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Morbus Crohn

Morbus Crohn gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Mit ungefähr 40 % befällt die Erkrankung vorwiegend das Ileum (= unterer Teil des Dünndarms) und das Kolon (= Teil des Dickdarms).

Morbus Crohn
© iStock - wildpixel

CED-Patient*innen leiden oft unter rheumatischen Beschwerden

Als oftmals schmerzhafte Begleiterscheinung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) kann sich eine CED-Arthritis entwickeln. Diese rheumatische Erkrankung kann im Anschluss an einen CED-Krankheitsschub auftreten, wird bisweilen aber auch vor der eigentlichen CED-Diagnose festgestellt.

Man nimmt an, dass über 30 Prozent aller CED-Patient*innen zumindest zeitweise unter rheumatisch-entzündlichen Beschwerden leiden, wobei häufig Gelenke in Armen und Beinen, die Wirbelsäule und das Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) im oberen Beckenbereich betroffen sind. Es wird vermutet, dass die Krankheitssymptome durch bestimmte Entzündungsbotenstoffe ausgelöst werden, die auch bei der Entstehung einer CED eine Rolle spielen. Hinzu kommen familiäre (genetische) Vorbelastungen und möglicherweise Umweltfaktoren.

Ob eine CED-Arthritis vorliegt, kann die Ärztin/der Arzt durch Ultraschall, Röntgen oder durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) feststellen. Unterstützend kommen bei einer Untersuchung auch Fragebögen zu bestehenden Beschwerden und zur Krankheitsvorgeschichte von Betroffenen zum Einsatz.

Im Rahmen einer Blutuntersuchung spielt u. a. der Nachweis eines bestimmten körpereigenen Moleküls eine wichtige Rolle, das sogenannte HLA-B27-Eiweiß. Wird es auf der Oberfläche von Körperzellen von CED-Patient*innen nachgewiesen, besteht ein erhöhtes Risiko, dass es zu einer CED-Arthritis kommt.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine CED-Arthritis kann bei Nichtbeachtung zu Gelenkschäden führen. In der Regel ist sie mit Medikamenten gut behandelbar. Auch hier gilt: Je früher eine Diagnose gestellt werden kann, umso besser sind die Chancen für den Heilungsverlauf. Die Behandlung erfordert oft eine fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzt*innen für Gastroenterologie und Rheumatologie.

Ziel der medikamentösen Behandlung ist zunächst eine Linderung der Entzündungsprozesse, die durch Physiotherapie unterstützt werden kann. Als Medikamente kommen u. a. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), Glukokortikoide, Methotrexat und Biologika (z. B. TNF-alpha-Blocker) infrage. Diese Medikamente lindern Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen und können helfen, die Funktion der Gelenke zu erhalten.

Auch die Wirbelsäule kann betroffen sein

Ist die Wirbelsäule von einer CED-Arthritis betroffen, spricht man auch von einer enteropathischen Spondyloarthritis. Die Hauptsymptome können starke Rückenschmerzen und eine Morgensteifigkeit sein, die sich durch Bewegung bessert. Gerade jüngere Patient*innen sind davon oft betroffen.

Behandlungsziel ist eine Verringerung und nach Möglichkeit die Aufhebung der Entzündungsaktivität. Zusätzlich werden Krankengymnastik/Physiotherapie sowie eine gesunde Ernährung empfohlen.

Quelle: Magen, Darm & Co. 2/2021

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