Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Selbsthilfe ist wichtig. Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) forderte daher zu Beginn des Teil-Lockdowns im vergangenen November, Selbsthilfegruppen nicht gänzlich zu verbieten.
Ein generelles Verbot von Gruppentreffen über Wochen oder gar Monate schade den Gruppenmitgliedern. Für viele seien die Gruppentreffen lebensnotwendig, betont NAKOS. Wenn sie nicht stattfinden, nehmen psychische Beschwerden zu, so seien die Gruppenmitglieder von Einsamkeit und sozialer Isolation betroffen. Selbsthilfegruppen seien systemrelevant. Aufgrund chronischer Erkrankungen und Behinderungen gehören Gruppenmitglieder zur besonders schutzbedürftigen Risikogruppe.
Wenn die Inzidenzen nicht so hoch sind wie im Winter, können beispielsweise Hygienekonzepte Gruppentreffen ermöglichen. Im Frühling oder Sommer könnte Selbsthilfe möglicherweise im Freien stattfinden unter Einhaltung von Abstandsregelungen, so die Bundesarbeitsgemeinschaft (B.A.G) Selbsthilfe.
Der Dachverband der Berliner Selbsthilfe-Kontaktstellen (selko) legt in seinen Empfehlungen für ein Corona-Schutzkonzept, das sich an den dem SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales orientiert, ebenfalls eine Betonung auf den Mindestabstand. Sollte dies nicht möglich sein, sollten Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden. Wenn das Treffen in geschlossenen Räumen stattfindet, sollte wenn möglich ein Mund-Nase-Schutz auch während der Treffen getragen werden. Hier sind ebenfalls Situationen zu vermeiden, in denen die Mindestabstände nicht eingehalten werden könnten, wie im Flur oder in Warteschlangen vor der Toilette, in Eingängen oder Aufzügen.
Die Kontaktdaten der teilnehmenden Personen sind zu notieren und vier Wochen lang aufzubewahren. Die Bestuhlung des Raumes sollte ebenfalls mit ausreichendem Abstand erfolgen: Das bedeutet, dass für jeden Raum eine Höchstanzahl von Teilnehmenden festgelegt werden und kommuniziert werden muss, auch unter der Beachtung von behördlichen Vorgaben, so der selko. Regelmäßiges Lüften kann das Infektionsrisiko ebenfalls senken. Personen, die Symptome von Atemwegsinfekten aufweisen, wie Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen, die nicht ärztlich abgeklärt sind, sollten sich nicht in Selbsthilfe-Kontaktstellen aufhalten.
Die B.A.G Selbsthilfe betont zudem, dass genügend Desinfektionsmittel (Hand- und Flächendesinfektionsmittel) zur Verfügung stehen sollten. Die Gruppenmitglieder sollten darauf verzichten, sich die Hände zu schütteln oder zu umarmen, auch körpernahe Gruppenübungen sollten nicht stattfinden. Auch auf das Anbieten und die Einnahme von Speisen und Getränken sollte in der Regel verzichtet werden. In medizinisch begründeten Ausnahmen wie bei Gruppentreffen von Menschen mit Diabetes, kann man diese nach Vereinbarung individuell mitbringen. Bei längeren Veranstaltungen sollten Getränke mit Einwegbechern bzw. -flaschen gereicht werden.
Daneben gibt es jedoch auch die Möglichkeit von virtuellen Treffen und Angeboten bzw. sogenannten Hybridformen – diese sind auch bereits vielfach genutzt worden. Sich per Videokonferenz treffen, kann eine Alternative zu Präsenzterminen sein. Dabei sollte auf Vertraulichkeit bzw. Sicherheit und Datenschutz geachtet werden.
Bei Hybridgruppen trifft sich vor Ort nur ein Teil der Gruppe, der andere Teil nimmt online teil. Auch Telefonkonferenzen sind bereits von Selbsthilfegruppen genutzt worden – hier kann man sich zu einem vorher verabredeten Zeitpunkt einwählen und das Gruppentreffen telefonisch abhalten.
Quelle: Befund Diabetes 1/2021