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Geburt

Im Durchschnitt dauert eine Geburt etwa zehn Stunden, bei Frauen, die schon Kinder zur Welt gebracht haben, kann eine Geburt wesentlich schneller vonstattengehen. Für den Mediziner beginnt die Geburt dann, wenn die Wehen beginnen, den Muttermund zu öffnen.

Geburt
© iStock - FatCamera

Die drei Phasen der Geburt

Eine Schwangerschaft dauert ca. 280 Tage. 40 Wochen, in denen sich Kind und Frau auf die Geburt vorbereiten können. Rückt der Geburtstermin näher, gesellen sich zu der Vorfreude bei vielen Frauen Nervosität und Anspannung hinzu.

Eine spontane Entbindung wird in drei Phasen unterteilt: Eröffnungs-, Austreibungsphase und Nachgeburtsphase. Wie lange die einzelnen Phasen dauern, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Im Durchschnitt dauert eine Geburt vier bis 18 Stunden.

Die Eröffnungsphase

Die Eröffnungsphase ist mit einer Dauer von sechs bis 12 Stunden die längste der drei Phasen. Wie lange sie dauert, hängt auch davon ab, ob die schwangere Frau bereits Kinder bekommen hat oder ob es sich um die erste Geburt handelt. Bringt die Schwangere ihr erstes Kind zur Welt, dauert die Eröffnungsphase meist länger (zehn bis 12 Stunden).

Bereits vor der Eröffnungsphase können Frauen Wehen spüren. Dabei handelt es sich um sogenannte Vor- oder Senkwehen. Sie können bereits drei bis vier Wochen vor der Geburt auftreten und zum Teil schmerzhaft sein. Es gibt aber auch Frauen, die diese Vorwehen gar nicht bemerken. Bei den Wehen in der Eröffnungsphase beginnt der Muttermund, sich zu öffnen. Regelmäßige Wehen markieren damit den Beginn der Geburt.

Diese können zu Beginn in ganz unterschiedlichen Abständen zwischen fünf und 20 Minuten auftreten. Treten sie regelmäßig in einem Abstand von fünf bis zehn Minuten auf, sollten Frauen sich auf den Weg in die Geburtsklinik machen.

In der Eröffnungsphase senkt sich der Kopf des Kindes immer weiter ab. Der Gebärmutterhals und die Vagina formen sich zu einem Trichter, damit das Kind entbunden werden kann. Die Fruchtblase wölbt sich vor.

Neben regelmäßigen Wehen ist der Abgang des Schleimpfropfes, der während der Schwangerschaft den Muttermund verschließt, ebenfalls ein eindeutiges Zeichen, dass die Geburt beginnt. Gleiches gilt, wenn die Fruchtblase platzt. Dies kann bereits vor dem Einsetzen der Wehen der Fall sein. Wenn Frauen bei denen das Fruchtwasser bereits abgegangen ist, noch keine Wehen verspüren, sollten sie ihre Hebamme oder ihren Gynäkologen/ihre Gynäkologin kontaktieren. Ist die Fruchtblase geplatzt, können Keime durch die Scheide gelangen.

Die Eröffnungsphase endet, wenn der Muttermund vollständig auf zehn Zentimeter eröffnet ist. Die Austreibungsphase schließt sich an. Das Kind rutscht jetzt in den Geburtskanal. Spätestens in dieser Phase platzt die Fruchtblase, möglicherweise ist dies aber bereits vor oder in der Eröffnungsphase passiert. Hat die Austreibungsphase begonnen und die Fruchtblase ist noch intakt, wird sie von einer Hebamme oder Arzt/Ärztin geöffnet.

Die Austreibungsphase

In der zweiten Phase der Geburt senkt sich der Kopf des Kindes nun stetig weiter in den Geburtskanal ab. Auf die sogenannte frühe Austreibungsphase (zwischen ein bis zwei Stunden) folgt die Pressphase. Sie dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Sie beginnt, wenn der Kindskopf den Beckenboden erreicht hat. Dann verspürt die Gebärende einen Reflex zum Pressen. Durch die so ausgelöste Mithilfe der Mutter kommt das Baby dann zur Welt.

Mit dem Kopf voraus passiert das Ungeborene den Scheideneingang. Anschließend wird die Nabelschnur durchtrennt und – sofern es Kind und Mutter gut geht – wird der Frau der Nachwuchs auf den Bauch gelegt.

Die Nachgeburtsphase

Anschließend beginnt die Nachgeburtsphase. Sie dauert zwischen zehn und 30 Minuten. Die Gebärmutter beginnt, sich zusammenzuziehen. Dies führt dazu, dass die Plazenta ausgeschieden wird. Dabei ist es besonders wichtig, dass diese von der Hebamme auf Vollständigkeit geprüft wird. Wurde die Plazenta nicht vollständig ausgeschieden, muss ggf. anschließend unter Narkose eine Ausschabung vorgenommen werden.

Mögliche Komplikationen

Die meisten Geburten verlaufen in der Regel problemlos. In allen Phasen der Geburt kann es zu Komplikationen kommen. Zu den häufigsten Schwierigkeiten gehören eine gestörte Wehentätigkeit, eine Anomalie innerhalb der Geburtswege, eine Lageanomalie des Kindes, Nabelschnurvorfälle oder Verletzungen innerhalb des Geburtskanals.

Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit 2/2021

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