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Geburt

Im Durchschnitt dauert eine Geburt etwa zehn Stunden, bei Frauen, die schon Kinder zur Welt gebracht haben, kann eine Geburt wesentlich schneller vonstattengehen. Für den Mediziner beginnt die Geburt dann, wenn die Wehen beginnen, den Muttermund zu öffnen.

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© iStock - FatCamera

Frühgeburt: Jedes Gramm zählt

Eine Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Wochen. Kommt ein Kind vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt, handelt es sich um eine Frühgeburt.

Dabei werden die Frühchen in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die sich in erster Linie am Geburtsgewicht orientieren. Mediziner sprechen von späten Frühgeborenen (unter 2.500 Gramm/34. bis 37. SSW), Frühgeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht (unter 1.500 Gramm/vor der 32. SSW) und Frühgeborenen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht (unter 1.000 Gramm/vor der 29. SSW).

Hinzu kommt, dass gerade bei Frühgeborenen vor der 32. SSW wichtige Organfunktionen, wie z. B. die Lungenreife, noch nicht ausgebildet sind. Kinder, die zwischen der 34. und 37. SSW geboren werden, fehlt es zwar weniger an Gewicht, aber auch bei ihnen ist die Reifung des Gehirns noch nicht abgeschlossen, was spätere Entwicklungsverzögerungen zur Folge haben kann.

Meist gilt: Je höher das Gewicht, desto größer sind die Überlebenschancen des Babys. Je leichter das Kind, desto größer ist das Risiko, dass das Neugeborene Schäden davonträgt, z. B. Entwicklungsstörungen, desto höher ist die Sterblichkeit. Werden Kinder vor der 22. SSW geboren, sind sie noch nicht lebensfähig.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Behandlung von Frühgeborenen große Fortschritte gemacht, sodass immer mehr frühgeborene Kinder überleben. Trotzdem ist jeder Tag im Mutterleib für das Ungeborene ein wertvoller Tag, weshalb eine Frühgeburt nach Möglichkeit verhindert und eine drohende Frühgeburt rechtzeitig erkannt werden sollte.

Drohende Frühgeburt verhindern

Vorzeitige Wehen (häufiger als drei Mal in der Stunde), ein verkürzter Gebärmutterhals mit erweitertem Muttermund und ein vorzeitiger Blasensprung können ein Hinweis sein, dass eine Frühgeburt droht. Schwangere sollten dann schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, damit eine Frühgeburt verhindert oder zumindest so weit wie möglich nach hinten verschoben werden kann.

Bei vorzeitigen Wehen werden der Patientin Wehenhemmer verabreicht, um diese zu stoppen. Ihre Wirkung ist zwar nicht von Dauer, aber so können die Ärzte Zeit gewinnen, in der sie z. B. die Reifung der Lunge unterstützen und/oder die werdende Mutter in ein sogenanntes Perinatalzentrum verlegen, das auf die Behandlung von Frühgeburten spezialisiert ist. Dies ist besonders für Babys, die vor der 34. SSW geboren werden, wichtig.

Bei zu frühen Wehen oder auch anderen Anzeichen für eine Frühgeburt, wie einer Verkürzung des Gebärmutterhalses, wird Schwangeren zudem Ruhe verordnet, um ein Voranschreiten der Geburt zu verhindern.

Hat ein vorzeitiger Blasensprung stattgefunden, besteht auch hier die Möglichkeit, die Geburt noch etwas zu verzögern. Allerdings muss die Gesundheit von Mutter und Kind genau beobachtet werden und unter Umständen kann es sinnvoll sein, die Geburt trotz des zu frühen Zeitpunktes einzuleiten. Die größte Gefahr nach einem Blasensprung besteht in einer aufsteigenden Infektion, weshalb die Schwangere vorsorglich mit Antibiotika behandelt werden kann. Eine Geburt muss in jedem Fall eingeleitet werden, wenn die Schwangere Fieber bekommt.

Quelle: Frauengesundheit 4/2020

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