Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).
Die allergischen Reaktionen können durch Hilfsstoffe, die dem Impfstoff beigefügt sind (z. B. Cholesterol oder Saccharose), ausgelöst werden, durch Substanzen, die vom Impfstoffflaschendeckel oder dem Behältnis in den Impfstoff übergegangen sind, oder durch den Impfstoff selbst.
In Großbritannien wurden im Dezember zwei Fälle von schwerwiegenden, vermutlich allergischen Nebenwirkungen nach der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff BNT162b2 von BioNTech/Pfizer bekannt, weshalb die Impfung dort für Personen ausgesetzt wurde, die bereits auf einen anderen Impfstoff, ein Medikament oder Lebensmittel mit einer Anaphylaxie reagiert hatten.
Das PEI hat in einer Stellungnahme Anfang Januar 2021 darauf reagiert und gibt an, dass es derzeit kein generell erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen bei Allergien nach einer Impfung mit einem der Covid-19-Impfstoffe sieht.
PEI und RKI geben Hinweise, wie bei der Impfung mit den mRNA-Covid-19-Impfstoffen bei Allergien vorgegangen werden soll. Das Pflegepersonal soll während des Aufklärungsgesprächs zur Impfung anfragen, ob eine allergische Veranlagung besteht. Ist eine Allergie gegen einen der Hilfs- oder Inhaltsstoffe gegen den Impfstoff bereits bekannt, darf nicht geimpft werden.
Bei bereits aufgetretenen allergischen Reaktionen nach einer anderen Impfung sollen Betroffene nach der Impfung statt, wenigstens 30 Minuten lang beobachtet werden. Bei anderen Allergien kann die Impfung nach der üblichen Prozedur durchgeführt werden.
Für den Fall, dass nach der ersten Impfung mit einem Covid-19-Impfstoff eine anaphylaktische Reaktion auftreten sollte, muss die zweite Impfung ausfallen. Die Impfzentren halten zudem Notfallsets für die Behandlung anaphylaktischer Reaktionen vor.
Quelle: Allergikus 1/2021