Flecken auf der Haut

Flecken auf der Haut finden sich bei fast allen Menschen. Manche, wie die sogenannten Muttermale, sind bereits von Geburt an vorhanden, viele andere, z. B. Sommersprossen oder Altersflecken, bilden sich erst im Laufe der Zeit. Die meisten dieser Flecken sind harmlos, werden aber von manchen als störend empfunden.

Bei der Weißfleckenkrankheit oder Vitiligo handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der sich das körpereigene Abwehrsystem gegen die Körperzellen richtet und es zu einem Verlust von Hautpigmenten kommt, sodass sich an bestimmten Hautstellen weiße Flecken bilden.

Beim sogenannten Albinismus kann der Körper den Hautfarbstoff Melanin nicht oder nur eingeschränkt bilden, sodass sowohl die Haut als auch die Haare sehr hell sind. Albinismus ist genetisch bedingt.

Muttermale

Die Begriffe Muttermal und Leberfleck werden oft synonym verwendet. Der Unterschied zwischen diesen Ansammlungen pigmentbildender Zellen, die sich in Größe und Form oft sehr unterscheiden, besteht darin, dass Muttermale bereits bei der Geburt vorhanden sind und Leberflecken sich erst später bilden.

Diese Flecken sind meist gutartig, können sich jedoch, z. B. als Folge starker Sonnenstrahlung, unter Umständen verändern und zu Hautkrebs entwickeln. Deshalb sollte eine Veränderung eines Leberflecks oder Muttermals beobachtet und ggf. ärztlich untersucht werden. Ab dem Alter von 35 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung der Haut, um Hautkrebs rechtzeitig festzustellen.

Leberflecken und Muttermale können bei Bedarf chirurgisch oder durch eine Laserbehandlung entfernt werden, werden sie als störend empfunden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür jedoch nur, wenn der Verdacht auf Hautkrebs vorliegt. Mithilfe von Camouflage-Make-up, das stark deckt, lassen sich Leberflecken bei Bedarf überschminken, bei kleineren und helleren Leberflecken hilft oft bereits ein Concealer, also eine Abdeckcreme.

Sommersprossen

Sommersprossen bilden sich – wie der Name sagt – im Sommer, wenn das Gesicht stärkerer Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Betroffen sind vor allem helle Hauttypen. In den meisten Fällen gehen die harmlosen Sommersprossen zur kalten Jahreszeit wieder zurück. Das Gesicht sollte stets mit einer Creme mit angepasstem Lichtschutzfaktor eingecremt werden – auch bei Sonne im Winter. Es gibt Hautcremes, bei denen der Sonnenschutz bereits enthalten ist.

Altersflecken

Altersflecken sind ebenfalls Pigmentstörungen, die durch die UV-Strahlung der Sonne über die Jahre entstehen – vorrangig an Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt sind, z. B. den Händen oder dem Gesicht. Im Gegensatz zu Sommersprossen verschwinden Altersflecken nicht mehr. Sie lassen sich bei Bedarf mit Make-up abdecken.

Vitiligo

Die Vitiligo stellt für viele Betroffene eine Belastung dar. Die weißen Hautstellen sind oft für andere sichtbar. Die Behandlung besteht in erster Linie im Auftragen von Cremes mit Kortikosteroiden und Calcipotriol auf die Flecken oder auch einer Phototherapie, bei der die Haut mit UV-B-Strahlen oder einer Kombination aus Phototherapie (UV-A-Licht) und Psoralen behandelt wird, um eine Pigmentierung anzuregen. Zur Abdeckung der weißen Flecken gibt es stark deckendes Camouflage-Make-up. Zudem sollte die Haut mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor vor Sonnenbränden geschützt werden.

Albinismus

Albinismus ist, ebenso wie Vitiligo, bislang nicht heilbar. Die oft sehr helle Haut muss daher lebenslang gut vor der Sonne geschützt werden, weil es sehr schnell zu Sonnenbränden kommt, wodurch das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs steigt. Da auch die Augen oft sehr hell und lichtempfindlich sind, empfiehlt sich vor allem an Tagen mit starker Sonnenstrahlung das Tragen einer Sonnenbrille. Auch eine Kopfbedeckung ist sinnvoll, um die empfindliche Kopfhaut vor Sonnenstrahlung zu schützen. Menschen mit Albinismus sollten regelmäßig zur Hautkrebs-Früherkennung gehen.

Quelle: Patient und Haut 1/2022