbus Crohn
© iStock - wildpixel

CED bei Kindern und Jugendlichen

Bis zu ein Viertel der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) treten erstmals vor dem 18. Lebensjahr auf. CED im Kindes- oder Jugendalter beginnen oft schleichend. Erste Beschwerden sind Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Wachstumsverzögerungen, die sich im Laufe der Zeit verstärken können.

Etwa 60 Prozent der jungen CED-Patient*innen erhalten die Diagnose Morbus Crohn, wobei Jungen häufiger als Mädchen betroffen sind. Eine Colitis ulcerosa, die bei etwa 30 Prozent der Erkrankten vorliegt, betrifft Jungen und Mädchen gleichermaßen. Eine Colitis indeterminata ist sehr selten.

Unterschiede zwischen jungen und erwachsenen CED-Patient*innen

CED sind durch Entzündungsschübe, die vorwiegend im Verdauungstrakt auftreten, charakterisiert. Bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn ist häufiger als bei Erwachsenen neben dem Darm auch der Mund, die Speiseröhre oder der Magen betroffen. Bei Colitis ulcerosa erstreckt sich die Entzündung bei Kindern und Jugendlichen häufiger als bei Erwachsenen über den gesamten Dickdarm.

Bei betroffenen Kindern scheint sich die Erkrankung schneller zu verstärken als bei Erwachsenen. Daher sind eine schnelle Diagnosestellung und der Beginn einer wirksamen Therapie wichtig.

Behandlungsmöglichkeiten

Für Morbus Crohn im Kindes- und Jugendalter gibt es eine wichtige Behandlungsmöglichkeit ­ die exklusive enterale Ernährungstherapie (EET), die im akuten Krankheitsstadium Entzündungen unterdrücken, Beschwerden lindern und das Wohlbefinden erhöhen kann. Während der sechs- bis achtwöchigen EET erhalten Patient*innen ausschließlich Trink- bzw. Sondennahrung, also spezielle Flüssigkeiten mit hoch konzentrierten Nährstoffen. Sie unterstützt eine normale Entwicklung und gleicht einen Nährstoffmangel und Gewichtsverlust aus. Anschließend kehren Kinder wieder schrittweise zu normaler Kost zurück.

Für die Dauertherapie und zur Vermeidung von Rückfällen werden bei Morbus Crohn 5-Aminosalicylsäure-haltige Medikamente, Immunsuppressiva und Biologika verabreicht.

Ähnlich ist es auch bei der Behandlung von Colitis ulcerosa: Hier bekommen Kinder ebenfalls meist 5-Aminosalicylsäure-haltige oder kortisonhaltige Medikamente, Immunsuppressiva und Biologika verschrieben.

Zu Operationen kommt es bei CED im Kindes- und Jugendalter, wenn die Erkrankung so stark ist, dass sie nicht mehr ausreichend mit Medikamenten eingedämmt werden kann. Es müssen dann ggf. besonders stark entzündete Teile des Darms entfernt werden.

CED können die Psyche von Kindern und Jugendlichen stark belasten. Als umso wichtiger wird daher eine begleitende Psychotherapie erachtet, um Kräfte zu mobilisieren und die Krankheit zu bewältigen.

Quelle: Magen, Darm & Co. 2/2021

 

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