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Pollenallergie

Bei einer Pollenallergie reagiert das Immunsystem auf bestimmte, eigentlich harmlose Eiweißstoffe in den Blütenpollen und leitet Abwehrmaßnahmen ein.

Pollenallergie
© iStock - mladenbalinovac

Irrtümer zu Heuschnupfen

Über Heuschnupfen, medizinisch allergische Rhinitis genannt, kursieren zahlreiche Irrtümer.

Heuschnupfen ist harmlos

So glauben viele Menschen, dass Heuschnupfen harmlos ist. Doch das ist ein Trugschluss: Denn nach einiger Zeit kann sich die Erkrankung von den oberen auf die unteren Atemwege ausdehnen und sich als Folge allergisches Asthma entwickeln.

Bei Verdacht auf Heuschnupfen sollten Betroffene daher unbedingt eine ärztliche Fachpraxis aufsuchen, einen Allergietest und eine Blutuntersuchung machen und klären lassen, welche Pollen die allergischen Symptome auslösen. Auch eine Behandlung sollte eingeleitet und die Lebensweise an die Erkrankung angepasst werden.

Krankheit wird vererbt

Ein weiterer Irrtum ist, dass Heuschnupfen vererbt wird. Es gibt eine erbliche Veranlagung für Allergien: Ist ein Elternteil oder sind beide Eltern von Heuschnupfen oder einer Allergie betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Kinder ebenfalls eine Allergie entwickeln. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Nachkommen ebenfalls an einer Allergie erkranken.

Beschwerden sind jedes Jahr gleich

Es ist ebenfalls falsch, dass allergische Symptome jedes Jahr zur gleichen Zeit auftreten. Sie treten auf, wenn sich die Pollen, gegen die eine Person allergisch ist, in der Luft befinden. So kann es z. B. passieren, dass Haselnuss, dessen Blütezeit in der Regel im Februar oder März beginnt, in warmen Wintern bereits im Januar blüht.

Hinzu kommt: Im Süden Deutschlands beginnt die Blütezeit der meisten Bäume und Gräser eher als im Norden. Das bedeutet: Bei einem Ortswechsel können die allergischen Reaktionen unter Umständen über einen längeren Zeitraum andauern.

Auch ist es falsch, dass bei allen Menschen mit Heuschnupfen nach der Pollensaison die Symptome verschwinden. Manche Betroffenen entwickeln eine Kreuzallergie und reagieren z. B. nach dem Verzehr von Äpfeln mit Beschwerden.

Nach einem Regen gibt es keine Pollen mehr

Nach einem Regen, so heißt es, können Menschen mit einer Pollenallergie unbesorgt ins Freie gehen, weil die Pollen aus der Luft gewaschen werden. Das stimmt jedoch nur bedingt. Nach einem kurzen Gewitter oder einem heftigen Schauer sind oft sogar mehr Allergene in der Luft zu finden, weil die Pollen aufplatzen. Erst nach einem längeren Regenschauer (etwa 30 Minuten) befinden sich weniger Pollen in der Luft.

Nur jüngere Menschen sind betroffen

Heuschnupfen kann in jedem Alter neu auftreten. Auch ältere Menschen sind nicht davor gefeit, an einer Pollenallergie zu erkranken. Deshalb sollten auch sie bei Heuschnupfen-Symptomen (tränende und juckende Augen, laufende Nase) eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, um untersuchen zu lassen, worum es sich handelt. Forschende gehen davon aus, dass auch die Zahl der älteren Menschen, die Heuschnupfen entwickeln, als Folge von Klimaveränderung und Luftverschmutzung steigt.

In der eigenen Wohnung sind Menschen mit Heuschnupfen dann weitgehend vor Pollen geschützt, wenn sie z. B. Pollenschutzgitter an den Fenstern anbringen, ihre Straßenkleidung beim Eintritt in die Wohnung wechseln und nur dann lüften, wenn die wenigsten Pollen fliegen.

Medikamente machen müde

Ein Irrtum ist auch, dass die Medikamente gegen Heuschnupfen müde machen. Bei Antihistaminika der ersten Generation war das zwar zum Teil der Fall.

Quelle: Allergikus 1/2022

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