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Lebensmittelallergie

Reagiert der Körper nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels (z. B. Nüsse oder Schalentiere) mit juckendem Hautausschlag, Übelkeit, Atemnot oder Durchfall kann eine Allergie die Ursache sein.

Lebensmittelallergie
© iStock - beats3

Milchtrinken während des Stillens verringert Risiko für Nahrungsmittelallergien beim Kind

Kinder von Müttern, die während des Stillens relativ viel Kuhmilch trinken, haben ein geringeres Risiko, Lebensmittelallergien zu entwickeln. Das Ergebnis basiert auf einer Befragung von mehr als 500 schwedischen Frauen zu ihren Essgewohnheiten und der Häufigkeit von Allergien bei ihren Kindern im Alter von einem Jahr, so die Chalmers University of Technology, Schweden.

„Wir haben festgestellt, dass Mütter von gesunden Einjährigen während des Stillens mehr Kuhmilch konsumierten als Mütter von Einjährigen mit Allergien. Zwar ist der Zusammenhang deutlich, dennoch ist nicht davon auszugehen, dass das Trinken von Kuhmilch ein generelles Heilmittel für Nahrungsmittelallergien wäre“, sagt Mia Stråvik, Erstautorin der Studie.

Es gibt viele Faktoren, die das Risiko einer Nahrungsmittelallergie begünstigen, nicht zuletzt eine erbliche Veranlagung. Doch, wie Mia Stråvik erklärt: „Die Ernährung ist ein Faktor, auf den die Eltern selbst einen direkten Einfluss haben können. Heutzutage ist es durchaus üblich, dass junge Frauen den Konsum von Milch vermeiden, was zum Teil auf vorherrschende Trends und Bedenken zurückzuführen ist.“

Hygiene-Hypothese

Laut Prof. Ann-Sofie Sandberg könnte eine mögliche Erklärung darin liegen, dass die Milch in der Ernährung der Mutter Stoffe enthält, die die Reifung des Immunsystems beim Kind anregen. „In der frühen Entwicklung eines Kindes gibt es ein Zeitfenster, in dem eine Stimulation des Immunsystems notwendig ist, damit das Kind eine Toleranz gegenüber verschiedenen Nahrungsmitteln entwickeln kann.“ Nach der sogenannten Hygiene-Hypothese kann der frühe Kontakt mit verschiedenen Mikroorganismen als eine Art „Kickstart“ für das Immunsystem eines Kindes fungieren, erklärt sie.

„Bei der geringeren Prävalenz von Mikroorganismen in unserer hygienischeren Gesellschaft können aber auch Stoffe, die über die Ernährung der Mutter aufgenommen werden, die Reifung des Immunsystems stimulieren“, sagt Prof. Sandberg.

Mia Stråviks Studie ist nicht die erste, die Kuhmilch in der Ernährung der Mutter mit einem reduzierten Allergierisiko bei Kindern in Verbindung bringt. Frühere Studien basierten jedoch oft nur auf Fragebogenantworten – sowohl in Bezug auf die Essgewohnheiten als auch auf das Vorhandensein von Allergien. In dieser Studie sind sowohl die Daten als auch die Schlussfolgerungen deutlich robuster.

„Wir konnten die von den Frauen angegebene aufgenommene Menge von Milch und Milchprodukten tatsächlich durch Biomarker in ihrem Blut und ihrer Muttermilch verifizieren. Bei den Biomarkern handelt es sich um zwei Fettsäuren, die im Kuhmagen gebildet werden und die spezifisch für Milchprodukte sind“, sagt Mia Stråvik. „Außerdem wurden alle Fälle von Allergie bei Kindern von einem Arzt diagnostiziert, der auf Kinderallergien spezialisiert ist.“

Ein klarer Zusammenhang

Die Mütter in der Studie gaben zu drei Zeitpunkten – in der 34. Schwangerschaftswoche, einen sowie vier Monate nach der Geburt – detailliert Auskunft über ihre Essgewohnheiten. Im Alter von einem Jahr wurden die Kinder medizinisch untersucht und alle Fälle von Nahrungsmittelallergie, atopischem Ekzem und Asthma diagnostiziert.

Nachdem einer Bereinigung der Ergebnisse konnten die Forschenden feststellen, dass es tatsächlich einen klaren Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten durch die Mutter und dem geringeren Auftreten von Nahrungsmittelallergien bei ihren Kindern gab.

„Egal, wie wir die Daten betrachteten und interpretierten, wir kamen stets zu demselben Ergebnis“, sagt Malin Barman, Co-Autorin. „Die Mechanismen, warum Milch diesen präventiven Effekt gegen Allergien hat, sind jedoch noch unklar.“

Quelle: Allergikus 1/2022

 

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