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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Das Immunsystem von Kindern stärken – Allergien vorbeugen

Das Immunsystem von Kindern ist bei der Geburt noch nicht vollständig ausgeprägt. Es braucht Training, um sich Krankheitserregern zu stellen und sie abzuwehren. Wenn es selten mit Krankheitserregern in Kontakt kommt, sucht sich andere Stoffe, gegen die es sich zur Wehr setzt, um sich zu entwickeln. Das legt die sogenannte Hygienehypothese nahe, nach der Kinder, die etwa auf Bauernhöfen aufwachsen, ein stärkeres Immunsystem besitzen und seltener Allergien entwickeln, als Kinder, die in Haushalten aufwachsen, in denen es nur wenige Krankheitserreger gibt.

Dieser Hypothese zufolge sind Kinder, die in keimarmen Umgebungen großwerden, gefährdeter, eine Allergie zu entwickeln. Denn damit sich das Immunsystem ausprägen kann, muss es sich mit potenziell gefährlichen Stoffen auseinandersetzen. Findet es diese nicht, erkennt es an sich harmlose Stoffe aus der Umwelt als fremd und feindlich und beginnt, diese zu bekämpfen. Die Folge kann eine Allergie z. B. gegen Pollen oder Hausstaubmilben sein.

Nicht zu viel Hygiene

Einer Allergie vorzubeugen, bedeutet deshalb für Eltern nicht, die Wohnung möglichst keimfrei und sauber zu halten, wenn ein Baby auf die Welt kommt. Um die Wohnung zu säubern reicht es auch, Haushaltsreiniger zu verwenden. Ein gesundes Kind darf auch auf einem Fußboden krabbeln, der nicht ganz sauber ist. Die Gefahr, dass es dadurch eine Krankheit entwickelt, ist vergleichsweise gering. Allerdings kann der normale Schmutz, der in allen Haushalten zu finden ist, unter Umständen davor schützen, eine Allergie zu entwickeln.

Aufenthalt im Freien

Das Immunsystem ihres Kindes stärken Eltern zudem, indem sie sich mit ihm häufig im Freien aufhalten – natürlich mit dem Wetter angemessener Kleidung. Frische Luft und der Unterschied zwischen den Temperaturen im Freien und der Wohnung stärken die Abwehrkräfte und beugen damit ebenfalls Allergien vor. Gleiches gilt für Bewegung – Eltern sollten ihrem Kind die Möglichkeit geben, sich möglichst viel zu bewegen. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den Eltern nicht einschränken sollten.

Ernährung

Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung sorgt für eine gestärkte Immunabwehr. Ein Kind, das alle Vitamine und Mineralstoffe bekommt, die es benötigt, ist weniger anfällig für Krankheiten als ein Kind, das sich einseitig ernährt. Zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung gehören viel Gemüse und Obst. Vollkornprodukte sind besser geeignet als Weißmehlprodukte und auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (am besten Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees) ist notwendig, damit das Immunsystem intakt bleibt.

Gute Nacht!

Schlaf ist ein weiterer wichtiger Faktor, um das Immunsystem zu stärken. Kinder brauchen in der Regel mehr Schlaf als Erwachsene. Für Sechsjährige sind z. B. elf Stunden Schlaf pro Tag genau richtig. Jüngere Kinder benötigen noch mehr Schlaf. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus und kann Allergien vorbeugen.

Stress abbauen

Zudem sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder möglichst wenig Stress haben oder den Stress abbauen können. Kinder sind im Kindergarten, im Kontakt mit anderen Kindern oder in der Schule bereits vielen Belastungen ausgesetzt. Eltern können dem entgegenwirken, indem sie gemeinsam mit ihren Kindern Entspannungsübungen durchführen oder ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Bewegung geben, damit denen sie Stress abbauen können.

Erbliche Veranlagung

Bestimmte Faktoren, die Allergien begünstigen können, lassen sich leider nicht ausschalten. So sind Kinder bei denen ein oder beide Elternteile eine Allergie haben, wesentlich häufiger selbst von Allergien betroffen als Kinder, in deren Familien keine Allergien vorliegen. Die erbliche Veranlagung, an einer Allergie zu erkranken, lässt sich auch durch die Stärkung des Immunsystems nicht verändern. Die oben genannten Maßnahmen können unter Umständen dafür sorgen, dass die Allergie nicht ausbricht.

Quelle: Allergikus 1/2021

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