Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Allergien und Unverträglichkeiten  »  Lebensmittelallergie  »  Lebensmittelallergie bei Kindern  »  Lebensmittelallergien bei Babys und Kleinkindern

Lebensmittelallergie

Reagiert der Körper nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels (z. B. Nüsse oder Schalentiere) mit juckendem Hautausschlag, Übelkeit, Atemnot oder Durchfall kann eine Allergie die Ursache sein.

Lebensmittelallergie
© iStock - beats3

Lebensmittelallergien bei Babys und Kleinkindern

Auch Babys und Kleinkinder können von Nahrungsmittelallergien betroffen sein. Zu den häufigsten Allergenen gehören Kuhmilch, Hühnereiweiß, Weizen, Fisch, Nüsse oder Soja.

Häufig liegt eine erbliche Veranlagung für eine Allergie vor. Wenn ein Elternteil oder gar beide Allergien aufweisen, steigt das Risiko für eine Allergie beim Kind an. Eltern können die Entstehung einer Allergie zwar nicht vermeiden, doch sie können einiges dafür tun, das Risiko zu reduzieren.

Bevor Babys eine Allergie entwickeln, muss ihr Organismus gegen das jeweilige Nahrungsmittel sensibilisiert sein. D. h., sie müssen es bereits zu sich genommen haben. Das Immunsystem erkennt das jeweilige Nahrungsmittel dann als potenziellen Feind an und produziert Antikörper dagegen. Erst bei einem weiteren Kontakt mit dem Allergen kommt es zu einer allergischen Reaktion.

Symptome einer Nahrungsmittelallergie bei Babys und Kleinkindern

Eine Nahrungsmittelallergie bei Babys und Kleinkindern äußert sich häufig mit Durchfällen oder Bauchkrämpfen nach dem Verzehr des allergieauslösenden Nahrungsmittels. Schreien beim Füttern oder das Verweigern der Nahrungsaufnahme kann ebenfalls auf eine Allergie hindeuten. Weitere Symptome für eine mögliche Nahrungsmittelallergie sind Hautprobleme, Juckreiz, Anschwellen der Schleimhäute in Mund und Rachen, Husten oder häufiges Niesen. Wachstums- und Gedeihstörungen können ebenfalls Folge einer Nahrungsmittelallergie sein.

Nicht immer ist jedoch eine Allergie die Ursache für die gesundheitlichen Probleme. Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Erkrankung wie Zöliakie, bei der das Klebereiweiß Gluten aus verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste nicht vertragen wird, muss von einer Allergie abgegrenzt werden.

Eltern sollten genau beobachten, ob sie einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels und den Symptomen feststellen können. Schreit ein Baby nach dem Füttern stark, krümmt es sich, beginnt seine Nase zu laufen oder treten andere Beschwerden auf, sollten Eltern diese Beobachtung notieren, um sie beim ärztlichen Gespräch benennen zu können.

Allergiediagnostik bei Babys und Kleinkindern

Im frühen Alter lassen sich nicht alle Allergietests durchführen, da sie das Kind zu sehr belasten würden. In der Regel wird in der kinderärztlichen Praxis dem Kind daher Blut abgenommen und das Blut anschließend auf IgE-Antikörper untersucht, die auf eine Allergie hindeuten. Ein sogenannter Pricktest, bei dem die Haut des Kindes ein wenig eingeritzt und das potenzielle Allergen als Testlösung in die kleine Wunde gegeben wird, kommt meistens erst ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr infrage. Anhand der Hautreaktion kann der Arzt erkennen, ob eine Allergie gegen ein oder mehrere Lebensmittel vorliegt.

Allergieauslöser meiden

Bei einer diagnostizierten Nahrungsmittelallergie sollten betroffene Kinder das Allergen meiden. Das bedeutet für die Eltern, Nahrungsmittel wegzulassen, die z. B. Kuhmilch, Hühnereiweiß oder andere Allergene enthalten. Ist das Kind gegen ein Nahrungsmittel allergisch, ist das in der Regel einfach. Kommen mehrere Nahrungsmittelallergien zusammen, wird es schwieriger. In diesen Fällen sollten sich Eltern an eine Ernährungsberatung wenden, die sich mit Nahrungsmittelallergien bei Babys und Kleinkindern auskennt.

Auch eine sogenannte orale Immuntherapie kann unter Umständen bei Nahrungsmittelallergien im frühen Alter helfen. Dabei erhält das Baby oder Kleinkind kleinste, sich steigernde Mengen des Allergens, damit sich der Organismus des Kindes daran gewöhnen kann. Eine solche Therapie findet derzeit jedoch nur im Rahmen medizinischer Studien statt. Erste Ergebnisse (z. B. bei Erdnussallergien) machen jedoch Mut, dass diese Behandlung Erfolg haben kann.

Allergien vorbeugen

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Babys, die bis zum vierten Lebensmonat voll gestillt werden, weniger Allergien entwickeln als nicht gestillte Kinder – selbst wenn die Eltern von allergischen Erkrankungen betroffen sind. Auch scheint eine übertriebene Hygiene im Haushalt Allergien zu begünstigen, da sich das Immunsystem nicht richtig entwickeln kann, kommt es nicht mit (harmlosen) Keimen aus der Umwelt in Kontakt.

Da das Immunsystem Übung braucht, um zu reifen, scheint es sich in diesen Fällen vermehrt gegen an sich harmlose Stoffe aus der Umwelt zu wenden und erkennt z. B. Nahrungsmittel als potenziell gefährlich an. Eltern sollten daher auf Sauberkeit im Haushalt achten, jedoch z. B. keine Reiniger verwenden, die einen Großteil aller Bakterien abtöten. In einem Haushalt, in dem ein Baby oder Kleinkind lebt, sollte selbstverständlich nicht geraucht werden, denn Rauchen kann die Entstehung von Allergien begünstigen.

Quelle: Allergikus 4/2020

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG