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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Ernährung: Trigger meiden

Es gibt keine Ernährungsform, die sich positiv für alle Betroffenen auswirkt – also keine spezielle Neurodermitisdiät. Sinnvoll kann es sein zu testen, ob sich bei Weglassen bestimmter Nahrungsmittel (z. B. bei Kindern vor allem Kuhmilch oder Eier) die Beschwerden nachlassen. Ist das nicht der Fall, besteht kein Bedarf, diese Nahrungsmittel wegzulassen.

Rolle von Histamin

Sinnvoll ist es bei Neurodermitis, möglichst ausgewogen und frisch zu kochen. Das bedeutet unter anderem, auf Fertigprodukte wegen zahlreicher Inhaltsstoffe (Farbstoffe, Aromen) zu verzichten, die unter Umständen Hautprobleme verstärken können. Auch beim Verzehr von Nahrungsmitteln, die viel Histamin enthalten, sollten Menschen mit Neurodermitis vorsichtig sein.

Histamin ist ein – auch im Körper vorkommender – Botenstoff, der entzündliche Reaktionen und körperliche Reaktionen wie Juckreiz begünstigt. Zu den Nahrungsmitteln, die reich an Histamin sind, gehören unter anderem lange gereifte Käsesorten (z. B. Hartkäse mit langer Reifezeit, Camembert und Brie) sowie geräuchertes oder gepökeltes Fleisch, geräucherte Wurst und Räucherfisch.

Vitamine und Mineralstoffe

Günstig wirken sich hingegen bestimmte Vitamine (besonders Vitamin C) und Mineralstoffe (z. B. Zink) aus, weil sie dafür sorgen, dass der Körper weniger Histamin ausschüttet und dadurch vor allem der Juckreiz gelindert wird. Das bedeutet jedoch nicht, Vitamin C oder Zink in größeren als den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen aufzunehmen.

Menschen mit Neurodermitis sollten darauf achten, dass sie ausreichend Obst und Gemüse zu sich nehmen sowie ballaststoffreiche Nahrungsmittel (z. B. Vollkornbrot) bevorzugen. Vitamin C etwa kommt in vielen Zitrusfrüchten in größeren Mengen vor, Zink unter anderem in Vollkornbrot.

Ungesättigte Fettsäuren

Bestimmte ungesättigte Fettsäuren, die sogenannten Omega-3-Fettsäuren (z. B. enthalten in fettem Fisch), können entzündungshemmende Wirkung entfalten und sich daher günstig auf das Hautbild bei Neurodermitis auswirken. Menschen mit Neurodermitis sollten darauf achten, dass sie Omega-3-Fettsäuren und andere ungesättigte Fettsäuren, die Omega-6-Fettsäuren, in einem Verhältnis von etwa 5:1 aufnehmen. Denn bei einem Übermaß an in der Nahrung enthaltenen Omega-6-Fettsäuren verstärken sich Entzündungsprozesse. Omega-6-Fettsäuren kommen unter anderem in Rindfleisch, Mayonnaise und zahlreichen Ölen vor.

Vitamin D

Auf ihren Vitamin-D-Haushalt sollten Menschen mit Neurodermitis ebenfalls achten, denn ein Vitamin-D-Mangel kann sich ungünstig auf die Haut auswirken. Vitamin D bildet der Körper Teil beim Aufenthalt im Freien unter UV-Einstrahlung zum großen Teil selbst. Es ist auch in Nahrungsmitteln wie Fettfisch und Eiern enthalten.

Darmflora

Auch eine gesunde Darmflora kann sich positiv auf die Beschwerden bei Neurodermitis auswirken. Im Darm leben unzählige Bakterien, deren Zusammensetzung – so weiß man heute – Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Inwiefern die Zusammensetzung der Darmflora, auch Mikrobiom genannt, und Neurodermitis zusammenhängen, ist bislang jedoch nicht geklärt. Förderlich für die Darmgesundheit ist der Verzehr von probiotischen Nahrungsmitteln (z. B. probiotischem Jogurt oder Sauerkraut).

Quelle: Patient und Haut 1/2020

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