Allergien sind Fehlreaktionen des Immunsystems auf körperfremde Substanzen, die eigentlich harmlos sind. Die Reaktionen reichen von Veränderungen der Haut oder Schleimhaut über Störungen der Atemwege oder des Verdauungssystems bis zu einem möglichen anaphylaktischen Schock.
Bei Verdacht auf eine Allergie sollten Betroffene möglichst bald einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, u. a. um zu verhindern, dass sich allergisches Asthma entwickelt. Doch welche Ärztin/welcher Arzt ist die oder der richtige?
Der erste Weg führt die meisten Hilfesuchenden in die allgemeinärztliche Praxis. Das ist auch sinnvoll, weil die als allergisch gedeuteten Symptome auch andere Ursachen haben können. Allgemeinmediziner*innen prüfen zunächst, ob die genannten Beschwerden auf eine Allergie hindeuten.
Ist dies der Fall, können viele von ihnen einen Allergietest oder auch eine Blutuntersuchung auf die speziell bei einer Allergie gebildeten Antikörper vornehmen. Allerdings sind die meisten Allgemeinmediziner*innen keine Allergie-Spezialist*innen, weshalb viele eine Dermatologin/einen Dermatologen verweisen.
Zunächst ist es sinnvoll, sich darüber zu informieren, welche Praxen für Hautkrankheiten sich in der Nähe befinden. Eine solche Arztsuche kann über das Internet erfolgen, z. B. über die Seite www.gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit.
Vielleicht haben Bekannte bereits Erfahrungen mit bestimmten fachärztlichen Praxen gemacht und können weiterhelfen. Auch eine Selbsthilfegruppe zu Allergien in der jeweiligen Region kann hilfreiche Tipps geben. Bewertungen, die im Internet zu finden sind, sind hingegen mit Vorsicht zu beachten.
Ist die Wahl auf eine Praxis gefallen und ein Termin vereinbart, geht es oft um Sympathie. Doch das ist bei fachärztlichen Fragen nicht alles. Wichtig ist insbesondere, dass Mediziner*innen leicht verständlich erklären, welche Untersuchungen vorgenommen werden und welchen Nutzen sie haben. Auch auf Nachfragen sollte der Arzt/die Ärztin zugewandt reagieren.
Die Therapie, ihr Nutzen und ihre Risiken sollten ebenfalls verständlich erklärt werden. Leitlinien helfen bei der Therapieplanung. Sollte es Leitlinien für die Behandlung der Allergie geben, ist es wichtig, dass die Ärztin/der Arzt nach ihnen handelt.
Letztlich entscheidet jedoch auch das Gefühl. Ist ein Arzt/eine Ärztin möglicherweise fachlich hervorragend, jedoch nicht die Person, der Patient*innen vertrauen, etwa, weil sie nicht ausreichend patientenorientiert ist, sollten Patient*innen überlegen, ob der menschliche Faktor eine so große Rolle spielt oder sie lieber die Praxis wechseln.
Quelle: Allergikus 3/2023