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Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs sind bösartige Neubildungen, die aus Zellen des Gebärmutterhalses entstehen. Der Gebärmutterhals (Zervix uteri) ist der untere Teil der Gebärmutter (Uterus). Er verbindet den Gebärmutterkörper mit der Scheide.

Gebärmutterhalskrebs
© iStock - magicmine

Krebs der Gebärmutter ist meist heilbar

An zwei Stellen der Gebärmutter können bösartige Tumoren auftreten: am Gebärmutterhals, also dem Übergang von der Scheide in die Gebärmutter, und im Inneren des Gebärmutterkörpers. Krebs am Gebärmutterhals wird auch Zervixkarzinom genannt (cervix = lateinisch „Hals“); er kann durch Kontrolluntersuchungen mit Abstrich (Pap-Test) im Frühstadium erkannt und seit mehreren Jahren durch die Impfung der Jugendlichen gegen das Humane Papillomvirus (HPV) verhindert werden.

Den Krebs im Gebärmutterkörper bezeichnen Ärzt*innen als Korpuskarzinom (Corpus = lateinisch Körper) oder als Endometriumkarzinom. Dieser Krebs geht von der Schleimhaut aus, welche die Gebärmutter auskleidet, und ist nach Brustkrebs die zweithäufigste gynäkologische Krebserkrankung. Etwa 11.000 Frauen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an einem Endometriumkarzinom, die meisten von ihnen sind über 65 Jahre alt.

Ein Angebot zur gezielten Früherkennung wie z. B. für die Brust, den Darm oder den Gebärmutterhals gibt es beim Endometriumkarzinom nicht, weil keine Untersuchung eindeutig auf die Erkrankung hinweist, wie das z. B. beim Abstrich des Muttermundes oder bei der Mammografie der Brust der Fall ist.

In der Ultraschalluntersuchung mit einem durch die Scheide eingeführten Schallkopf kann die Ärztin/der Arzt zwar eine verdickte Schleimhaut erkennen, dies kann aber mehrere Ursachen haben, sodass diese Untersuchung allein viel zu ungenau ist.

Untypische Blutungen als Warnzeichen

Umso mehr gilt es, bei Warnzeichen schnell zu reagieren und die Frauenärztin/den Frauenarzt aufzusuchen. Das wichtigste Frühsymptom sind untypische Blutungen. Da bei der Mehrzahl der Frauen, die ein Endometriumkarzinom bekommen, die letzte Regelblutung bereits lange zurückliegt, ist jede Blutung verdächtig und sollte abgeklärt werden. Bei jüngeren Frauen, die noch ihre Periodenblutung haben, können ungewöhnlich starke und lang anhaltende Blutungen auf Gebärmutterkörperkrebs hinweisen.

Da diese Blutungen oft früh auftreten, können etwa drei Viertel der Endometriumkarzinome diagnostiziert werden, solange der Krebs auf die Gebärmutter beschränkt ist. Daraus ergibt sich eine gute Prognose.

Wenn der Verdacht auf ein Endometriumkarzinom besteht, wird zunächst eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide durchgeführt. Daran schließt sich eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) an, bei der die Schleimhaut entfernt und feingeweblich untersucht wird.

Bestätigt sich der Krebsverdacht, wird mit verschiedenen bildgebenden Verfahren abgeklärt, ob andere Organe betroffen sind. In diesem Fall können weitere Untersuchungen der Nachbarorgane erforderlich werden, z. B. eine Blasen- oder Darmspiegelung.

In der Regel besteht die Therapie des Endometriumkarzinoms in der operativen Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter und meist auch der Eierstöcke. Letztere werden entnommen, da sich auch in frühen Tumorstadien dort schon Tumorzellen ansiedeln. Bei fortgeschrittenen Tumoren werden zusätzlich Lymphknoten entfernt.

In den frühen Erkrankungsstadien lässt sich Endometriumkrebs durch die Operation in der Regel heilen. Ergänzend zur Operation kann eine Strahlentherapie empfohlen werden, die oft als Brachytherapie erfolgt. Das bedeutet, dass die Strahlungsquelle durch die Scheide an das zu bestrahlende Feld herangebracht wird. Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten und hat durch die kurze Distanz oft nur geringe Nebenwirkungen.

Bei fortgeschrittenem Gebärmutterkrebs kommt eine Chemotherapie zum Einsatz, eventuell auch eine Hormontherapie mit Gestagen. Neue immuntherapeutische Ansätze werden derzeit in Studien geprüft.

Gute Noten für die Nachsorge

Die gute Prognose des Endometriumkrebses lässt sich auch durch eine intensive Nachsorge nicht weiter verbessern. Das fanden amerikanische Wissenschaftler*innen heraus, die fast 1.900 Patientinnen nach dem Zufallsprinzip einer intensiven oder einen „normalen“ Nachsorge über insgesamt fünf Jahre zuteilten.

Jeweils drei Viertel der Patientinnen in beiden Gruppen hielten ihr Nachsorgeprogramm ein und kamen zu allen Terminen. In der Gruppe mit der intensiven Nachsorge wurden deutlich mehr Labortests und bildgebende Untersuchungen durchgeführt. Nach fünf Jahren zeigte sich kein Unterschied: In beiden Gruppen lebten jeweils 91 Prozent der Patientinnen.

Erbliche Krebserkrankungen der Gebärmutter

Etwa 5 von 100 Endometriumkarzinomen gehen auf eine erbliche Veranlagung zurück. Solche Genveränderungen können einzeln auftreten wie die BRCA1- oder BRCA2-Mutationen, aber auch dem Lynch-Syndrom, das mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen einhergeht.

Patientinnen mit Lynch-Syndrom fallen meist zuerst durch Dickdarmkrebs auf, der bereits in jungen Jahren auftritt. Frauen, die eine solche genetische Veranlagung tragen, erkranken im Durchschnitt zehn Jahre früher an einem Endometriumkarzinom.

Quelle: Leben? Leben! 4/2021

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