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Psychische Aspekte

Psychische Aspekte sind ein wichtiger Bestandteil der Frauengesundheit. Sollte die psychische beziehungsweise seelische Gesundheit beeinträchtigt sein, kann dies auch Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben.

Frauengesundheit Psychische Aspekte
© iStock - Brezina

Gewalt ist keine Seltenheit

Physische und sexuelle Gewalt gegenüber Frauen ist in Deutschland keine Seltenheit. Rund 30 % der Frauen werden im Laufe ihres Lebens damit konfrontiert – die Dunkelziffer ist hoch.

Was tun nach einem Übergriff?

Frauen, die unmittelbar bedroht werden oder Gewalt erleben, können die Polizei und den Rettungsdienst rufen. Die Beamten können dann einen Platzverweis gegen den Täter erwirken, auch, wenn es sich um den Partner handelt. Außerdem haben Betroffene die Möglichkeit, in einem Frauenhaus unterzukommen, das sich um sie – und auch um ihre Kinder – kümmert.

Nur ein Bruchteil der sexuellen Übergriffe wird zur Anzeige gebracht. Viele Frauen schämen sich, wenn sie Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Doch die Frauen selbst trifft keine Schuld an einem Übergriff. Der beste Schutz bietet ein selbstbewusstes Auftreten, das Mädchen und Frauen z. B. in speziellen Selbstverteidigungskursen erlernen können. Auch lautes Schreien und heftige Gegenwehr schrecken ab.

Körperliche und seelische Wunden bleiben zurück

Frauen, die zu Opfern eines sexuellen Übergriffs geworden sind, haben nicht nur körperliche, sondern auch seelische Wunden. Schlafstörungen, Depressionen, Essstörungen oder Angstattacken sind nur einige Beispiele dafür. Zudem erleiden Geschädigte zum Teil sogenannte Flashbacks, bei denen das Erlebte immer wieder vor dem inneren Auge abläuft.

Deshalb ist es wichtig, dass Frauen sich Hilfe suchen. Frauenberatungsstellen und Hilfetelefone, wie das Hilfetelefon des Bundesamtes für Familie (08000 116 016) können Ansprechpartner sein. Es kann außerdem entlasten, das Erlebte einer eng vertrauten Person zu erzählen. Einigen Frauen gelingt es, aus eigener Kraft die Folgen zu überwinden, andere benötigen dafür Unterstützung von Experten (z. B. Psychotherapeuten).

Körperliche Verletzungen sollten so schnell wie möglich von einem Gynäkologen untersucht werden. Dabei geht es in erster Linie darum, langfristige körperliche Schäden zu verhindern. Deshalb ist eine Untersuchung sinnvoll, auch wenn Betroffene noch nicht sicher sind, ob sie den Täter anzeigen wollen. Der behandelnde Arzt ist an seine Schweigepflicht gebunden und darf diese, z. B. gegenüber der Polizei, erst brechen, wenn die Frau dafür ihr Einverständnis gibt. Gleiches gilt für die Sicherung von Beweisen während der Untersuchung. Gegen den Willen der Geschädigten dürfen diese nicht gesichert werden.

Der Arzt behandelt mögliche Verletzungen im Genitalbereich. Außerdem kann er einen Test auf sexuell übertragbare Krankheiten durchführen, wie etwa HIV oder Tripper, und kann den Frauen bei Bedarf die Pille danach verabreichen.

Quelle: Frauengesundheit 4/2020

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